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Der Herr Der Drachen: Roman

Titel: Der Herr Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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haben und in der Lage zu sein, sie zu kontrollieren, sind zwei verschiedene Dinge.« Er wandte sich wieder an Tallis. »Attar sagte, Ihr wüsstet anscheinend nicht, wie Ihr das macht. Stimmt das?«
    Tallis antwortete nicht und sah stattdessen auf das Glas mit dem dicken Stiel und betrachtete durch das blasige helle Grün das Wasser.
    »Ist diese Fähigkeit der Grund, warum Ihr so weit von Eurem Brunnen entfernt seid?«, fragte Rorc leise, und Tallis’ Magen verkrampfte sich. Er sah zu dem dunkelhaarigen Mann auf, der ihn so eindringlich beobachtete, dass er tatsächlich einer Wüstenkatze ähnelte. Dieser Mann schien viel über die Clans zu wissen.
    Ich weiß, was du bist . Karnits zischende Stimme geisterte durch seine Gedanken, und mit einem Mal stand ihm klar und deutlich das Gesicht seiner Mutter vor Augen, von Trauer verzehrt am Scheiterhaufen bei Haldanes Totenfeier. Seine Hand schloss sich um das Glas, und er zwang sich, sich zu beruhigen und das Glas abzustellen, ehe er es zerbrechen konnte.
    »Ich bin hierhergekommen, um meinem Volk zu helfen«, sagte er, und hielt dem Blick des Kommandanten stand. »Wir beide wollen das.« Er schielte kurz zu Jared hinüber und sah, wie dieser die anderen fixierte, angespannt wie ein Falke auf der Jagd. »Und ja, ich spüre, dass da irgendetwas mit den Drachen ist, aber ich weiß nicht, was es ist, und auch nicht, wie ich es kontrollieren kann. Ich kann sie jedenfalls nicht lenken, wie Attar es sich vorstellt.«
    »Ihr spürt es?« Balkis beugte sich über den Tisch. »Was meint
Ihr damit? Sprechen sie denn nicht mit Euch? Hört Ihr denn nicht ihre Stimme in euren Gedanken?«
    Tallis starrte ihn wortlos an, und Rorc legte Balkis eine Hand auf den Arm.
    »Genug. Sie sind gerade erst angekommen und haben noch nichts gegessen. Morgen wird noch ausreichend Zeit sein.«
    Es klopfte an der Tür, und eine Stimme ertönte. Balkis stand auf und ließ eine schmale, junge Frau herein, die rasch einige Teller mit gebratenem Fleisch und Gemüse auf dem Tisch abstellte, dazu einen kleinen Korb mit Brot. Dann verschwand sie wieder und schloss leise die Tür hinter sich.
    »Esst«, sagte Rorc und griff nach einem Stück Brot. »Heute Nacht sollt Ihr Euch ausruhen, und morgen wird Balkis Euch den Rest der Drachenanlage zeigen. Er wird Euch auch zu einem besonderen Mittagsmahl mitnehmen, das wir für alle Reiter und die Freiländer veranstalten. Da habt Ihr dann auch die Gelegenheit, weitere Reiter zu treffen und ihnen Fragen zu stellen, wenn Ihr wollt. Wir werden uns morgen weiter unterhalten, Tallis.« Er nahm einen Schluck Wein und wandte sich an Jared.
    »So, Jäger, wie gut seid Ihr mit diesem Messer?« Er deutete auf die Klinge, die sich Jared an den Oberschenkel gebunden hatte. »Wenn Ihr so gut wie jeder andere Clansmann seid, dann werden wir Eure Fähigkeiten hier zu schätzen wissen. Spuren lesen und Jagen sind Gaben, die sich nicht häufig bei Männern der Stadt wiederfinden.« Während Jared ihm eine vorsichtige Antwort gab, aß Tallis, sah zu und begann sich zu fragen, wo der dunkelhaarige Mann herstammen mochte, dass er so viel über den Clan und seine Lebensweise wusste.

21
    S haan hatte verschlafen. Als sie erwachte, war der Morgen beinahe schon vorbei, und in ihrem Zimmer war die Luft stickig. Schweiß bedeckte ihre nackte Haut, und mit einer Grimasse schob sie die klamme Decke hinunter. Die Frau, zu der Tuon sie am Tag zuvor gebracht hatte, musste ihr einen Schlaftrunk gegeben haben, denn sie entsann sich kaum noch, wie sie nach Hause gekommen war, und konnte sich auch an keine Träume mehr erinnern. Sie hatte die ganze Nacht tief geschlafen, fühlte sich aber immer noch erschöpft. Trotzdem erhob sie sich aus ihrem Bett.
    Eine gefüllte Wasserschüssel und ein Stück Rosenölseife warteten auf ihrer kleinen Kommode auf sie. Shaan lächelte. Tuon hatte zu ihr hereingeschaut. Sie achtete auf ihre verletzte Hand, als sie sich den Schweiß abwusch, die Augen schloss und das kühle Nass und den Duft nach Rosen genoss. Ihre Hand puckerte unverändert dumpf, aber das schlimme Stechen und das Brennen waren verschwunden.
    Von unten aus dem Schankraum drangen Stimmen zu ihr herauf, und nachdem sie sich angezogen hatte, machte sie sich auf den Weg zur Küche des Gasthauses.
    Torg zog gerade Brotlaibe aus dem Ofen. Er knurrte einen Gruß und reichte ihr ein dickes Stück frisch gebackenen Brotes, dick mit Butter bestrichen.
    Sie fragte ihn, wo Tuon stecke, doch er zuckte nur mit den

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