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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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Legolas. »Er hat nicht geruht und nicht geschlafen, glaube ich. Vor einigen Stunden ist er dort hinaufgegangen und hat gesagt, er müsse nachdenken, und nur sein Vetter Halbarad ging mit ihm; aber irgendein dunkler Zweifel oder eine Sorge bedrückt ihn.«
    »Das ist eine seltsame Gesellschaft, diese Neuankömmlinge«, sagte Gimli. »Tapfere und edle Männer sind es, und die Reiter von Rohan sehen fast wie Knaben neben ihnen aus; denn die meisten haben grimmige Gesichter, zerfurcht wie verwitterter Fels, wie Aragorn auch; und sie sind schweigsam.«
    »Aber ebenso wie Aragorn sind sie höflich, wenn sie ihr Schweigen brechen«, sagte Legolas. »Und habt ihr die Brüder Elladan und Elrohir bemerkt? Weniger düster als die der anderen ist ihre Kleidung, und sie sind schön und stattlich wie Elbenfürsten; und das ist nicht verwunderlich bei den Söhnen von Elrond aus Bruchtal.«
    »Warum sind sie gekommen? Habt ihr darüber etwas gehört?«, fragte Merry. Er war jetzt angezogen und warf sich den grauen Mantel um die Schulter; und die drei gingen zusammen hinaus und hinüber zu dem zerstörten Tor der Burg.
    »Sie folgten einem Ruf, wie du gehört hast«, sagte Gimli. »Botschaft kam nach Bruchtal, sagen sie: Aragorn braucht seine Sippe. Lasst die Dúnedain zu ihm nach Rohan reiten! Aber woher die Nachricht kam, darüber sind sie jetzt im Zweifel. Gandalf schickte sie, möchte ich annehmen.«
    »Nein, Galadriel«, sagte Legolas. »Hat sie nicht durch Gandalf von dem Ritt der Grauen Schar vom Norden gesprochen?«
    »Ja, du hast recht«, sagte Gimli. »Die Herrin des Waldes! Sie liest in vielen Herzen und errät die Wünsche. Warum haben wir uns nicht einige von unserer Sippe gewünscht, Legolas?«
    Legolas stand vor dem Tor und ließ seine strahlenden Augen nach Norden und Osten schweifen, und sein schönes Gesicht war bekümmert. »Ich glaube nicht, dass welche kommen würden«, antwortete er. »Sie brauchen nicht in den Krieg zu reiten; der Krieg rückt schon in ihre Länder ein.«
    Eine Weile wanderten die drei Gefährten umher, sprachen von dieser oder jener Wendung der Schlacht, gingen von dem geborstenen Tor aus hinunter, vorbei an den Hügelgräbern der Gefallenen, bis sie an Helms Deich standen und in die Klamm schauten. Die Todeshöhe war schon da, schwarz und hoch und steinig, und man konnte deutlich sehen, wo die Huorns das Gras niedergetreten und braun getrampelt hatten. Die Dunländer und viele Männer von der Besatzung der Burg waren am Deich oder auf den Feldern und den beschädigten Mauern dahinter an der Arbeit; doch alles schien seltsam still: ein erschöpftes Tal, das nach einem schweren Sturm ausruht. Bald kehrten sie um und gingen zur Mittagsmahlzeit in die Halle der Burg.
    Der König war schon da, und sobald sie eintraten, rief er nach Merry und ließ einen Stuhl für ihn an seine Seite stellen.
    »Es ist nicht so, wie ich es gern hätte«, sagte Théoden, »denn dies hat wenig Ähnlichkeit mit meinem schönen Haus in Edoras. Und dein Freund ist fort, der auch hätte hier sein sollen. Aber es mag lange währen, ehe wir, du und ich, an der hohen Tafel in Meduseld sitzen; auch wird es nicht die Zeit für Festmähler sein, wenn ich dorthin zurückkehre. Doch komm nun! Iss und trink und lass uns miteinander reden, solange wir können. Und dann sollst du mit mir reiten.«
    »Darf ich?«, fragte Merry, überrascht und erfreut. »Das wäre herrlich!« Niemals war er dankbarer gewesen für freundliche Worte. »Ich fürchte, in bin jedermann im Wege«, stammelte er. »Aber ich würde gern alles tun, was ich kann.«
    »Daran zweifle ich nicht«, sagte der König. »Ich habe ein gutes Bergpony für dich fertigmachen lassen. Es wird dich auf den Straßen, die wir einschlagen werden, so rasch davontragen wie jedes Pferd. Denn ich will von der Burg auf Bergpfaden reiten, nicht in der Ebene, und so über Dunharg, wo Frau Éowyn mich erwartet, nach Edoras kommen. Du sollst mein Knappe sein, wenn du willst. Gibt es hier Kriegsausrüstung, Éomer, die mein Schwert-Than brauchen könnte?«
    »Wir haben hier keine große Waffenkammer, Herr«, antwortete Éomer.»Vielleicht könnte ein leichter Helm gefunden werden, der ihm passt; aber wir haben keinen Panzer und kein Schwert für einen von seiner Größe.«
    »Ein Schwert habe ich«, sagte Merry, kletterte von seinem Stuhl herunter und zog aus der schwarzen Scheide seine kleine glänzende Klinge. Plötzlich war er von Liebe zu diesem alten Mann erfüllt, er ließ sich

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