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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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die Hunde. Sie sprangen ihm aufgeregt bellend und schwanzwedelnd entgegen.
    »Platz«, befahl er scharf, als sie an ihm hochsprangen. »Arabella, was dachtest du dir dabei?«
    Arabella blieb ein wenig außer Atem vor ihm stehen, weil sie mit den Hunden mithalten musste. Ihre Wangen waren von der nunmehr kalten Luft gerötet, das Haar vom Wind zerzaust, Monsieur Christophes Kreation nur mehr Erinnerung. »Ich wollte laufen«, sagte sie. »Da die Hunde hier nicht allein ins Freie dürfen, müssen sie zweimal täglich ausgeführt werden. Wir waren im Park.«
    »Weißt du nicht, dass du hier nicht unbegleitet ausgehen kannst?« Sein Zorn wurde durch die Erleichterung verschärft.
    »Ich habe doch die Hunde.« Sein offenkundiger Ärger wunderte sie. »Die lassen niemanden in meine Nähe.«
    »Dir ist wohl nicht der Gedanke gekommen, dass jemand, der mit einem Messer bewaffnet ist, die beiden mühelos außer Gefecht setzen könnte?«, fragte er mit unverhohlenem Sarkasmus.
    Arabella runzelte die Stirn. »Ich dachte, du wolltest heute Abend zu Brooke’s?«
    »Weiche mir nicht aus«, herrschte er sie an. »Ganz abgesehen von der Gefahr, ohne Begleitung im Park zu promenieren, gehört es sich nicht. Frauen in deiner Position ziehen nicht wie Zigeunerinnen durch die Straßen Londons.«
    »Ach, Jack, auch wenn ich gewillt wäre, mich diesem Unsinn zu fügen, würde mich niemand erkennen. Hier bin ichdoch anonym.« Sie blickte lachend zu ihm auf. »Komm, diese Pedanterie sieht dir so gar nicht ähnlich. Bedenke doch, du bist immerhin der Mann, der darauf bestand, mit einer unverheirateten, schutzlosen Frau unter einem Dach zu wohnen.«
    Auf diese ungelegene Ermahnung hin war es an Jack, die Stirn zu runzeln. Um ihrer beider willen wollte er nicht, dass diese Geschichte die Runde machte, und aus irgendeinem Grund konnte er seine eigene damalige Unbekümmertheit nicht mehr mit der leichtfertigen Belustigung sehen, die Arabella ausstrahlte. Sie hatte Recht, er wurde zu einem Pedanten, der auf Formen Wert legte.
    »Das ist hier nicht der Punkt«, sagte er und versuchte, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen, auch als er spürte, dass er ihm entglitt. »Dir muss doch klar sein, dass die Situation sich geändert hat.«
    Arabella hakte sich bei ihm unter. »Nun gut«, sagte sie beschwichtigend und drängte ihn zurück nach Hause. »Ich verspreche, dass ich ein Musterbeispiel an Ehrbarkeit sein werde, sobald ich in deinem Directoire-Putz und der griechischen Frisur in der Gesellschaft Furore gemacht habe. Aber solange ich inkognito bin, werde ich gehen, wohin ich will, allein und nur mit den Hunden.«
    »Nach Einbruch der Dämmerung wirst du ohne Begleitung nirgends mehr hingehen«, stellte er fest. »Verstanden, Gnädigste?«
    »Ja, Euer Gnaden. Nein, Euer Gnaden«, sagte sie kichernd. Trotz seiner Verärgerung schien er wieder wie früher. Seine Augen waren warm und voller Leben. »Warum verspielst du heute nicht dein Vermögen?«
    Jack erkannte resigniert, dass mehr Willfährigkeit nicht zu erwarten war. »Ich änderte meine Pläne. Ich gedachte, mit meiner Frau zu dinieren, die ich bei ihren Orchideen anzutreffenhoffte und nicht auf nächtlichen Streifzügen durch die Straßen der Stadt. Wie geht es den Orchideen übrigens? Werden sie es überstehen?«
    Plötzlich wurde sie wieder ernst. »Sicher kann man nicht sein«, sagte sie und runzelte die ungebärdigen Brauen. »In den nächsten zwei Tagen könnten sie jederzeit an einem Schock eingehen. Ich muss sie genau beobachten.«
    »Natürlich«, pflichtete er ihr mit ähnlichem Ernst bei. »Wir wollen auf einen guten Ausgang hoffen.«
    »Ja, das wollen wir.« Sie kam gar nicht auf die Idee, sein Interesse für ihre geliebten Orchideen könnte nicht völlig aufrichtig sein. »Warum hast du deine Absicht geändert?«, griff sie das Thema von vorhin wieder auf.
    Jack wusste es selbst nicht. »Wenn ich mich recht erinnere, gab es eine unerledigte Sache«, sagte er leichthin.
    »Ja, allerdings«, gab Arabella ihm Recht.

12
    »Guten Abend, Euer Gnaden.« Tidmouth hielt ihr die Tür auf und verbeugte sich, als sie an ihm vorüber in die Halle trat. Sich aufrichtend fragte er den Herzog. »Werden Euer Gnaden doch zu Hause speisen?«
    »Ja, danke, Tidmouth.« Jack, in dessen Augen ein Schimmer lag, sah Arabella an, die in die Betrachtung des Porträts eines längst verblichenen Fortescu versunken war, eines würdig dreinblickenden Kavaliers aus dem sechzehnten Jahrhundert. »Ich

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