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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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wiederzuerkennen glaubte, mehr ist es nicht.«
    Wir gingen eine Weile schweigend weiter, während ich zu verstehen versuchte, was Serafine mir aufzeigen wollte. Was ich verstand, war, dass es viele Arten von Liebe gab. Ich erinnerte mich daran, wie wir uns von Abdul verabschiedet hatten. Er schien zufrieden mit sich, ein Mann, der sich gefunden hatte und wusste, was er in seinem Leben erreicht hatte. Eines war sicher, er hatte der Essera Falah die Treue gehalten, sein ganzes Leben lang. Darauf konnte ein Mann schon stolz sein. Mir kam ein anderer Gedanke.
    »Du hattest die Gabe, Wasser zu spüren, nicht wahr?«, fragte ich.
    »Ich habe diese Gabe noch immer. Es ist mehr als spüren. Ich konnte es rufen.« Sie lächelte. »Das ist der eigentliche Ursprung meiner Legende. Ich ritt mit meinem Vater aus, als ich noch ein Kind war, und wir lagerten an einer ausgetrockneten Oase. Ich rief das Wasser …«
    »Das ist beachtlich«, sagte ich.
    »Und nützlich«, ergänzte sie.
    »Was war das Talent von Jerbil?«
    »Woher willst du wissen, dass er eines besaß?«
    »Du hast es selbst gesagt, eine Frau sucht sich ihren Liebsten aus.«
    Sie zögerte lange. »Ich liebte ihn, bevor ich wusste, dass er ein Talent besaß. Seines war nie ganz klar zu erkennen. Selbst als wir wussten, was es war, versteckte es sich noch. Zuerst dachten wir, sein Wille würde die Dinge fügen, weil oft genau das geschah, was er wollte. Aber das war es nicht. Wir kamen endlich darauf, weil es ein Talent ist, das so leise auftritt, dass man es nicht kommen hört.«
    »Was war es also?«
    Sie blieb stehen, wir hatten unser Haus schon fast erreicht, und schaute mich durchdringend an. »Ich glaube, er hatte das größte und schönste Talent, das die Götter einem Menschen geben können. Kein anderes ist so groß.« Sie sah mich so ernst an, dass ich lächeln musste.
    »Was war es, Serafine?«, fragte ich sie sanft.
    »Glück, Havald. Einfach Glück. Er hatte unverschämtes, unglaubliches, undenkbares Glück.«
    Ich sagte nichts.
    »Was schaust du so, Havald? Kennst du am Ende noch jemanden, der Glück hat?«
    »Ich weiß, was du sagen willst. Aber glaub mir, es fühlt sich nicht wie Glück an.«
    Sie nickte. »Ja. Deshalb hat es so lange gedauert, bis wir es herausfanden. Er sagte das auch immer. Aber so war es. Er besaß alles Glück der Götter.«
    Es endete in diesem Raum tief unten in den eisigen Höhlen.
    »Sein Glück hat ihn verlassen«, sagte ich hart.
    Ihre Augen weiteten sich nur ganz leicht, ansonsten zeigte sie keine Regung. »Sein Leben hat ihn verlassen. Uns alle. Dennoch … er hat Eiswehr behalten. Und dann kamt ihr in unser Grab herab. Er rief uns, und wir erfüllten unseren Auftrag.« Ihre feucht glitzernden Augen lösten sich nicht von meinen. »Weißt du, Jerbil nutzte sein Talent nicht immer für sich. Manchmal stellte er es in den Dienst anderer. Er versprach mir, dass ich nicht mit ihm sterben würde. Es war schwer zu glauben, damals, als die Kälte an meinen Gliedern nagte. Doch ich vertraute ihm. Er hatte noch nie sein Wort gebrochen, niemals. Deswegen nannte man ihn die Säule der Ehre. Hier stehe ich jetzt, unweit dem Ort, an dem ich geboren wurde. Wie viel Glück muss ein Mensch haben, seinen Tod zu überleben? Ein Freund, der zu einem verfluchten Nekromanten wurde, hat uns verraten. Jerbil schwor, dass er Balthasars Pläne durchkreuzen würde. Du hast nie davon gesprochen … War Jerbil bei dir, als Balthasar verging?«
    Ich schuldete ihr die Wahrheit. »Ja. Es war dein Sergeant, der Balthasar besiegte. Ich war es nicht. Ich lieh ihm nur eine Hand.« Eine Pranke, um genau zu sein.
    »Du bist so alt, Havald. Wie kann das sein? Wie oft hast du deinen Tod überlebt?«
    Ich dachte an den Nekromanten auf dem Schiff und wie es sich angefühlt hatte, als mein Herz geborsten war. »Oft genug«, gab ich zu.
    »Denk du, was du willst, Havald. Doch nimm mir nicht meinen Glauben daran, dass Jerbil auch sein letztes Wort gehalten hat. Und halten wird.«
    »Was hat er dir versprochen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das, Havald, ist etwas, das ich dir erst sagen kann, wenn es geschieht. Um eins bitte ich dich. Jerbil sagte, dass man es auch dem Glück leichter machen muss. Pass auf dich auf und denk auch an andere. Jeder von uns braucht Glück, wenn Leandra ihre Mission erfüllen will.«
    »Ist es denn auch deine? Ich meine, folgst du Leandras Mission und unterstützt sie?«
    »Ja, Havald. Aus dem gleichen Grund wie du.«
    »Ich liebe

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