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Der Herr Der Drachen: Roman

Titel: Der Herr Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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Schultern. »Weg.«
    Shaan fragte sich unwillkürlich, ob die Freundin weg war, um für Kommandant Rorc zu arbeiten.
    »Gehst du heute zur Anlage?«, fragte Torg.

    »Mmmm«, murmelte Shaan zustimmend, den Mund voll Brot. »Ich muss das Mittagessen servieren.«
    »Dann halt dich lieber ran, es ist schon bald Mittag.«
    »Was?« Sie schaute entgeistert nach draußen und begriff, dass er recht hatte. Hastig kaute sie ihren Bissen zu Ende, nahm einige große Züge Wasser und verließ eilig das Gasthaus. Ihre müden Muskeln protestierten, als sie in einen Laufschritt verfiel.
    Sie kam keinen Moment zu früh in der Anlage an und war erstaunt, mehr Arbeiter als sonst zwischen den Gebäuden herumwuseln zu sehen, alle mit Tabletts beladen. Beinahe wäre sie von einem kräftig gebauten Mann über den Haufen gerannt worden, der aus der Hintertür der Küche platzte, in der Hand ein zugedecktes Tablett. Er streifte ihre Schulter, sodass sie gegen die Wand prallte. Und sofort wünschte sie sich, sie wäre nicht gekommen.
    In der Küche herrschte organisiertes Chaos. Ein halbes Dutzend Köche beugten sich über drei Feuerstellen an der Wand, und eine Gruppe plappernder Frauen bereitete an den langen Tischen verschiedene Gerichte zu. Andere Arbeiter wie sie selbst strömten herein und griffen sich Tabletts oder stellten welche ab, ehe sie wieder durch die Haupttür nach draußen zu den großen Speisepavillons eilten.
    Shaan ging zu einem offenen Regal und griff sich eine Schürze, zog sich den Stoff über den Kopf und befestigte die Bänder an der Seite. Dann packte sie eine vorbeidrängende Frau am Ärmel und fragte: »Warum sind denn so viele Leute hier?«
    »Hast du es nicht gehört?« Die Frau sah sie überrascht an. »Heute ist ein großer Schwung Freiländer zu Besuch. Sie sind aus dem Palast gekommen, ebenso wie alle Septenführer und Reiter. Sie wollen hier gemeinsam zu Mittag essen. Irgendein Treffen oder so.« Sie starrte Shaan an, und Schweiß schimmerte auf ihrer Haut. »Ist denn heute Morgen kein Bote zu dir gekommen? Sie haben jede Menge ausgeschickt, um uns zu sagen, dass wir früher kommen und noch mehr Hilfskräfte mitbringen sollen.«
    »Nein«, sagte Shaan stirnrunzelnd.

    »Obacht«, flüsterte die Frau hektisch. »Der Aufseher kommt.«
    Shaan schnappte sich schnell das nächstbeste Tablett mit Speisen und zuckte zusammen, als ein Schmerzstich durch ihre verletzte Hand schoss. »Zweiter Pavillon«, bellte eine der Frauen, die mit der Speisezubereitung beschäftigt waren, sie an. Shaan nickte und ging zur Tür. Aus den Augenwinkeln konnte sie sehen, wie sich der Essensaufseher mit rotem Gesicht vor den Herden aufbaute und einen der Köche anherrschte. Shaan schob sich mit ihrem Tablett an einem hereinkommenden Arbeiter vorbei und lief den anderen hinterher. Die Pavillons hatten alle ihre Türen geöffnet, und das Geräusch vieler Stimmen drang heraus.
    Außerhalb der Pavillons konnte sie ein buntes Farbenmeer erkennen. Ein Mann im blauen Hemd eines Septenführers lehnte an einer der Säulen, nippte an seinem Getränk und unterhielt sich mit einer wunderschön gekleideten Frau. Shaan fragte sich unwillkürlich, ob Balkis in dem ihr zugewiesenen Pavillon sitzen würde. Beim Gedanken daran machte ihr Magen einen ängstlichen Satz, und sie hielt ihren Kopf gesenkt, als sie sich in den Strom der Arbeiter einreihte.
    Im Innern waren lange Tische aufgestellt. An einigen saßen Septenführer und plauderten mit Freiländern, während die Reiter an anderen zusammensaßen und aßen. Shaan hatte noch nie so viele Reiter versammelt gesehen. Kein Wunder, dass der rotgesichtige Küchenchef so angespannt gewesen war. Sie ging zu einem der Aufseher und fragte, an welchem Tisch sie ihr Essen servieren sollte. Er zeigte zur anderen Seite des Raums, und vorsichtig bahnte sie sich einen Weg dorthin und begann die Teller zwischen den Reitern abzustellen, die ihr keinerlei Beachtung schenkten. Die Hitze im Raum nahm zu trotz der geöffneten Türen, und als Shaan den letzten Teller ausgeteilt hatte, zitterte ihre verletzte Hand, und der Schweiß lief ihr den Rücken hinunter.
    Ihr war schwindelig, und ihr Mund war trocken. Sie richtete sich auf, versuchte, trotz der abgestandenen Luft tiefer einzuatmen, und sah mit einem Mal geradewegs Balkis in die Augen. Er saß am nächsten Tisch und beobachtete sie, während er an seinem
Glas nippte. Shaan rutschte das Tablett aus den Händen und fiel krachend zu Boden, als ihr Herz einen

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