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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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nickte.
    »Einen Moment, Esseri. Nicht bewegen.« Er ging zu dem Paneel mit der Kurbel, nahm einen Stift, der quer unten in dem Fach lag, und führte ihn in die viereckige Öffnung ein. Er verschwand fast ganz darin, Taruk drückte, und es gab ein vernehmliches Klicken.
    Er stellte sich in die Tür zum Gang und sah nach oben. »Tretet jetzt mit dem Absatz hart auf beide L-Muster am Boden.« Ich fand das, was er meinte. Man konnte sich bequem auf beide stellen. Ich tat es, aber nichts geschah. »Gebt etwas mehr Gewicht auf die Abs …«
    Gut ein Dutzend Holzpflöcke regneten von der Decke und prasselten um mich herum auf den Boden. Ich betrachtete sie schweigend. Selbst von denen hätte ich keinen auf den Kopf bekommen wollen.
    »Das ist die eine Methode, die Falle auszulösen«, erklärte Taruk. »Die andere ist von hier aus. Ich habe lange gesucht, bis ich es herausgefunden habe. Man braucht den Stift von dem Paneel, aber hier im Türrahmen ist ein Loch. Schiebt man den Stift dort hinein, kann man die Falle ebenfalls auslösen.« Er strahlte mich an. »Eine gute Falle, nicht wahr?«
    In der Tat. Angenommen, es gab Ärger, zog man sich zur Gangtür zurück, auch diese war aus Eisen und mit einem schweren Riegel versehen. Wer immer da auch kam, hätte Schwierigkeiten, diese Tür zu überwinden. Wenn man dann die Falle auslöste, gab es ein Blutbad in der Halle. Wahrscheinlich konnte man danach einfach die Leichen wegkarren.
    »Soll ich die Falle wieder laden?«, fragte er. Er wusste ja von den Nachtfalken.
    »Ich denke, das wäre keine schlechte Idee. Das habt Ihr wirklich gut gemacht. Eine Frage noch, Taruk. War die Falle scharf? Ich meine den Auslöser beim Mosaik.«
    Er zögerte, und damit brauchte er schon nicht mehr zu antworten. »Ja, Esseri.«
    Ich besah mir das Mosaik. Wie groß war die Chance, zufällig auf beiden Steinen zu stehen? Offenbar gering genug. Mit diesem langen Stift war ein zufälliges Auslösen ausgeschlossen. Taruk hatte recht. Es war eine gute Falle.
    Es gab keine Möglichkeit, sie zu erkennen. Kennard hatte davon gesprochen, dass manche der magischen Tore durch Fallen abgesichert waren. Dies war die erste Falle, von der ich wusste, dass das Alte Reich sie gebaut hatte. Sie war noch Jahrhunderte später benutzbar. Wenn das ein Beispiel für die Qualität der Fallen war, dann wollte ich nicht zufällig in einem falschen Tor herauskommen.
    »Sag, Taruk, wie sicher bist du dir, dass es nur diese beiden Möglichkeiten gibt, die Falle auszulösen?«
    »Es gibt nur zwei Positionen für den Stift. Ich bin mir sehr sicher, Herr, sonst würde ich mich nicht mehr in die Halle trauen.«
    Eine gute Einstellung. Allerdings würde die Falle uns gegen die Nachtfalken nicht von Nutzen sein. Nachts schlossen wir zurzeit Außentor sowie die Außen- und die Innentür zur Halle ab. Es gab keine Möglichkeit hereinzukommen, es sei denn über das Dach und den Innenhof. Die Außenwand der alten Münzerei war mit glasierten Keramikziegeln bedeckt, das erschwerte das Klettern, aber ich nahm an, dass ein Nachtfalke trotzdem das Dach erreichen konnte.
    Das Dach war, wie viele imperiale Bauten, mit Steinplatten belegt. Schwierig in der Konstruktion, aber wenn die Platten einmal lagen … Nichts hielt so lange wie Stein. Es war flach, leicht zum Innenhof geneigt und mit einer niedrigen Brüstung versehen. Wenn es hier regnete, was selten genug vorkam, dann lief das Wasser in den Innenhof. Bevor das Haus renoviert worden war, wuchsen in den Sandverwehungen auf dem Dach sogar noch Sträucher. Das hatte mir Armin erzählt, aber ich hatte es mir erst angeschaut, als das Dach neu versiegelt wurde. Das geschah, indem man einfach Teer zwischen die sowieso schon engen Fugen der Dachplatten goss.
    »Danke, Taruk«, sagte ich.
    Er verbeugte sich und ging; ich blieb nachdenklich in der Halle zurück. Von Armin wusste ich, dass die Nachtfalken Wert darauf legten, ihre Opfer in ihren Zimmern zu ermorden, egal wie sicher diese waren. Die Fensterläden nach außen waren verrottet gewesen, jetzt besaßen wir neue. Mit Angeln aus Eisen und schweren Riegeln. Sie waren ein Hindernis, aber kein unüberwindbares. Es würde jedoch bedeuten, dass der Einbrecher auf der Außenseite vor einem Fensterladen hing und herumwerkelte. Ich kam mir vor wie beim Shah. Es gab offensichtliche Züge und versteckte. Manchmal war der offensichtliche Weg tatsächlich auch der einfachste. Deshalb nahm man ihn ja so oft.
    Über das Dach in den Innenhof.
    Ich

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