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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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kräftigen Stöcken; und ein paar hatten Jagdbogen dabei. Weitere kamen noch von den abseits gelegenen Bauernhöfen.
    Einige der Dorfbewohner hatten ein großes Feuer angezündet, um die Sache ein wenig zu beleben, und außerdem auch, weil es eins der Dinge war, die der Oberst verboten hatte. Es brannte hell, als die Nacht hereinbrach. Andere errichteten auf Merrys Befehl an jedem Ende des Dorfes Straßensperren. Als die Landbüttel zu der südlichen Sperre kamen, waren sie sprachlos; aber sobald sie sahen, wie die Dinge standen, nahmen die meisten ihre Federn ab und schlossen sich dem Aufstand an. Die anderen schlichen sich davon.
    Sam fand Frodo und seine Freunde am Feuer, und sie unterhielten sich mit dem alten Tom Hüttinger, während eine bewundernde Schar von Wasserauern ringsum stand und stierte.
    »So, was ist nun der nächste Schritt?«, fragte Bauer Hüttinger.
    »Das kann ich erst sagen«, sagte Frodo, »wenn ich mehr weiß. Wie viele von diesen Strolchen sind hier?«
    »Das ist schwer zu sagen«, meinte Hüttinger. »Sie wandern rum und kommen und gehen. Manchmal sind fünfzig von ihnen in ihren Schuppen oben bei Hobbingen; aber von da aus streifen sie rum, stehlen oder ›sammeln‹, wie sie es nennen. Immerhin sind selten weniger als zwanzig beim Boss, wie sie ihn getauft haben. Er ist in Beutelsend, oder war da; aber jetzt verlässt er das Grundstück nicht mehr. Tatsächlich hat ihn seit ein oder zwei Wochen keiner mehr gesehen; aber die Männer lassen niemanden in die Nähe.«
    »Hobbingen ist doch wohl nicht ihr einziger Standort, oder?«, fragte Pippin.
    »Nein, es ist schlimmer«, sagte Hüttinger. »Eine ganze Menge ist unten im Süden in Langgrund und an der Sarnfurt, wie ich höre; und noch ein paar treiben sich am Waldende herum; und sie haben Schuppen in Wegscheid. Und dann ist das Loch da, wie sie es nennen: die alten Vorratsstollen in Michelbinge, die sie zum Gefängnis gemacht haben für diejenigen, die sich ihnen widersetzen. Immerhin schätze ich, dass es im Auenland insgesamt nicht mehr als dreihundert von ihnen gibt, vielleicht weniger. Wir können mit ihnen fertigwerden, wenn wir zusammenhalten.«
    »Haben sie irgendwelche Waffen?«, fragte Merry.
    »Peitschen, Messer und Knüppel, genug für ihre dreckigen Geschäfte: Das ist alles, was sie bisher haben sehen lassen«, sagte Hüttinger. »Aber ich möchte annehmen, dass sie noch andere Ausrüstung haben, wenn es zum Kampf kommt. Manche haben jedenfalls Bogen. Sie haben einen oder zwei von unseren Leuten erschossen.«
    »Siehst du, Frodo!«, sagte Merry. »Ich wusste, wir werden kämpfen müssen. Sie haben also mit dem Töten angefangen.«
    »Genaugenommen nicht«, sagte Hüttinger. »Wenigstens nicht mit dem Schießen. Die Tuks haben das angefangen. Weißt du, dein Vater, Herr Peregrin, der wollte nie was mit diesem Lotho zu tun haben, von Anfang annicht: Er sagte, wenn einer hier und heute den Führer spielen solle, dann müsse es der rechtmäßige Thain des Auenlands sein und kein Emporkömmling. Und als Lotho seine Männer hinschickte, kamen sie nicht auf ihre Kosten. Die Tuks sind glücklich dran, sie haben diese tiefen Höhlen in den Grünbergen, die Groß-Smials und all das; und die Strolche können nicht an sie ran; sie lassen die Strolche einfach nicht in ihr Land. Wenn sie es versuchen, jagen die Tuks sie. Die Tuks haben drei wegen Plünderns und Raubens erschossen. Danach wurden die Strolche noch gehässiger. Und sie bewachen das Tukland ziemlich scharf. Niemand geht da jetzt rein oder raus.«
    »Recht haben die Tuks!«, rief Pippin. »Aber einer geht wieder rein, jetzt gleich. Ich mache mich auf zu den Smials. Kommt jemand mit nach Tuckbergen?«
    Pippin ritt los mit einem halben Dutzend junger Leute auf Ponys. »Bis bald!«, rief er. »Es sind nur ungefähr vierzehn Meilen über die Felder. Morgen früh bringe ich euch eine Armee von Tuks mit.« Merry schickte ihnen ein Horngeschmetter hinterher, als sie in die dunkler werdende Nacht davonritten. Das Volk jubelte.
    »Trotzdem«, sagte Frodo zu allen, die in der Nähe standen, »trotzdem möchte ich, dass nicht getötet wird; nicht mal die Strauchdiebe, es sei denn, es ist nötig, um zu verhindern, dass Hobbits verletzt werden.«
    »Gut«, sagte Merry. »Aber ich glaube, jetzt werden wir jeden Augenblick Besuch von der Hobbingen-Bande bekommen. Sie werden nicht bloß kommen, um sich mit uns über die Lage zu unterhalten. Wir werden versuchen, anständig mit ihnen umzugehen,

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