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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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abwehrte.
    »Ja, diesen«, sagte Jack. »Zu der momentanen Frisur passt er nicht, wenn du aber das Haar lose trägst, wird der Hut bezaubernd wirken.«
    »Ich glaube nicht, dass meine Anwesenheit hier noch nötig ist«, antwortete sie spitz.
    »Vielleicht ziehen Ihre Gnaden größere Hüte vor«, beeilte sich die Modistin zu sagen, da sie ein vorzeitiges Ende ihres Auftritts befürchtete. »Das sind die neuesten Modelle.« Sie hielt einen großen Seidenhut mit aufgeschlagener breiter Krempe hoch, dessen einziger Schmuck ein breites Band war.
    »Ja, schon besser«, lobte Arabella mit einem Blick zu Jack, der nur nickte. »Nun, das wäre geregelt.« Arabella stand auf. »Zwei Hüte sind für eine Person völlig ausreichend. Danke für Ihre Zeit.« Sie entließ die Modistin mit einem höflichen Lächeln.
    »Ich fürchte, zwei Hüte reichen nicht«, meinte Jack, zwichen Belustigung und Ärger schwankend. »Noch etwas in Stroh, denke ich.«
    »Sehr wohl, Euer Gnaden. Genau meine Idee.« Erleichtert öffnete die Frau weitere Schachteln, zog Strohhüte mit Bändern und solche mit flacher Krone in verschiedenen Farben und mit breiten Krempen hervor.
    Resigniert überließ Arabella die Auswahl ihrem Mann, der genau zu wissen schien, was er tat. Oder zumindest genau wusste, was er wollte. Sie konnte sich nicht vorstellen,dass sie Gelegenheit haben würde, auch nur die Hälfte aller bestellten Dinge zu tragen. Wenn sie aber wie versprochen bei ihrem großen Auftritt in der eleganten Welt Aufsehen erregen sollte, war sie gewillt, für diese Gelegenheit dem Herrn des Hauses freie Hand zu lassen.

11
    Es verging eine weitere halbe Stunde, ehe die Putzmacherin ging.
    »Gottlob ist das vorüber«, atmete Arabella auf.
    Jack sah sie mit leichtem Stirnrunzeln an. »Interessieren dich diese Dinge wirklich so wenig, Arabella?«
    Sie zog die Schultern hoch. »Nun, so gut wie gar nicht. Ist das denn wichtig?«
    Er gab keine Antwort, sondern fuhr nur fort, sie nachdenklich anzusehen, wobei er mit zwei Fingern leicht seinen Mund antippte. Dann schüttelte er den Kopf, als täte er das Thema ab.
    Sie ging zu ihm und legte ihm die Arme um den Hals. »Vielleicht können wir jetzt zu Ende führen, was wir vorhin begannen.« Sie strich ihm über den Kopf und drückte die flache Hand auf seine weiße, am Haaransatz in der Mitte entspringende Strähne, die sie faszinierte.
    Er hielt ihre Taille umfangen und küsste sie auf den Mund, dann fasste er zögernd nach ihren Armen, löste sie und hielt sie fest. »Jetzt nicht, Arabella. Ich muss fort.« Sein Blick hatte sich verändert, Wärme und Humor, eben noch vorhanden, waren dahin. In den kühlen grauen Tiefen war keine Spur erwachenden Verlangens zu entdecken.
    »Du gehst aus ?« Die Frage klang erstaunt und wenig erfreut,ein Fehler, wie sie wusste. »Aber du warst den ganzen Morgen außer Haus.«
    Sein Blick wurde undurchdringlich. Er ließ ihre Arme los und trat dabei zurück. »Ich muss Freunde besuchen«, sagte er ruhig und gleichmütig.« Außerdem gibt es geschäftlich einiges zu erledigen. Ich war sehr lange fort.«
    »Ja, natürlich«, sagte sie ebenso gelassen. »Sehe ich dich beim Dinner?«
    »Nein, ich glaube nicht«, sagte er und ging zur Tür, die durch ihr Schlafgemach in seines führte. »Wahrscheinlich werde ich bei Brooke’s speisen und sehr lange spielen.«
    »Das trifft sich gut, da ich vorhatte, abends im Gewächshaus meine Orchideen endgültig unterzubringen.« Es klang so, als käme ihr nichts gelegener.
    »Falls du nicht schon schläfst, zeige ich mich bei dir, wenn ich komme.« Er wandte sich an der Tür um, lächelte und wünschte ihr leise einen guten Abend.
    Arabella blieb mitten im Raum stehen, als er gegangen war. Er ging zu seiner Geliebten. Sie wusste es so sicher, als hätte er es ihr gesagt. Es gab nichts, was sie dagegen tun konnte, ja, sie durfte nicht einmal etwas dagegen einwenden, da sie sich einverstanden erklärt hatte, dass er seine Beziehung fortsetzte, ohne Einmischung ihrerseits befürchten zu müssen.
    Aber so bald schon. Sie waren ja keine vierundzwanzig Stunden in London. Nun wurde ihr klar, dass im Hintergrund ihres Bewusstseins die Hoffnung gelauert hatte, ihm würde die Leidenschaft in ihrer Ehe genügen.
    Arabella schüttelte den Kopf. Was für eine Närrin sie doch war. Eine naive Närrin. Damit musste Schluss sein. Niemals wieder würde sie ihn auch nur andeutungsweise merken lassen, dass sie das geringste Interesse an seinem Tun und Lassen

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