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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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aber wir müssen auf das Schlimmste vorbereitet sein. Nun, ich habe einen Plan.«
    »Sehr gut«, sagte Frodo. »Triff du die Vorkehrungen.«
    Gerade da kamen einige Hobbits angerannt, die in Richtung Hobbingen ausgeschickt worden waren. »Sie kommen«, sagten sie. »Zwanzig oder mehr. Aber zwei sind nach Westen gegangen, über Land.«
    »Nach Wegscheid vermutlich«, sagte Hüttinger, »um mehr von der Bande zu holen. Na, das sind fünfzehn Meilen hin und fünfzehn zurück. Um die brauchen wir uns vorläufig keine Sorgen zu machen.«
    Merry eilte fort, um Befehle zu erteilen. Bauer Hüttinger machte die Straße frei und schickte alle in die Häuser mit Ausnahme der älteren Hobbits, die Waffen irgendwelcher Art hatten. Sie brauchten nicht lange zu warten. Bald hörten sie laute Stimmen und dann das Trampeln schwerer Füße. Plötzlich kam eine ganze Schar von Strauchdieben die Straße entlang. Sie sahen die Sperre und lachten. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass irgendetwas in diesem kleinen Lande zwanzig von ihrer Sorte widerstehen könnte.
    Die Hobbits räumten die Straßensperre weg und blieben daneben stehen. »Danke!«, höhnten die Männer. »Jetzt lauft nach Haus ins Bett, ehe ihr gepeitscht werdet.« Dann marschierten sie die Straße entlang und schrien: »Macht die Lichter aus! Geht in die Häuser und bleibt da! Sonst bringen wir fünfzig von euch auf ein Jahr ins Loch. Geht rein. Der Boss verliert die Geduld.«
    Niemand gehorchte ihren Befehlen; aber als die Strolche vorbeigegangen waren, kamen die Hobbits leise von hinten heran und folgten ihnen. Als die Männer das Feuer erreichten, stand Bauer Hüttinger ganz allein da und wärmte sich die Hände.
    »Wer bist du, und was machst du hier eigentlich?«, fragte der Anführer der Strolche.
    Bauer Hüttinger sah ihn bedächtig an. »Das wollte ich dich gerade fragen«, sagte er. »Das hier ist unser Land, und ihr seid nicht erwünscht.«
    »Na, du bist jedenfalls erwünscht«, sagte der Anführer. »Wir wollen dich haben. Greift ihn, Jungs! Ins Loch mit ihm, und verpasst ihm ein paar, damit er ruhig ist!«
    Die Männer gingen einen Schritt vor und blieben dann wie angewurzelt stehen. Ringsum erhob sich ein Stimmengewirr, und plötzlich merkten sie, dass Bauer Hüttinger nicht allein war. Sie waren umzingelt. In der Dunkelheit am Rand des Feuerscheins stand ein Kreis von Hobbits, die aus den Schatten herausgekrochen waren. Es waren fast zweihundert, und alle hielten irgendeine Waffe in der Hand.
    Merry trat vor. »Wir sind uns schon einmal begegnet«, sagte er zu dem Anführer, »und ich habe dich davor gewarnt, wieder herzukommen. Ich warne dich noch einmal: Du stehst im Licht, und Bogenschützen zielen auf dich. Wenn du die Hand an diesen Bauern legst oder an irgendeinen anderen, wirst du sofort erschossen. Lege alle Waffen nieder, die du hast.«
    Der Anführer sah sich um. Er saß in der Falle. Aber er hatte keine Angst, nicht jetzt, da ihn zwanzig seiner Genossen deckten. Er wusste zu wenig von Hobbits, um zu begreifen, in welcher Gefahr er war. Törichterweise beschloss er zu kämpfen. Es müsste einfach sein auszubrechen.
    »Los, Jungs, auf sie!«, schrie er. »Gebt’s ihnen!«
    Mit einem langen Messer in der linken Hand und einem Knüppel in der rechten stürzte er auf den Kreis zu und versuchte, durchzubrechen und nach Hobbingen zu entkommen. Er wollte Merry, der ihm im Weg stand, gerade einen heftigen Schlag versetzen, als er mit vier Pfeilen im Leib tot zusammenbrach.
    Das war genug für die anderen. Sie gaben klein bei. Ihre Waffen wurden ihnen abgenommen, dann wurden sie mit einem Seil aneinandergebunden und in eine leere Hütte abgeführt, die sie selbst gebaut hatten, und dort wurden sie, an Händen und Füßen gefesselt, unter Bewachung eingesperrt. Der tote Anführer wurde weggeschleppt und verscharrt.
    »Scheint schließlich fast zu leicht zu gehen, nicht wahr?«, sagte Hüttinger.»Ich sagte ja, wir könnten ihrer Herr werden. Aber wir brauchten einen Anstoß. Du bist gerade zur rechten Zeit zurückgekommen, Herr Merry.«
    »Es ist noch mehr zu tun«, sagte Merry. »Wenn du mit deiner Schätzung recht hast, haben wir noch nicht mit einem Zehntel von ihnen abgerechnet. Aber jetzt ist es dunkel. Ich glaube, mit dem nächsten Streich müssen wir bis morgen warten. Dann müssen wir dem Oberst einen Besuch abstatten.«
    »Warum nicht jetzt?«, fragte Sam. »Es ist nicht viel mehr als sechs Uhr. Und ich will den Ohm sehen. Weißt du, was aus ihm

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