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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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vorderen Teil der Loge und öffnete ohne Hast ihren Fächer. Jack setzte sich neben sie und stützte die Unterarme auf die mit Samt bezogene Brüstung, als er sich in der Oper umsah. Ein paar Hände wurden grüßend gehoben, und er nickte als Erwiderung, dann widmete er seine Aufmerksamkeit dem Bühnengeschehen.
    Arabella hörte, dass das Stimmengewirr sich steigerte,Operngläser wurden gehoben und auf die Loge der St. Jules gerichtet. Sie sah unverwandt zur Bühne und fächelte sich lässig Luft zu, so dass ihre Erscheinung den neugierigen, offen auf sie gerichteten Blicken größtenteils verborgen blieb. Bis zu diesem Augenblick hätte sie es nicht für möglich gehalten, dass es amüsant sein konnte, im Mittelpunkt allgemeiner Aufmerksamkeit und Neugierde zu stehen.
    Jack warf hin und wieder scheinbar gleichmütig einen Blick in den Zuschauerraum. Zu seiner Befriedigung schienen alle, die zählten, anwesend zu sein. Der Prince of Wales war von seinem Besuch in Braunschweig zurückgekehrt. Er saß mit seinem Bruder, dem Duke of York, in der königlichen Loge und lachte laut mit ein paar Freunden. Sie winkten ihm ausgelassen zu, als sie seinen Blick erhaschten. Auch der Earl und die Countess of Worth waren da und hatten ihre Logenplätze eingenommen. Charles Fox und George Cavenaugh saßen mit einer Gruppe von Whigs im Parkett, und Jack war neugierig, wie lange Fox es ohne Spieltisch aushalten würde.
    Die Duchess of Devonshire mit einem erstaunlichen Hut, auf dem fünf herrliche Pfauenfedern prangten, war mit einem Kreis von Freundinnen erschienen, die mit ebenso auffallendem Kopfputz prunkten. Ihr Gemahl war nicht zu sehen, was Jack nicht verwunderte. Der Herzog ließ sich in der Öffentlichkeit nur selten mit seiner Gemahlin sehen, die den Devonshire-House-Kreis nach ihren eigenen Regeln führte. Sogar die dort gesprochene Sprache war anders, eine Absurdität, die Jack lachhaft erschien, doch musste er anerkennen, dass Georgiana ungeachtet ihrer Extravaganz eine einflussreiche und intelligente Frau war, die von Fox und dem inneren Kreis der übrigen Whigs sehr bewundert wurde. Natürlich war auch sie leidenschaftliche Spielerin, für zynische Zeitgenossen mit ein Grund für dietiefe und unverbrüchliche Freundschaft, die sie mit Fox verband.
    Ein Schlussakkord des Orchesters kündigte die Pause an, der Vorhang senkte sich. Die Licher brannten bereits strahlend, und die Männer im Publikum erhoben sich sofort von ihren Sitzen, um die Damen in den Logen aufzusuchen.
    Jack sah Arabella an. Scheinbar ruhig und gelassen fächelte sie sich Kühlung zu, während sie mit beiläufigem Interesse um sich blickte. Da öffnete sich die Logentür, und der erste Besucher trat ein.
    George, Prince of Wales, und Frederick, Duke of York, drängten sich in den kleinen Raum. Jack stand sofort auf und verbeugte sich, während Arabella, die ihren hohen Besuch erkannte, sich ebenfalls erhob und in einem tiefen Knicks versank, in der überfüllten Loge kein leichtes Unterfangen, doch die Schlichtheit ihres Kleides kam ihr zugute.
    »Jack, willkommen daheim. London war ohne dich todlangweilig«, erklärte George und führte sein Monokel ans Auge, um Arabella zu mustern, die sich langsam aufrichtete und seinem Blick, dessen Ausdruck an Unhöflichkeit grenzte, mit einem Lächeln begegnete. »Deine Braut, nehme ich an«, bemerkte er.
    »Ja, Sir. Erlauben Sie mir, Ihre Gnaden, die Duchess of St. Jules, vorzustellen.« Jack ergriff Arabellas Hand und zog sie nach vorne.
    »Entzückt, Madam.« Beide Prinzen verbeugten sich, während ihre Blicke jede Einzelheit der Gemahlin ihres Freundes registrierten. Nur ein Jahr trennte die Brüder, deren Ähnlichkeit geradezu unheimlich war. Die Gesichter beider waren unter ungebärdigen, gepuderten Locken gerötet, beide waren von fülliger Statur.
    »Mein Kompliment, Madam«, sagte Frederick. »Meinen Glückwunsch, Jack, du Glückspilz.«
    »Danke, Sir«, erwiderte Jack mit einer kleinen Verbeugung. Seine Augen leuchteten.
    »Die neue Mode steht Ihnen, Madam«, verkündete George, der sein Lorgnon sinken ließ. Seine farblosen blauen Augen waren leicht blutunterlaufen. »Verdammt will ich sein, wenn ich je einer Dame begegnete, die darin so gut aussah.«
    »Zu liebenswürdig, Sir«, murmelte Arabella und fächelte sich Luft zu.
    »Nein, nein, mein Bruder hat völlig Recht«, erklärte Frederick. »Hab’ Sie noch nicht in London gesehen, Madam.« Hinter der Feststellung lauerte ein Fragezeichen.
    Doch,

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