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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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meinerseits würde ich gern vieles von dir erfahren. Denn niemals noch haben wir in diesem Lande einen Halbling gesehen. Nur aus Gerüchten kennen wir euer Volk, und in allen uns bekannten Erzählungen ist von euch wenig die Rede. Außerdem bist du ein Freund von Mithrandir. Kennst du ihn gut?«
    »Nun«, sagte Pippin, »von ihm gehört hab ich schon immer, so weit ich zurückdenken kann, aber das ist nicht sehr lange; und in letzter Zeit bin ich weit mit ihm gereist. Aber er ist ein dickes Buch, und ich kann nicht behaupten, mehr als ein paar Seiten darin gelesen zu haben. Aber ich kenne ihn wohl so gut, wie nur wenige andere ihn kennen. Aragorn war, glaub ich, der einzige von den Kameraden, der ihn wirklich kannte.«
    »Aragorn?«, sagte Beregond. »Wer ist das?«
    »Ach«, druckste Pippin, »das ist einer, der mit dabei war. Ich glaube, jetzt ist er in Rohan.«
    »Ihr wart in Rohan, hab ich gehört. Über dieses Land hätte ich auch viele Fragen, denn in das Volk von Rohan setzen wir alle Hoffnung, die wir noch haben. Aber ich bin pflichtvergessen, denn ich sollte zuerst deine Fragen beantworten. Was möchtest du wissen, Herr Peregrin?«
    »Ähem, nun«, sagte Pippin, »wenn ich so frei sein darf, dann hätt ich eine ziemlich brennende Frage, die mir im Moment sehr im Kopf herumgeht, nämlich, wie ist das hier mit dem Frühstück und so? Ich meine, wann sind die Essenszeiten, wenn Sie mich recht verstehn, und wo ist der Speisesaal, wenn es so was hier gibt? Und die Wirtshäuser? Ich hab danach Ausschau gehalten, als wir heraufgeritten kamen, hab aber keines gesehn. Und dabei hatte mich nur noch die Hoffnung aufrecht gehalten, hier in den Häusern gebildeter und gesitteter Menschen müsste es doch irgendwo ein Glas Bier geben.«
    Beregond betrachtete ihn mit ernster Miene. »Ich verstehe, ein alter Haudegen bist du. Zwar bin ich selbst nicht weit herumgekommen, aber man sagt, dass überall, wo Mannen zu Felde ziehn, die Hoffnung auf den nächsten Imbiss und Umtrunk sie leitet. Du hast also heute noch nichts zu dir genommen?«
    »Nun ja, genau gesagt, doch«, sagte Pippin, »aber nur einen Becher Wein und ein oder zwei von diesen weißen Kuchen, die Ihr Fürst freundlicherweise auftragen ließ; aber dann hat er mich eine Stunde lang mit Fragen gelöchert, und das macht hungrig.«
    Beregond lachte. »Kleine Männer leisten große Taten bei Tisch, sagt man bei uns. Aber du hast ebenso gut gefrühstückt wie nur einer in der Zitadelle, und mit höherer Auszeichnung. Dies ist eine Festung und ein Wachtturm, und nun im Kriegszustand. Wir stehen vor der Sonne auf, essen im Morgengrauen einen Bissen und treten zur ersten Stunde unseren Dienst an. Aber kein Grund zu verzweifeln!« Er lachte wieder, als er Pippins enttäuschte Miene sah. »Wer schweren Dienst tut, nimmt um die Mitte des Vormittags eine Stärkung zu sich. Dann gibt es einen Imbiss zur Mittagsstunde oder später, wie es der Dienst zulässt; und zur Hauptmahlzeit und, soweit möglich, zum behaglichen Umtrunk kommen die Mannen bei Sonnenuntergang zusammen.
    Komm nun! Wir laufen ein wenig herum, sehn zu, wo wir eine Stärkung auftreiben, setzen uns zum Essen und Trinken auf die Festungsmauer und genießen den schönen Morgen.«
    »Moment!«, sagte Pippin und wurde rot. »Aus lauter Gefräßigkeit – oder Hunger, wie man es schonend nennen könnte – hab ich etwas vergessen. Gandalf oder Mithrandir, wie ihr ihn nennt, hat mich gebeten, zuerst nach seinem Pferd zu sehen – Schattenfell, der große Hengst von Rohan, der Augapfel des Königs, hat man mir gesagt, und trotzdem hat er ihn Mithrandir für seine Dienste geschenkt. Ich glaube, sein neuer Herr liebt dieses Tier mehr als viele Menschen, und wenn der Stadt an seinem guten Willen etwas gelegen ist, sollte sie Schattenfell mit höchster Achtung behandeln, noch freundlicher, wenn das möglich ist, als einen Hobbit.«
    »Hobbit?«, fragte Beregond.
    »So nennen wir uns selbst«, sagte Pippin.
    »Gut, dass ich’s weiß«, sagte Beregond, »denn nun kann ich sagen, dass die Hobbits ein wohlredendes Volk sind und dass auch deine fremden Laute dem glücklichen Ausdruck keinen Abbruch tun.Aber komm nun, mach mich mit diesem edlen Pferd bekannt! Ich liebe solche Tiere, obwohl wir sie hier in der steinernen Stadt selten sehen; meine Sippe aber kam aus den Gebirgstälern und davor aus Ithilien. Doch keine Angst, wir machen dort nur einen kurzen Höflichkeitsbesuch, und von da gehn wir in die Schänke.«
    Pippin fand

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