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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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Wäldern, hassen Orkleute. Du hasst gorgûn auch. Wir helfen, wie wir können. Wilde Menschen haben lange Ohren und lange Augen; kennen alle Pfade. Wilde Menschen leben hier schon vor Steinhäusern; bevor Große Menschen aus dem Wasser kamen.«
    »Aber wir brauchen Hilfe im Kampf«, sagte Éomer. »Wie willst du und dein Volk uns helfen?«
    »Nachrichten bringen«, sagte der Wilde Mensch. »Wir halten Ausschau von Bergen. Wir klettern auf großes Gebirge und schauen hinunter. Steinstadt ist eingeschlossen. Feuer brennt draußen; jetzt auch drinnen. Ihr wollt da hin? Dann müsst ihr schnell sein. Aber gorgûn und Menschen von weit weg …«, er zeigte mit einem kurzen, knorrigen Arm nach Osten, »… sitzen auf Pferdestraße. Sehr viele, mehr als Pferdemenschen.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Éomer.
    Das plumpe Gesicht des alten Mannes und seine dunklen Augen ließen nichts erkennen, aber seine Stimme war mürrisch vor Verdruss. »Wilde Menschen sind wild und frei, aber keine Kinder«, antwortete er. »Ich bin großer Führer Ghân-buri-Ghân. Ich zähle viele Dinge: Sterne am Himmel, Blätter an Bäumen, Menschen im Dunkeln. Ihr habt eine Anzahl von zwanzig gerechnet zehnmal und fünf. Sie haben mehr. Großer Kampf, und wer wird gewinnen? Und noch viele mehr laufen um Mauern von Steinhäusern.«
    »Wehe! Er spricht allzu klug«, sagte Théoden. »Und unsere Späher sagen, sie haben Gräben ausgehoben und Pfähle quer über die Straße aufgestellt. Wir können sie nicht mit einem plötzlichen Angriff hinwegfegen.«
    »Und dennoch müssen wir uns sehr eilen«, sagte Éomer. »Mundburg brennt!«
    »Lasst Ghân-buri-Ghân zu Ende sprechen«, sagte der Wilde Mensch. »Mehr als eine Straße kennt er. Er wird euch einen Weg führen, wo keine Gruben sind, keine gorgûn laufen, nur Wilde Menschen und Tiere. Viele Pfade wurden gemacht, als Steinhausleute mächtiger waren. Sie haben Berge zerschnitten, wie Jäger Tierfleisch zerschneiden. Wilde Menschen glauben, sie aßen Steine. Mit großen Wagen fuhren sie durch Drúadan nach Rimmon. Sie fahren nicht mehr. Straße ist vergessen, aber nicht von Wilden Menschen. Über Berg und hinter Berg liegt sie immer noch unter Gras und Baum, drüben hinter Rimmon und hinunter nach Dîn, und zurück zur Straße von Pferdemenschen. Wilde Menschen werden euch diese Straße zeigen. Dann werdet ihr gorgûn töten und böses Dunkel mit lichtem Eisen vertreiben, und Wilde Menschen können wieder in den wilden Wäldern schlafen gehen.«
    Éomer und der König sprachen miteinander in ihrer eigenen Sprache. Schließlich wandte sich Théoden an den Wilden Menschen. »Wir wollen dein Angebot annehmen«, sagte er. »Denn obwohl wir ein Heer von Feinden hinter uns lassen, was macht es schon? Wenn die Steinstadt fällt, dann gibt es keine Rückkehr für uns. Wenn sie gerettet wird, dann wird das Orkheer selbst abgeschnitten sein. Wenn du aufrichtig bist, Ghân-buri-Ghân, dann werden wir dir reichen Lohn geben, und du sollst die Freundschaft der Mark auf immer haben.«
    »Tote Menschen sind nicht Freunde von lebenden Menschen und machen ihnen keine Geschenke«, sagte der Wilde Mensch. »Aber wenn du noch lebst nach der Dunkelheit, dann lass die Wilden Menschen in Frieden in den Wäldern und jage sie nicht mehr wie Tiere. Ghân-buri-Ghân wird euch nicht in Falle führen. Er wird selbst mit Vater der Pferdemenschen gehen, und wenn er euch falsch führt, könnt ihr ihn töten.«
    »So sei es«, sagte Théoden.
    »Wie lange werden wir brauchen, den Feind zu umgehen und wieder auf die Straße zu gelangen?«, fragte Éomer. »Wir müssen im Schritt gehen, wenn ihr uns führt, und ich nehme an, dass der Weg schmal ist.«
    »Wilde Menschen gehen schnell zu Fuß«, sagte Ghân. »Weg ist breit für vier Pferde dort drüben im Steinkarrental«, er zeigte mit der Hand nach Süden, »aber schmal am Anfang und am Ende. Wilde Menschen können von hier nach Dîn laufen zwischen Sonnenaufgang und Mittag.«
    »Dann müssen wir den Führern zumindest sieben Stunden zugestehen«, sagte Éomer. »Aber wir müssen eher mit zehn Stunden für alle rechnen. Unvorhergesehene Dinge mögen uns aufhalten, und wenn unser Heer ganz auseinandergezogen ist, wird es lange dauern, ehe es wieder richtig aufgestellt ist, wenn wir aus den Bergen herauskommen. Wie spät ist es jetzt?«
    »Wer weiß?«, sagte Théoden. »Alles ist Nacht jetzt.«
    »Alles ist dunkel, aber nicht alles ist Nacht«, sagte Ghân. »Wenn Sonne kommt,

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