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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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denn wie ein Vater war er immer zu Éowyn, meiner Schwester. Höret nun, alle meine Gäste, ihr Edlen aus so vielen Reichen, wie noch nie in dieser Halle versammelt waren! Faramir, Statthalter von Gondor und Fürst von Ithilien, bittet die Herrin Éowyn von Rohan um ihre Hand, die sie ihm bereitwillig gewährt. Daher seien sie nun vor euch allen zusammengegeben.«
    Und Faramir und Éowyn traten vor und legten die Hände ineinander; und alle tranken auf ihr Wohl und waren guter Dinge. »Damit«, sagte Éomer, »ist die Freundschaft der Mark mit Gondor durch ein neues Band gefestigt, und umso mehr freu ich mich.«
    »Kein Geizkragen bist du, Éomer«, sagte Aragorn, »das Schönste aus deinem Reich nach Gondor zu vergeben!«
    Dann sah Éowyn dem König von Gondor in die Augen und sagte: »Wünsche mir Glück, mein Lehnsherr und Heiler!«
    Und er antwortete: »Glück hab ich dir gewünscht, seit ich dich zum ersten Mal sah. Es macht mir das Herz leichter, dich nun froh zu sehen.«
    Als das Fest vorüber war, nahmen die meisten Gäste Abschied von König Éomer. Aragorn mit seinem Gefolge und das Volk von Lórien und Bruchtal machten sich zum Aufbruch bereit; doch Faramir und Imrahil blieben noch in Edoras. Arwen Abendstern blieb ebenfalls, und sie sagte ihren Brüdern Lebewohl. Niemand sah sie von ihrem Vater Elrond Abschied nehmen, denn sie gingen in die Berge hinauf und sprachen dort lange miteinander, und schwer fiel ihnen die Trennung, die bis über das Ende der Welt hinaus dauern sollte.
    Zuletzt, als die Gäste sich schon anschickten fortzureiten, kamen Éomer und Éowyn zu Merry, und sie sagten: »Lebe nun wohl, Meriadoc aus dem Auenland und Holdwine der Mark! Glück auf deinem Weg, und kehre bald wieder, denn du bist uns willkommen!«
    Und Éomer sagte: »Für deine Tat auf dem Feld von Mundburg hätte ein König von einst dich mit einem Wagen voller Geschenke belohnt; doch willst du nichts annehmen, sagst du, als die Waffen, die wir dir gaben. Damit muss ich mich abfinden, denn tatsächlich hab ich nichts zu geben, das deiner würdig wäre; doch meine Schwester bittet dich, diese kleine Gabe anzunehmen, zum Andenken an Dernhelm und die Hörner der Mark bei Anbruch des Morgens.«
    Und Éowyn gab Merry ein altes Horn, klein, doch von feiner Hand ganz aus hellem Silber geschmiedet und mit grünem Gehenk; und galoppierende Reiter waren darauf eingraviert, in einer Reihe, die sich vom Trichter bis zum Mundstück um das Horn herumwand; und dabei standen Runen von großer Kraft.
    »Dies ist ein Erbstück unseres Hauses«, sagte Éowyn. »Es wurde von Zwergen geschmiedet und stammt aus dem Hort Scathas, des Lindwurms. Eorl der Junge hat es aus dem Norden mitgebracht. Wer es bläst in der Not, wird in den Herzen seiner Feinde die Furcht und in denen seiner Freunde die Freude erwecken; und die Freunde werden ihn hören und herbeikommen.«
    Da nahm Merry das Horn, denn er konnte es nicht ablehnen. Er küsste Éowyn die Hand, und sie umarmten ihn, und so trennten sie sich einstweilen.
    Nun waren die Gäste bereit und leerten den Abschiedsbecher; und unter vielen Ehren- und Freundschaftserweisen machten sie sich auf den Weg. Fürs Erste ritten sie nach Helms Klamm, wo sie zwei Tage Rast machten. Dort löste Legolas ein, was er Gimli versprochen hatte, und ging mit ihm in die Glitzernden Höhlen; und als sie wiederkamen, war er sehr still und wollte nur sagen, dass Gimli allein Worte finden könne, um von den Höhlen zu sprechen. »Und nie zuvor hat doch ein Zwerg in einem Wortgefecht sich des Sieges über einen Elben rühmen können«, sagte er. »Lass uns daher nun zum Fangorn gehn und die Rechnung quitt machen!«
    Vom Klammtal ritten sie nach Isengard und sahen, was die Ents dort inzwischen geleistet hatten. Der ganze Felsmauerring war niedergerissen und zerstreut und das Land darinnen in einen Garten mit Obsthainen und Bäumen verwandelt, und ein Bach floss hindurch. In der Mitte aber war nun ein klarer Teich, und daraus ragte noch immer der Turm von Orthanc empor, hoch und uneinnehmbar, und sein schwarzes Gestein spiegelte sich im Wasser.
    Eine Weile saßen die Reisenden an der Stelle, wo früher das Tor von Isengard gewesen war: Dort standen nun zwei hohe Bäume wie Wachtposten am Beginn eines Pfades, der über eine grüne Wiese zum Orthanc führte. Verwundert betrachteten sie, was hier geschaffen worden war, aber weit und breit war niemand zu sehen. Bald aber hörten sie eine Stimme huum-hommm, huum-hommm dröhnen,

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