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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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meine Schulden betrifft. Neulich verlor ich läppische tausend Guineen in Devonshire House, eine Bagatelle, Jack, ein Nichts. Man möchte es nicht glauben, aber er weigerte sich doch glatt, mir das Geld vorzustrecken, damit ich meine Schuld begleichen kann.« Sie klappte ihren Fächer auf und bewegte ihn lässig vor ihrem Gesicht, wobei ihre porzellanblauen Augen den Herzog knapp über den Rand hinweg ansahen.
    »Ach, das lässt sich leicht regeln«, sagte Jack. »Ich schreibe sofort eine Anweisung.« Er ging an den mit Intarsien verzierten Schreibtisch, schrieb rasch, streute Löschsand über die Tinte, ehe er den Bogen zusammenfaltete und ihr übergab.
    »Du bist so gut zu mir«, sagte sie voller Wärme und griff nach einer auf dem Tisch neben ihr stehenden Schmuckschatulle mit zart bemalten Porzellan-Intarsien auf dem Deckel. Sie steckte die Anweisung hinein, da diese zu den Dingengehörte, die nicht für die Augen ihres Mannes bestimmt waren. »Komm, setz dich zu mir, Jack.« Sie klopfte auf das Sofa. »Ich möchte alles über deine Frau erfahren. Der Klatsch will wissen, dass sie eine Landpomeranze ist, ein fades Ding.«
    Jack rührte sich von seinem Standplatz am Feuer nicht weg. Er lächelte, doch es war nicht das Lächeln, das Lilly Zuversicht einflößte. »Meine Liebe, ich habe nicht die Absicht, mit dir ... oder irgendjemandem über meine Frau zu sprechen.«
    »Ach, diese Skrupel«, stieß sie verächtlich hervor. »Du hast nur zu gern darüber gesprochen, welche Frau dir zusagen würde.«
    »Stimmt, doch es ist ein Unterschied, ob man darüber oder konkret über die Dame selbst spricht. Sicher kannst du das verstehen.« Sein Lächeln blieb unverändert, seine grauen Augen aber, deren Blick auf ihrem Gesicht ruhten, waren undurchdringlich.
    »Du hast doch sicher nichts dagegen, dass ich sie besuche«, fragte Lilly mit schelmischem Lächeln. »Es sei denn, du willst sie am Cavendish Square gefangen halten. Wird sie ein Debüt geben?«
    »Meine Frau debütierte vor etwa zehn Jahren«, sagte er und nahm eine Kartenbox aus Jade vom Kaminsims. »Sobald sie sich eingerichtet hat, wird sie sicher Besuche empfangen ... Ein hübsches Ding.« Er hielt die Box gegen das Licht. »Es ist mir noch nie aufgefallen.«
    »Ich bekam es auf einer Abendgesellschaft. Es diente als Pfand in einem Spiel, das ich gewann«, erklärte sie mit einem Anflug von Ungeduld. »Wann wird deine Frau ... «
    »Ich gratuliere, meine Liebe«, sagte Jack und stellte die Box an ihren Platz. »Eine Kostbarkeit.« Er setzte sich, einen Arm auf die Lehne gestützt, die Beine lässig übereinandergeschlagen. Müßig ließ er einen Fuß im Schuh mit der Silberschnalle wipppen. Noch immer lag ein Lächeln auf seinen Lippen.
    Eine sehr unbefriedigende Begegnung, wie es aussieht, dachte Lilly voller Unmut. Sie hatte erwartet, dass in aller Ruhe über die Braut gesprochen würde, ähnlich wie in vorangegangenen Gesprächen über dieses Thema. Natürlich hatte sie trotz ihrer gegenteiligen Beteuerungen gewusst, dass Jack eines Tages heiraten wüde. Er brauchte Erben, und sie konnte ihm diese nicht schenken.
    »Lilly, schmoll nicht, das steht dir nicht«, sagte er. Nun sprach auch aus seinen Augen ein Lächeln. »Es besteht keine Notwendigkeit. Ich werde mit dir nicht über meine Frau sprechen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Also, jetzt berichte mir, wer wieder da ist.«
    »Soweit ich weiß, nur du«, sagte die Countess. Sie erhob sich in einer anmutigen hellen Wolke aus Seide und Spitze und schwebte mit ausgestreckten Händen auf ihn zu. »Komm, Jack, ich habe dich seit Wochen nicht gesehen, und du bist so gar nicht lieb.«
    Mit der Leichtigkeit eines Schmetterlings ließ sie sich auf seinem Knie nieder und legte die Hände auf seine Schultern, als sie ihn küsste. »Na, ist das nicht besser?« Sie rieb ihre Wange an seiner.
    Jack atmete ihren Duft ein, der sich so sehr von Arabellas leichten Gerüchen nach Rosenwasser und Lavendel – meist mit einer gesunden Dosis Erdgeruch vermischt – unterschied. Der Vergleich verwirrte ihn. Lillys zarter Körper und verlockender Duft hatten nie verfehlt, ihn zu erregen.
    Er küsste sie seitlich auf den Hals und schob sie dann sanft, aber bestimmt von sich. »Verzeih, meine Liebe, aber meine Zeit ist begrenzt.«
    Erstaunt und ein wenig enttäuscht sah sie ihn an. »AberJack, es ist doch immer Zeit. Niemand wird uns stören. Du kannst sicher sein, dass man Worth sagen wird, ich hätte Besuch, falls er vorzeitig

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