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Der hellste Stern am Himmel

Der hellste Stern am Himmel

Titel: Der hellste Stern am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Entscheidung, denn er richtet sich auf. »Also gut, es ist so. Ich habe nichts zu verlieren. Ich liebe dich, Katie. Ich denke unablässig an dich. Seit damals, als ich dich das erste Mal gesehen habe. Aber an dem Morgen, als Jemima starb, da habe ich solche Liebe für dich empfunden, eine solche … Bindung. Aber du bist mit einem anderen Mann zusammen, ich wusste nicht, was ich tun sollte.«
    »Das klingt nicht nach dir.«
    »Weil ich anders bin, anders als früher, Katie. All die Dinge, die geschehen sind – dass Matt sich umbringen wollte und Jemima gestorben ist und meine Arbeit mich nicht mehr befriedigt –, es hat nicht mehr dieselbe Bedeutung für mich. Und dann, als ich hörte, dass Maeve schwanger war … da dachte ich, ich weiß auch nicht, es ist wie ein Wunder, und … verstehst du?« Er zuckt die Achseln. »Ich dachte, du würdest dich nicht mit mir verabreden, deshalb hatte ich gehofft, ich würde dich heute Abend auf der Party sehen.«
    Katie bleibt stumm. Auch sie hat gehofft, ihn zu sehen. Sie hat befürchtet, dass Fionn überhaupt nicht mehr gehen würde.
    »Das stimmt nicht«, sagt Katie.
    »Was stimmt nicht?«
    »Ich bin mit niemandem zusammen.«
    »Und Fionn?«
    »Das ist vorbei. Seit dem Abend mit Jemima.«
    »Das ist nicht dein Ernst.« Conall sackt in sich zusammen.
»Und die ganze Zeit … ich kann es nicht fassen. Ich dachte, ich müsste heute Abend um dich kämpfen.«
    »Du gehst von zu vielen Vermutungen aus, Conall. Zählt meine Meinung denn gar nicht?«
    »Sie ist das Einzige, was zählt. Ich möchte dir eine Frage stellen.« Conall steht auf und räuspert sich, als wollte er eine Rede halten. »Katie Richmond, ich liebe dich von ganzem Herzen und werde mich sehr anstrengen, dich glücklich zu machen. Willst du mich heiraten?«
    »Conall, um Himmels willen! Kannst du das nicht wie andere Menschen machen? Wenn du es ernst meinst, sollten wir zusammen essen gehen.«
    »Nein. Nicht essen gehen, nicht ausgehen. Ich muss es jetzt wissen. Bist du dabei, ja oder nein?«
    »Ob ich dabei bin? Das ist doch kein richtiger Antrag.«
    »Katie Richmond, Liebe meines Lebens, Herrscherin meines Herzens. Willst du mich heiraten?«
    »… Na, ich weiß nicht, wenn du deine Arbeit nicht mehr hast … sind wir dann arm?«
    »Nicht arm. Du hast doch eine Arbeit, oder? Wir stehen bestens da.« Er wird wieder ernst und sagt: »Nein, wir werden nicht arm sein.«
    »Hast du einen Ring?«
    »Ja, habe ich.«
    »Nein!«
    »Was? Hast du gedacht, ich mache denselben Fehler ein zweites Mal?«
    »Zeig.«
    Er holt eine Schachtel hervor und klappt sie auf, und sie wird vom Funkeln geblendet. »Diamanten«, sagt Katie.

    »Oder ist dir Smaragd lieber?« Eine zweite Schachtel kommt zum Vorschein, mit einem dunkelgrünen Stein in einer antiken Fassung.
    »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Oder Saphir?« Er holt eine dritte Schachtel hervor.
    »Hör auf, Conall, bitte. So sehr hast du dich doch nicht verändert.«
    »Ich wollte einfach nichts verkehrt machen.«
    »Meine Güte.« Katie presst die Finger an die Schläfen. Es ist alles ein bisschen viel. »Hör auf, mir Fragen zu stellen.«
    »Wie lang?«
    »Eine Weile.«
    Fünf Sekunden sind vergangen. »Die Weile ist um«, sagt Conall. »Was ist jetzt also?«
    »… Eh … die Diamanten.«
    »Himmel! Heißt das Ja?«
    »Ja.«
    »Ja?«
    »Ja. Es heißt Ja!«

    Sie werden von Lydia gestört. Wir, könnte man auch sagen. Lydia ist empört. Sie steht im Flur und will nur in ihre Wohnung, und der Weg ist ihr verstellt , weil Hathaway und die Lehrerin auf der Treppe sitzen und ungehemmt miteinander knutschen. Widerlich. Und so egoistisch ! Das gemeinschaftliche Treppenhaus zu blockieren.
    »Geht doch woanders hin!«, ruft sie naserümpfend angesichts der Glückseligkeit.
    Sie lassen voneinander ab, damit Lydia vorbeikann,
und im Vorbeigehen wird Lydia von einer Welle des Gefühls erfasst, die so stark ist, dass sie fast Nasenbluten davon bekommt.
    Sie stapft nach oben, und als Katie die Tür ins Schloss fallen hört, murmelt sie: »Sie hat ja Recht.«
    »Meinst du –?«, fragt Conall.
    »Das meine ich.«
    Und im nächsten Moment nehmen sie sich an den Händen und rennen die Treppe hoch, und ich werde vollends mit- und in ihr magisches Feld hineingezogen. Und als wir ganz oben angekommen sind, stürzen wir drei uns in Katies Wohnung und purzeln aufs Bett und, und, und …
    … ich passe den Moment ab, und … und …
    … gleich ist es so weit …
    … und … uuunnndd … jetzt!

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