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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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tauchten in einiger Entfernung die S.-Bs. auf und kamen auf uns zu. Bilbo ging etwas langsamer und dann, Hokuspokus Fidibus! verschwand er. Ich war so verblüfft, dass ich kaum so viel Verstand aufbrachte, mich selbst auf eine gewöhnlichere Weise zu verstecken; aber ich schlüpfte durch die Hecke und ging jenseits auf der Wiese weiter. Nachdem die S.-Bs. vorbei waren, schaute ich durch die Hecke auf die Straße und direkt auf Bilbo, als er plötzlich wieder erschien. Ich sah ein wenig Gold blitzen, als er etwas in die Hosentasche steckte.
    Danach hielt ich meine Augen offen. Ich muss sogar gestehen, dass ich spionierte. Aber du wirst zugeben, dass es eine sehr große Verlockung war, und ich war ja noch nicht mal zwanzig. Ich bin wohl der Einzige im Auenland außer dir, Frodo, der je das geheime Buch des alten Burschen gesehen hat.«
    »Du hast sein Buch gelesen?«, rief Frodo. »Du lieber Himmel, ist denn nichts sicher?«
    »Nicht allzu sicher, würde ich meinen«, sagte Merry. »Aber ich habe nur einmal rasch einen Blick hineingeworfen, und das war schon schwierig. Er ließ das Buch nie herumliegen. Was mag wohl aus ihm geworden sein? Ich würde gern noch einmal hineinschauen. Hast du es, Frodo?«
    »Nein. Es war nicht auf Beutelsend. Er muss es mitgenommen haben.«
    »Na ja, wie gesagt«, fuhr Merry fort, »ich behielt mein Wissen für mich, bis die Dinge in diesem Frühjahr ernst wurden. Dann schlossen wir uns zu unserer Verschwörung zusammen; und da es uns auch ernst war und wir Ernst machen wollten, waren wir nicht sehr wählerisch in unseren Mitteln. Du bist eine ziemlich harte Nuss, und Gandalf ist noch schlimmer. Aber wenn du unseren wichtigsten Informanten kennenlernen willst, dann kann ich ihn dir vorstellen.«
    »Wo ist er?«, fragte Frodo und schaute sich um, als ob er erwartete, eine maskierte und unheimliche Gestalt würde aus dem Küchenschrank herauskommen.
    »Tritt vor, Sam!«, sagte Merry; und Sam stand auf, rot bis zu den Ohren. »Hier ist unser Nachrichtensammler! Und er sammelte eine Menge, kann ich dir sagen, bis er schließlich geschnappt wurde. Danach schien er sich gewissermaßen als durch Ehrenwort gebunden zu betrachten, und es war nichts mehr aus ihm herauszuholen.«
    »Sam!«, rief Frodo; er hatte das Gefühl, dass keine größere Überraschung möglich wäre, und er konnte sich nicht darüber klar werden, ob er ärgerlich, belustigt oder erleichtert war oder sich bloß töricht vorkam.
    »Ja, Herr«, sagte Sam. »Bitte um Entschuldigung, Herr! Aber ich meinte es nicht bös mit dir, und übrigens auch nicht mit Herrn Gandalf. Er hat einigen Verstand, wohlgemerkt. Und als du sagtest, allein gehen, da sagte er Nein! nimm jemanden mit, dem du vertrauen kannst.«
    »Aber es scheint, dass ich niemandem vertrauen kann«, sagte Frodo.
    Sam sah unglücklich aus. »Es kommt darauf an, was du willst«, warf Merry ein. »Du kannst uns vertrauen, dass wir durch dick und dünn zu dir halten werden – bis zum bitteren Ende. Und du kannst uns vertrauen, dass wir jedes deiner Geheimnisse bewahren – besser als du selbst. Aber du kannst uns nicht vertrauen, dass wir dich deinen Schwierigkeiten allein überlassen werden, falls du ohne ein Wort weggehst. Wir sind deine Freunde, Frodo. So jedenfalls ist die Lage: Wir wissen das meiste von dem, was Gandalf dir gesagt hat. Wir wissen eine ganze Menge über den Ring. Wir haben entsetzliche Angst – aber wir gehen mit dir mit; oder laufen wie Hunde hinter dir her.«
    »Und schließlich, Herr«, fügte Sam hinzu, »solltest du den Rat der Elben befolgen. Gildor sagte, du sollst die mitnehmen, die willig sind, und das kannst du nicht leugnen.«
    »Das leugne ich nicht«, sagte Frodo und schaute Sam an, der jetzt grinste. »Das leugne ich nicht, aber ich werde nie wieder glauben, dass du schläfst, ob du schnarchst oder nicht. Ich werde dich kräftig treten, um mich zu überzeugen.«
    »Ihr seid eine hinterlistige Gaunerbande!«, sagte er, zu den andern gewandt. »Aber gepriesen sollt ihr sein!« Er lachte, stand auf und hob die Arme. »Ich gebe auf. Ich folge Gildors Rat. Wenn die Gefahr nicht so düster wäre, würde ich vor Freude tanzen. Aber auch so bin ich glücklich, glücklicher als ich seit langem war. Mir graute vor diesem Abend.«
    »Gut. Das ist geregelt. Ein Hoch auf Anführer Frodo und seine Mannen!«, brüllten sie; und dann tanzten sie um ihn herum. Merry und Pippin begannen ein Lied, das sie offenbar für diese Gelegenheit vorbereitet

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