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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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hast du , dachte Arabella insgeheim belustigt. Die Arabelly Lacey von vor zehn Jahren hätte freilich nie deine Aufmerksamkeit erregt.
    »Wo haben Sie sich versteckt?«, wollte George nun wissen. »Wo hast du sie aufgetrieben, Jack?«
    Arabella, die fand, dass die Manieren der königlichen Brüder gelinde gesagt rüpelhaft waren, behielt ihr ein wenig leeres Lächeln auf ihren fest geschlossenen Lippen bei.
    Jack wusste, dass die Prinzen die letzten zwei Wochen nicht in London geweilt hatten, so dass ihnen der Klatsch über Jack Fortescus Braut vermutlich nicht zu Ohren gekommen war. »Meine Frau war Frederick Laceys Halbschwester«, erläuterte er. »Ich kenne sie schon seit einiger Zeit.« Eine glatte Lüge, die sich nicht beweisen ließ.
    »Dunstons Schwester?«, fragte George, der wieder zu seinem Monokel griff, als würde diese Information Arabellas Äußeres irgendwie verändern. »Nun, da soll mich der Teufel holen ... «
    Beide Prinzen starrten sie an. Zur Zeit von Dunstons Selbstmord hatten sie sich nicht im Spielklub befunden, sie kannten aber wie alle in ihren Kreisen die Geschichte.
    Arabella erwiderte die Blicke der hellblauen Augenpaareruhig über den Rand ihres Fächers hinweg, wobei das unmerkliche Lächeln unverändert auf ihren Lippen blieb.
    »So, so«, äußerte der Prince of Wales schließlich. »Ich sehe voraus, dass Sie wie ein Juwel in der Krone der Gesellschaft leuchten werden, Madam.«
    Schon besser, dachte Arabella, als sie auf das Kompliment mit einem kleinen Knicks und einem gemurmelten Dank reagierte.
    Die Brüder verabschiedeten sich und versprachen, die neue Herzogin zu besuchen. Danach verlor Arabella den Überblick, so viele Menschen wurden ihr vorgestellt. Es war eine endlose Reihe von Namen in Verbindung mit Gesichtern, die in der vollen Loge unter dem flammenden Lüster vor Hitze glänzten. Sie erkannte Jacks spezielle Freunde unter den gepuderten Perücken und nahm George Cavenaugh und Charles Fox besonders zur Kenntnis. Sie fand George sehr vernünftig, und sie wusste, dass Fox trotz seines exzentrischen Auftretens einer der klügsten Köpfe des Landes war. Schließlich stimmte das Orchester die ersten Takte des zweiten Aktes an, und die Herren suchten ihre Sitze auf, doch bedeutete dies kein Ende der kritischen Begutachtung. Noch immer waren Operngläser auf die Loge gerichtet, Köpfe nickten im Gespräch, als die Männer ihren Begleiterinnen ihre Eindrücke von der neuen Herzogin schilderten.
    Arabella fühlte sich wie eine Preiskuh auf dem Viehmarkt und wandte resolut ihre Aufmerksamkeit der Bühne zu.
    Neben ihr hob Jack sein Opernglas. Der Earl of Worth hatte sich unter ihren Besuchern befunden und war nun an die Seite seiner Frau zurückgekehrt. Lilly lehnte sich an ihn und lauschte, wobei ein kleines Stirnrunzeln ihre Porzellanzüge verunzierte. Einmal warf sie einen Blick zur Loge der Fortescus, dann drehte sie den Kopf, als sie merkte, dass Jack sie durch sein Opernglas beobachtete.
    Arabella drehte sich auf ihrem Sitz plötzlich um und sagte leise: »Ist deine Geliebte heute da, Jack?«
    Die unheimlich treffsichere Frage erschreckte ihn so sehr, dass ihm fast sein Opernglas entglitt. »Was sagtest du?«
    Aus den goldbraunen Augen blitzte eine Herausforderung, der er begegnen musste.
    »Komm, Jack«, drängte sie. »Sag mir, wer deine Geliebte ist. Du könntest wenigstens aufrichtig sein ... in diesem Punkt zumindest«, setzte sie eingedenk des nicht nach Cornwall abgeschickten Briefes hinzu.
    Jack, der sich fragte, wie dieser Nachsatz wohl gemeint sein mochte, legte die Stirn in Falten und antwortete kurz angebunden: »Du siehst die Countess of Worth in der vierten Loge rechts, im zweiten Rang.«
    Arabella nahm ihm das Opernglas aus der Hand und richtete es auf die Logen, blickte die Ränge entlang, nur kurz bei der angegebenen Loge verweilend. Es reichte jedoch, um zu sehen, dass Lady Worth so schön wie elegant war, wenn auch ein wenig älter als Arabella.
    »Sie ist reizend«, sagte sie und gab ihm das Opernglas zurück. Jetzt fiel ihr ein, dass sich unter den vielen neugierigen Besuchern, die ihr vorgestellt worden waren, ein Lord Worth befunden hatte. »Ihr Gemahl scheint mir ein netter Mensch zu sein.«
    »Das ist er.«
    Sie zog eine Braue hoch. »Und entsprechend nachsichtig, nehme ich an.«
    Jack sagte nichts darauf, doch ein Muskel zuckte verräterisch in seiner Wange.
    Mit einem winzigen Achselzucken wandte Arabella ihre Aufmerksamkeit wieder der Bühne zu.

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