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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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die Platschfußens in Stock und die meisten Bewohner des Bruchs lebten in Häusern; und Maggots Hof war aus festen Ziegeln erbaut und hatte eine hohe Mauer drumherum. Ein breites Holztor schloss die Mauer gegen den Weg ab.
    Plötzlich, als sie näher kamen, hob ein entsetzliches Gebelle und Gekläffe an, und eine laute Stimme rief: »Greif! Fang! Wolf! Kommt her, Burschen!«
    Frodo und Sam blieben wie angewurzelt stehen, aber Pippin ging noch ein paar Schritte weiter. Das Tor öffnete sich, und herausgeschossen kamen drei riesige Hunde, stürzten sich auf die Wanderer und bellten wütend. Von Pippin nahmen sie keine Notiz; aber Sam wich an die Mauer zurück, während zwei wolfsähnlich aussehende Hunde ihn misstrauisch beschnüffelten und knurrten, sobald er sich rührte. Der größte und wildeste der drei baute sich drohend und fauchend vor Frodo auf.
    Am Tor erschien jetzt ein breitschultriger, untersetzter Hobbit mit einem runden roten Gesicht. »Hallo! Hallo! Wer seid ihr wohl und was wollt ihr hier?«, fragte er.
    »Guten Abend, Herr Maggot!«, sagte Pippin.
    Der Bauer sah ihn scharf an. »Na, wenn das nicht der junge Herr Pippin ist – Herr Peregrin Tuk sollte ich wohl sagen!«, rief er, und sein bärbeißiges Gesicht sah mit einem Mal ganz freundlich aus. »Euer Glück, dass ich Euch kenne. Ich wollte gerade meine Hunde auf jeden Fremden hetzen. Es gehen heute ein paar komische Dinge vor sich. Natürlich zieht von Zeit zu Zeit immer mal sonderbares Volk hier durch die Gegend. Zu nah am Fluss«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Aber dieser Bursche war der fremdländischste, der mir je unter die Augen gekommen ist. Der wird mein Land kein zweites Mal ohne Erlaubnis überqueren, wenn ich es verhindern kann.«
    »Was für einen Burschen meint Ihr denn?«, fragte Pippin.
    »Dann habt Ihr ihn nicht gesehen?«, sagte der Bauer. »Es ist noch nicht lange her, da ritt er den Weg hinauf zur Landstraße. War ein komischer Kerl und stellte komische Fragen. Aber vielleicht kommt Ihr mit herein, da können wir gemütlicher Neuigkeiten austauschen. Ich habe einen guten Tropfen Bier da, wenn Ihr und Eure Freunde wollen, Herr Tuk.«
    Es war offensichtlich, dass der Bauer ihnen mehr erzählen würde, wenn man es ihn zu seiner Zeit und auf seine Weise tun ließ, und so nahmen sie alle die Einladung an. »Was ist mit den Hunden?«, fragte Frodo ängstlich.
    Der Bauer lachte. »Sie werden Euch nichts tun – außer wenn ich’s ihnen befehle. Hier, Greif! Fang! Platz!«, rief er. »Platz, Wolf!« Zu Frodos und Sams Erleichterung gingen die Hunde zu ihrem Herrn und ließen sie frei.
    Pippin stellte dem Bauern die beiden anderen vor. »Herr Frodo Beutlin«, sagte er. »Ihr werdet Euch vielleicht nicht an ihn erinnern, aber er wohnte früher im Brandygut.« Bei dem Namen Beutlin stutzte der Bauer und warf Frodo einen strengen Blick zu. Einen Augenblick glaubte Frodo, ihm seiendie gestohlenen Pilze wieder eingefallen und die Hunde würden den Befehl bekommen, ihn fortzuschaffen. Aber der Bauer Maggot nahm ihn am Arm.
    »Nun, wenn das nicht seltsamer ist als alles andere!«, rief er. »Herr Beutlin ist es? Kommt herein! Wir müssen uns unterhalten.«
    Sie gingen in die Küche des Bauern und setzten sich an den großen Herd. Frau Maggot brachte einen gewaltigen Krug Bier und schenkte vier große Becher ein. Es war ein gutes Gebräu, und Pippin fand sich mehr als entschädigt dafür, dass er den Goldenen Barsch verpasst hatte. Sam nippte misstrauisch an seinem Bier. Er hatte einen angeborenen Argwohn gegen die Bewohner anderer Teile des Auenlandes; und außerdem war er nicht geneigt, rasch Freundschaft zu schließen mit jemandem, der seinen Herrn verprügelt hatte, und sei es noch so lange her.
    Nach ein paar Bemerkungen über das Wetter und die Aussichten der Landwirtschaft (die nicht schlechter waren als üblich) stellte Bauer Maggot seinen Becher hin und blickte sie der Reihe nach an.
    »Nun, Herr Peregrin«, sagte er, »wo kommt Ihr eigentlich her und wohin seid Ihr unterwegs? Seid Ihr gekommen, um mich zu besuchen? Denn dann wäret Ihr an meinem Tor vorbeigegangen, ohne dass ich Euch gesehen hätte.«
    »Nein«, antwortete Pippin. »Um die Wahrheit zu sagen, da Ihr sie schon erraten habt, wir sind vom anderen Ende her auf den Weg gekommen: Wir waren über Eure Felder gegangen. Aber das war reiner Zufall. Wir hatten uns im Wald verirrt, da hinten bei Waldhof, als wir versuchten, eine Abkürzung zur Fähre zu finden.«
    »Wenn

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