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Der Herr der Ringel: Die Bewährten (German Edition)

Der Herr der Ringel: Die Bewährten (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringel: Die Bewährten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Erickson
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wurden keine Spukgeschichten am Lagerfeuer über sie erzählt.
    Wenig davon drang natürlich zu den zuweilen gespitzten Ohren ordinärer Wobbits. Wobbits verfügten nicht über die nötige Aufmerksamkeitsspanne, um Finanznachrichten aufzunehmen, die nicht unmittelbar sie selbst betrafen. Sie standen mehr auf Gerüchte und Promiklatsch. Jamjam Kimchi zum Beispiel arbeitete eines Nachmittags für Promo, während er gleichzeitig im Eselsdrachen einen hob. Dabei unterhielt er sich mit Ted Sandigwobbit über die Neuigkeiten des Tages.
    »Komische Dinge hört man heutzutage, Ted.«
    Die beiden schätzten eine anregende Diskussion. »Ha! Nichts ist komischer als du, Jamjam!«
    »Ach ja?«, sagte Jamjam. »Na, und du bist dumm!«
    »Komisch!«
    »Dumm!«
    »Komisch!«
    »Dumm!«
    So ging es den ganzen Nachmittag lang weiter. Schließlich, nach einem ausgiebigen Abendessen und einigen weiteren Bieren, stand Jamjam auf, und die beiden Wobbits sagten einander Gute Nacht.
    »Komisch!«, sagte Ted und winkte.
    »Dumm!«, sagte Jamjam mit einem Nicken und ging hinaus.
    Es war gerade zu dieser Zeit, dass Ranndarf nach langer Abwesenheit wieder auftauchte. Nach dem Fest war er jahrelang fortgeblieben. Und zwar wegen der Prozesse, die seine Feuerwerksveranstaltungen für gewöhnlich nach sich zogen. Er blieb nur lange genug im Aualand, um ein Feuerwerk zu präsentieren, in bar bezahlt zu werden und Promos Speisekammer zu leeren. Dann verschwand er wieder, bevor er irgendwelche Vorladungen bekam. Spam ging zur selben Zeit vom Eselsdrachen heim, als Ranndarf an Promos Aluminiumtür klopfte.
    »Machen Sie auf, Promo!«, sagte er. »Ich weiß, dass Sie da drin sind. Ich bin ein Zauberer!«
    »Ich dachte, Sie wären ein Projektmanager!«, sagte Promo, als er die Tür aufmachte.
    »Ha, HAA ! Dann sind Sie also doch da«, sagte Ranndarf. »Ich wusste es! Sagen Sie mal, Sie sind ja keinen Tag älter geworden, seit ich Sie vor neun Jahren sah.«
    »Ist es neun Jahre her? Nun ja, Sie haben recht, ich bin nicht älter geworden. Das ist großartig! Aber wenn man Sie anschaut! Sie haben schon immer alt ausgesehen, Ranndarf, aber jetzt sehen Sie noch älter aus als sonst. Was bringt es, jahrtausendelang zu leben, wenn man von vornherein schon alt aussieht und mit der Zeit immer nur noch älter wird?«
    »Interessant, dass die Frage von Ihnen kommt, Promo. Weshalb fragen Sie sich nicht, was es damit auf sich hat, dass Sie stets in mittlerem Alter verharren?«
    »Ich nahm einfach an, dass ich das von Milbo geerbt habe.«
    »Das haben Sie auch geerbt. Aber es steckt nicht in Ihrem Blut, sondern in Ihrem Ring!«, sagte Ranndarf theatralisch. »In dem Ring, den Sie von Milbo geerbt haben!«
    »Ja, das meinte ich doch.«
    »Oh. Nun denn, haben Sie ihn geheim gehalten? Haben Sie ihn sicher aufbewahrt? Denn es ist an der Zeit, dass ich Ihnen erzähle, wie mächtig Milbos Ring in Wahrheit ist. Sie schweben in großer Gefahr!«
    »Ich schwebe in großer Gefahr«, sagte Promo, »weil Sie Milbo vor fünfzehn Jahren gesagt haben, dass er mir den Ring geben soll. Finden Sie nicht auch, dass Sie mit Ihrem Hinweis etwas zu spät kommen?«
    »Ein Projektmanager ist nie zu spät, mein teurer Wobbit. Er gibt entscheidende Informationen immer nur dann an seine Freunde weiter, wenn er es beabsichtigt.«
    »Also haben Sie beabsichtigt, mir Informationen vorzuenthalten und mich in großer Gefahr schweben zu lassen?«
    »Ähm, nein, nicht direkt«, sagte Ranndarf. »Dieser Satz mit dem ›nie zu spät‹ klang in meinem Kopf viel besser als ausgesprochen.«
    »Aha. Sie wollten etwas zu dem Ring sagen …«
    »Ja! Milbos Ring! Ich habe eine ganze Menge über ihn erfahren in den fünfzehn Jahren fleißiger Forschungen.«
    »Sie haben mit den Nachforschungen erst angefangen, nachdem Sie mir den Ring gegeben haben? Was haben Sie all die Jahrzehnte lang gemacht, während Milbo ihn noch hatte?«
    »Promo, Ihnen muss doch klar sein, dass es neben diesem noch tausend andere Projekte auf der Welt gibt. Ich manage mehrere von ihnen.«
    »Nennen Sie mir eins.«
    »Ich, äh, nun ja, ich kann darüber nicht sprechen, weil, ähm, weil ich damit die Diskretion, die ich meinen Kunden zusichere, verletzen würde. Das ist Teil des Zaubererkodex, den ich als akkreditiertes Mitglied des Weißen Rats einhalten muss.«
    »Sie sollten sich schämen, Ranndarf, dass Sie Mitglied eines Clubs mit Beitrittsbeschränkungen sind.«
    »Bitte, Promo, nicht schon wieder. Es ist kein Club mit

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