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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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verflüchtigte. Aber noch immer glaubte er die kalte Furcht zu empfinden, die ihn erfasst hatte, als er zu den geschlossenen Fenstern im Dachgeschoss des Hauses im Marais hinaufblickte.
    Er war so nahe daran gewesen, Charlotte aus Paris hinauszuschaffen. Zwei Tage noch, und das Fischerboot aus Cornwall wäre an der wilden Felsküste der Bretagne eingetroffen. Alles war für ihre Flucht aus Paris vorbereitet. Es galt, nur noch einen Tag auszuharren.
    Während der Wartezeit war man inmitten des Vipernnestsam sichersten, deshalb hatten sie in der Dachkammer über der Weinhandlung im Marais Zuflucht gesucht, allem Anschein nach einfache Bürger, loyale, aktiv an der Revolution beteiligte Sansculotten und jederzeit bereit, um die Schinderkarren zu tanzen, die gefesselten Aristokraten zu verhöhnen, von denen die Frauen nur mit Hemden bekleidet waren, die Männer mit offenen Hemdkragen, um dem Fallbeil die Arbeit zu erleichtern.
    Und dann war an jenem letzten Nachmittag der Wartezeit, während Jack auswärts war und Informationen über die Identität der letzten Säuberung an Gefangenen in Chatelet sammelte, die s ecurité in die Weinhandlung eingedrungen. Die Häscher hatten gewusst, wen sie wollten und wo ihr Opfer zu finden war. Als Jack zurückkehrte, war Charlotte fort. Er hatte ihre Spur bis zum Gefängnis La Force verfolgen können, doch in jener grauenvollen Septembernacht hatten die Wachen sich auf ihre Gefangenen gestürzt und sie massakriert. Der Hof, auf dem sich die verstümmelten und vergewaltigten Körper der Getöteten häuften, schwamm in Blut.
    Jack verdrängte die Szene, die sich für immer in sein Gedächtnis eingebrannt hatte. Verzweifelt hatte er nach Charlottes Leichnam unter den Dahingemetzelten gesucht, hatte immer verzweifelter ihren Namen gerufen, bis ein altes Weib, eine der tricoteuses , die in dem täglichen Gemetzel schwelgten, ihm mit unverhohlenem Frohlocken berichtet, dass die Frau mit der aufallenden weißen Haarsträhne eine der Ersten gewesen war, die aus dem Kerker gezerrt wurde, um den Tod von den Klingen der Kerkermeister zu finden.
    Jack hätte die Frau mit dem eigenen Messer getötet, wäre er nicht von seinen Freunden unter großem persönlichen Risiko fortgezerrt worden. An seine Flucht aus Paris hatte er kaum eine Erinnerung ... die Fahrt über Land, das Fischerboot,das ihn an der Küste Cornwalls abgesetzt hatte. Doch er wusste, wer Charlotte an die securité verraten hatte. Frederick Lacey. Lacey hatte seine Haut auf Kosten Charlottes gerettet und den lange zurückliegenden Schimpf, den Jack ihm angetan, gerächt.
    Aber Lacey hatte dafür gebüßt. Bis auf etwas, das ihm gehörte, war nun alles im Besitz seines Feindes. Lacey hatte Charlottes Tod verschuldet und Jack seiner geliebten Schwester beraubt. Jack würde sich Laceys Schwester nehmen, die ihm das einbringen würde, was ihm zur Krönung seiner Rache noch fehlte. Frederick Lacey würde schon in der Hölle braten, doch alle Höllenfeuer waren nichts im Vergleich zu dem Wissen um die totale Vernichtung von den Händen des Mannes, den er den größten Teil seines elenden Erdenlebens verabscheut hatte.
    Wie immer verschaffte diese Aussicht Jack wilde Befriedigung. Arabella Lacey war nicht das, was er erwartet hatte, aber wie hätte er auch ahnen können, dass die zurückgezogen lebende alte Jungfer vom Land so kühn, entschlossen und selbstbewusst wäre? Und so kampflustig. Nicht dass dies etwas an seinen Plänen geändert hätte. Er würde sie so oder so heiraten.
    Wenn er etwas erreichen wollte, konnte er sehr viel Geduld aufbringen.

3
    »So also ist die Lage«, schloss Arabella und bedachte Butler und Haushälterin mit einem Lächeln, von dem sie hoffte, dass es ermutigend wirkte.
    »Verzeihung, Madam, aber es erscheint mir nicht recht. Eswill einfach nicht in meinen Kopf hinein«, sagte Mrs Elliot. »Alles kam so plötzlich ... der Tod Seiner Lordschaft. Ich meine, er war ja eigentlich noch ein junger Mann.« Sie rümpfte die Nase. »Natürlich, bei dem Leben, das er führte ... nun, Kritik steht mir nicht zu.« Sie sah Franklin, der dazu nickte, bedeutungsvoll an.
    Arabella enthielt sich einer Antwort. Der gewaltsame und vorzeitige Tod ihres Bruders wäre wochen- wenn nicht monatelang im Dienstbotentrakt Hauptgesprächsthema und Gegenstand zahlreicher Spekulationen.
    Entschlossen brachte sie das Gespräch wieder auf die gegenwärtige Situation. »Seine Gnaden sagte, dass er im Haus keine großen Veränderungen

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