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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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zusammen auf Arod.
    Und mit ihnen ritten die Königin Arwen, Celeborn und Galadriel mit ihrem Volk, Elrond und seine Söhne, die Fürsten von Dol Amroth und von Ithilien und viele Hauptleute und Ritter. Niemals noch hatte ein König der Mark solche Weggefährten gehabt wiediese, die Théoden, Thengels Sohn, das letzte Geleit gaben, als er in seine Heimat zurückkehrte.
    Gemächlich und ohne Zwischenfälle gelangten sie nach Anórien und kamen zum grauen Wald zu Füßen des Amon Dîn; und dort hörten sie aus den Bergen Töne wie von Trommeln, obwohl nichts Lebendes zu sehen war. Da ließ Aragorn die Trompeten blasen, und die Herolde riefen:
    »Sehet, der König Elessar ist gekommen! Den Drúadan-Wald gibt er für immer Ghân-buri-ghân und seinem Volk zu eigen; und hinfort darf ihn kein Mensch ohne ihre Erlaubnis betreten.«
    Die Trommeln wirbelten noch einmal laut und verstummten.
    Endlich, nach einer Reise von fünfzehn Tagen, rollte König Théodens Wagen über die grünen Wiesen von Rohan und kam nach Edoras; und alle rasteten dort. Die Goldene Halle wurde mit schönen Behängen geschmückt und mit vielen Laternen erhellt, und sie erlebte das prächtigste Fest, seit sie erbaut war. Denn nach drei Tagen hielten die Menschen der Mark das Begräbnis für Théoden; und er wurde mit seinen Waffen und anderen schönen Dingen, die er besessen hatte, in eine steinerne Kammer gelegt, und über ihm wurde ein großer Hügel aufgeschüttet und mit grünen Grassoden und weißem Immertreu bedeckt. Und nun waren es acht Hügel auf der Ostseite des Gräberfelds.
    Dann ritten die Reiter aus dem Hausvolk des Königs auf weißen Pferden um das Grab und sangen im Chor ein Lied auf Théoden, Thengels Sohn, das von seinem Barden Gléowine stammte, der danach kein anderes Lied mehr dichtete. Die getragenen Stimmen der Reiter gingen selbst denen zu Herzen, die der Landessprache nicht mächtig waren; vom Text des Liedes aber bekam das Markvolk leuchtende Augen, denn wieder hörten sie von fern die Hufe von Norden herandonnern und Eorls Schlachtruf auf dem Feld des Celebrant; und die ganze Geschichte der Könige zog an ihnen vorbei, und laut erschallte Helms Horn in den Bergen, bis das Dunkel heraufzog und König Théoden sich erhob und durch Schatten insFeuer ritt und den Heldentod fand, als eben die Sonne, unverhofft wiedergekehrt, am Morgen den Mindolluin beglänzte.
    Zweifelnd und zagend aus dem Zwielicht kam er
    Ins Licht der Sonne, singend und lachend.
    Hoffnung erweckt er, und voll Hoffnung fiel er,
    Über Tod, über Trübsal durch Taten erhoben,
    Verließ er das Leben zu langen Ehren.
    Merry aber stand am Fuß des grünen Hügels, und er weinte; und als das Lied zu Ende war, rief er:
    »König Théoden! König Théoden! Lebe wohl! Wie ein Vater warst du mir, für kurze Zeit. Lebe wohl!«
    Als das Begräbnis vorüber war, die Frauen ihre Tränen getrocknet hatten und Théoden endlich in seiner Grabkammer allein blieb, versammelte man sich in der Goldenen Halle zum großen Gelage und tat allen Kummer von sich ab; denn Théoden war zu hohen Jahren gelangt und hatte sein Leben nicht minder ehrenvoll beendet als die größten seiner Vorfahren. Und als es Zeit wurde, nach Sitte der Mark auf das Andenken der Könige zu trinken, da trat Éowyn von Rohan vor, golden wie die Sonne und weiß wie Schnee, und brachte Éomer einen vollen Becher.
    Dann stand ein gelehrter Barde auf und nannte die Namen aller Herrscher der Mark in der richtigen Reihenfolge: Eorl der Junge; und Brego, der die Halle erbaute; und Aldor, des unglücklichen Baldors Bruder; und Fréa und Fréawine und Goldwine und Déor und Gram; und Helm, der sich in Helms Klamm verbarg, als die Mark erobert wurde; und sein Grabhügel war der letzte der neun auf der Westseite, denn zu jener Zeit wurde die Erbfolge unterbrochen, und danach kamen die Hügel auf der Ostseite: Fréalaf, Helms Schwestersohn, und Léofa und Walda und Folca und Folcwine und Fengel und Thengel und Théoden als Letzter. Und als Théoden genannt wurde, leerte Éomer den Becher. Dann befahl Éowyn den Mundschenken, die Becher zu füllen, und alle, die dort versammelt waren, standen auf und tranken auf den neuen König, mit dem Ruf: »Heil, Éomer, König der Mark!«
    Und als das Fest sich dem Ende zuneigte, stand Éomer auf und sagte: »Zwar ist dies eine Begräbnisfeier für Théoden, den König; doch will ich, ehe wir auseinandergehn, noch eine frohe Botschaft verkünden, und er würde es mir nicht verargen,

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