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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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begleite dich für deine Botschaften und deine Führung!«
    »Tötet gorgûn! Tötet Orkvolk! Keine anderen Worte erfreuen Wilde Menschen«, antwortete Ghân. »Vertreibt schlechte Luft und Dunkelheit mit lichtem Eisen!«
    »Um das zu tun, sind wir weit geritten«, sagte der König, »und wir werden es versuchen. Aber was wir vollbringen können, wird erst der morgige Tag zeigen.«
    Ghân-buri-Ghân hockte sich nieder und berührte die Erde mit seiner schwieligen Stirn zum Zeichen des Abschieds. Dann stand er auf, als ob er gehen wollte. Doch plötzlich blieb er stehen und schaute auf wie ein überraschtes Waldtier, das einen fremden Geruch wittert. Seine Augen leuchteten auf.
    »Wind dreht sich!«, rief er, und damit, im Handumdrehen, wie es schien, verschwanden er und seine Gefährten in der Düsternis und wurden nie wieder von einem Reiter von Rohan gesehen. Nicht lange danach schlugen fern im Osten die leisen Trommeln wieder. Doch in kein Herz in dem ganzen Heer schlich sich die Befürchtung, dass die Wilden Menschen treulos seien, so seltsam und unschön sie auch aussehen mochten.
    »Wir brauchen jetzt keine Führung mehr«, sagte Elfhelm. »Denn es gibt Reiter im Heer, die in Tagen des Friedens nach Mundburg geritten sind. So wie ich. Wenn wir zur Straße kommen, wird sie nach Süden abbiegen, und sieben Wegstunden liegen dann noch vor uns, ehe wir die Mauer der städtischen Ländereien erreichen. Zum größten Teil wächst auf diesem Weg viel Gras auf beiden Seiten der Straße. Auf dieser Strecke glaubten die reitenden Boten von Gondor ihre größte Schnelligkeit zu erreichen. Wir können dort schnell reiten und ohne großen Lärm.«
    »Da wir grausame Taten zu erwarten haben und all unsere Kraft gebraucht wird«, sagte Éomer, »rate ich, dass wir jetzt ruhen und des Nachts von hier aufbrechen und die Zeit so einrichten, dass wir auf die Felder kommen, wenn der morgige Tag so hell ist, wie er sein wird, oder wenn unser Herr das Zeichen gibt.«
    Dem stimmte der König zu, und die Hauptleute gingen von dannen. Doch bald kam Elfhelm zurück. »Die Späher haben jenseits des grauen Waldes nichts Berichtenswertes gefunden, Herr«, sagte er, »abgesehen von zwei Menschen: zwei toten Männern und zwei toten Pferden.«
    »Nun?«, sagte Éomer. »Was ist damit?«
    »Dieses, Herr: Es waren reitende Boten von Gondor. Einer war vielleicht Hirgon. Zumindest hielt seine Hand noch den Roten Pfeil, aber sein Kopf war abgeschlagen. Und auch dies: Die Anzeichen deuten darauf hin, dass sie nach Westen flohen, als sie fielen. Wie ich es sehe, fanden sie den Feind schon an der Außenmauer vor oder sie bestürmend, als sie zurückkamen, und das wäre vor zwei Nächten gewesen, wenn sie von den Posten aus mit frischen Pferden geritten sind, wie es ihre Gewohnheit war. Sie konnten nicht die Stadt erreicht haben und umgekehrt sein.«
    »Wehe!«, sagte Théoden. »Dann wird Denethor keine Nachricht über unseren Ritt erhalten und die Hoffnung auf unser Kommen aufgegeben haben.«
    »Not duldet keinen Aufschub, doch spät ist besser denn niemals«, sagte Éomer. »Und vielleicht wird sich diesmal das alte Sprichwort als wahrer erweisen als je zuvor, seit Menschen sprechen.«
    Es war Nacht. Zu beiden Seiten der Straße ritt schweigend das Heer von Rohan. Nun führte die Straße an den Säumen des Mindolluin vorbei und wand sich nach Süden. Weit entfernt und fast genau geradeaus leuchtete ein roter Schimmer unter dem schwarzen Himmel, und die Hänge des großen Berges ragten dunkel davor auf. Sie näherten sich dem Rammas des Pelennor; aber es war noch nicht Tag.
    Der König ritt in der vordersten Kompanie, umgeben von seinen Gefolgsleuten. Elfhelms éored kam als nächste; und jetzt bemerkte Merry, dass Dernhelm seinen Platz verließ und in der Dunkelheit ständig vorrückte, bis er schließlich unmittelbar hinter der Wache des Königs ritt. Dann wurde angehalten. Merry hörte vorne Stimmen, die leise sprachen. Vorreiter waren zurückgekommen, die sich fast bis zu der Mauer vorgewagt hatten. Sie kamen zum König.
    »Da sind große Brände, Herr«, sagte einer. »Die Stadt steht überall in Flammen, und das Feld ist voller Feinde. Doch alle scheinen für den Angriff abgezogen zu werden. Soweit wir es abschätzen konnten, sind nur wenige auf der Außenmauer zurückgeblieben, und die sind achtlos und mit der Zerstörung beschäftigt.«
    »Erinnert Ihr Euch an die Worte des Wilden Menschen, Herr?«, fragte ein anderer. »In Friedenszeiten

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