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Der Herr der Ringel: Die Bewährten (German Edition)

Der Herr der Ringel: Die Bewährten (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringel: Die Bewährten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Erickson
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Wobbingen bewundert. Zumindest von den Wobbits, die auf so etwas standen.
    Für GLOBALIA PACKEIN - MUFFIN als GESCHENK stand auf einem Zettel an einem feuerroten Beutel voller Hundekot. Milbo hatte sich von ihr im Laufe der Jahre einen Haufen Scheiße anhören müssen, und jetzt konnte er den Gefallen erwidern, ohne Strafe fürchten zu müssen.
    Eigentlich hatte Muffin seinem Sinn für Humor nachgehen und für jeden Einzelnen ein individuell zugeschnittenes und wahrhaft beleidigendes Geschenk aussuchen wollen. Aber wie so oft hatte er bis zur letzten Minute getrödelt und musste dann mit dem zurechtkommen, was er zur Hand hatte. Schließlich war er wegen des Fests sehr beschäftigt gewesen. Immerhin waren die Zettel persönlich gewesen.
    Trotz der Bösartigkeit hinter den Scherzgeschenken hatte Milbo eine Menge Geschenke zur Seite gelegt, die bei den armen Wobbits aus der Gosse Wobbingens hoch erwünscht und willkommen waren. Diese Wobbits waren so arm, dass sie nicht einmal in einer netten Höhle leben konnten. Vielen von ihnen schenkte Milbo Flaschen mit hochprozentigem Dandywein. Wobbits trugen keine Schuhe, darum wollten selbst die ärmsten unter ihnen keine, aber viele freuten sich über die Beinwärmer, die Milbo verschenkte. Den Allerärmsten, von denen die meisten bei ihm selbst beschäftigt waren, zahlte Milbo die ungenutzten Krankheitstage aus. Diese Auszahlung erfolgte aufgrund eines Gerichtsentscheids, der vor Jahren erfolgt war. Milbo hatte sich allerdings immer gedrückt, ihm nachzukommen. Wenn man der reichste Wobbit am Ort war, konnte man sich so manches herausnehmen.
    Nachdem alle mit ihren Scherzgeschenken gegangen waren, stürmte Globalia Packein-Muffin mit ihrem Mann Otto herein, um über Promo herzufallen. Dabei bedienten sie sich einer ziemlich fäkalen Ausdrucksweise. Vielleicht nicht gar so fäkal wie ein feuerroter Beutel mit Hundekot, aber dennoch fäkal. Sie gaben Promo unaufgefordert den Rat, einen Garagenverkauf mit Milbos Besitztümern zu veranstalten, und deuteten an, dass sie ihm einige der schwer verkäuflichen Sachen abnehmen würden, falls er sie nett darum bitten würde. Während sie sich unterhielten, stöberten sie in Milbos Büro. Globalia fand einige Musikinstrumente, die Theorin & Co. zurückgelassen hatten, als sie Milbo überfallartig zum Brunch besucht hatten. Eigentlich hatte er ihnen die Instrumente zurückgeben wollen, hatte es aber immer wieder vergessen. Es handelte sich um Nasenflöten, Kuhglocken, einige Geigenbögen und zwei Löffel, auf denen Theorins Neffe Tofu so herrlich gespielt hatte.
    Als Otto klar wurde, dass man ihnen so schnell keinen Vorschlag zur Einigung machen würde, versuchte er es auf eine andere Tour: »Diese ganze Sache riecht faul. Und damit meine ich gar nicht so sehr das Scherzgeschenk. Im Testament steht, dass du der alleinige Erbe bist, Promo. Alleiniger Erbe, du mich auch! Ich verlange das Testament zu sehen!« Promo ging zum Kaminsims, nahm den roten Umschlag und gab ihn Otto, der sogleich begann, das Band abzuwickeln.
    »Ich bin dann mal in der Küche«, sagte Promo. »Gib Bescheid, wenn du ihn auf hast.« Er wünschte sich, er könnte sich in Luft auflösen, als er bemerkte, dass Milbos Ring samt Kette auf mysteriöse Weise aus dem Umschlag in seine Tasche gelangt war. Kurz fingerte er daran herum, bevor ihm einfiel, weshalb er in die Küche gegangen war.
    Er legte Käsesandwiches für sich und Madeiraschluck Dandyschmock auf den Toaster. Madi hing bei ihm herum, weil er nicht nach Dandyschloss zurückkehren wollte, wo er an diesem Abend fürs Geschirrspülen zuständig gewesen wäre. Sie hatten eben aufgegessen, als Otto aus dem Nebenzimmer herüberrief, dass er den Umschlag aufbekommen hätte. Das Band war sehr lang, und die Packein-Muffins waren beinahe so alt wie Milbo. Da sie nicht von der Nebenwirkung eines Zauberrings profitierten, der sie permanent wie Leute mittleren Alters aussehen ließ, waren sie nicht mehr so rüstig und beleidigend, wie sie es in ihren besten Tagen gewesen waren. Aber sie gaben ihr Bestes.
    »Ich fress einen Besen!«, sagte Otto. »Dieses Testament sieht echt aus! Komm, Globalia, lass uns hier verschwinden. Verdammt, wieder haben wir das Nachsehen!« Als sie um den Haufen Zwergenmusikinstrumente herumgingen, hob Globalia eine Clave und ein paar Geigenbögen auf.
    »Soll er ruhig versuchen, uns aufzuhalten!«, sagte sie zu ihrem Gatten. »Wir sind alt, wir haben ein Recht darauf, Testament hin oder

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