Der Herr der Ringel: Die Bewährten (German Edition)
Elben! Elben, die sauber machen und das Essen auf die Zimmer bringen, Elben an der Rezeption, Elben, die das Restaurant führen.« Spam öffnete die Tür zum Albernet-Zimmer. Da saßen seine Freunde.
»Hurra!«, rief Pipi. »Platz für Promo, den Herrn des Rings!«
Alle Anwesenden sahen streng zu Pipi herüber und sagten: »Pst!« Pipi schmollte und sagte: »Ich vergaß, dass ich über nichts Böses reden darf, auch wenn ich eben nur einen Witz gemacht habe. Ich halte jetzt die Klappe.«
Es war fast Abend, und es wurden leichte Appetithäppchen serviert und eine kleine Auswahl an Bieren und Weinen. »Gibt es ein Abendessen?«, wollte Promo von Madi wissen.
»Nein«, sagte Madi. »Ranndarf meinte, er würde Geld sparen, wenn wir es bei Gemüsestäbchen, Käse und Cracker belassen. Vielleicht können wir nachher noch wohin gehen und eine Pizza essen oder so.«
Der Ballsaal war voller Leute. E.On war hier und Karfunkel und Ranndarf. Der Zauberer sah nie sonderlich gut aus, im besten Fall professionell. Neben den Elben sah er allerdings richtig schäbig aus. Wie alle Elben Suchtals waren auch diese beiden groß, hatten schöne Haut und Haare, waren schick gekleidet und besaßen eine vornehme Ausdrucksweise. E.On wurde als erfolgreicher Geschäftsmann genauso geehrt wie als durchtrainierter Krieger. Er war der Manager von ganz Suchtal und mächtig unter Elben und Menschen. Niemand legte sich mit ihm an.
Promo wurde an den Wobbits vorbeigeschoben und an den Tisch an der Stirnseite gesetzt. Ganz in der Nähe saß eine Frau, die so schön war, dass er Maude, die Freundin vom Dude, vollkommen vergaß. Sie war so schön, dass sie eine Elbe sein musste. Und sie war sogar noch schöner als die männlichen Elben, und das will was heißen. Ihre Erscheinung war königlich, aber freundlich, jung, aber alt, groß, aber klein. Promo erblickte, wen noch kaum ein Sterblicher je gesehen hatte: Dannwenn, den Morgenstern ihres Volkes, Tochter von E.On.
Für jemanden wie Promo war es unangenehm, zwischen so vielen Leuten von solcher Schönheit zu sitzen. Er war der Überzeugung, dass man ihn bitten würde, hinauszugehen, sollte man überhaupt Notiz von ihm nehmen. Dieser Eindruck wurde auch nicht durch die Tatsache abgemildert, dass er auf einem Bücherstapel sitzen musste, um an die Tischplatte zu reichen. Doch nach einigen Bieren fühlte er sich weniger peinlich. Als er auf der Suche nach einem Gesprächspartner umherblickte, entdeckte er die anderen Wobbits, die nahe der Tür am Kindertisch saßen. Von Speicher fehlte jede Spur.
Promo zur Rechten saß ein Zwerg, eine gewichtige Erscheinung. Er hatte einen langen, weißen, französisch geflochtenen Bart. Er trug massive eisengeschnürte Flügelkappenschuhe. Sein Sakko bestand aus einem Kettenpanzer, und um den Hals hatte er einen Schlips aus massivem Gold. Die Geschäftsklamotten dieses Zwergs waren so beachtlich, dass Promo für einen Augenblick das Essen vergaß und ihn anglotzte. Schließlich fiel es dem Zwerg auf, und er wandte sich zu Promo um.
»Vielleicht sollten Sie ein Portrait malen lassen, Wobbit«, sagte er. »Das hält sich länger.«
»Es tut mir leid, dass ich Sie anstarre«, gab Promo zurück. »Ich habe noch nie gesehen, dass jemand so viel Metall am Leib trägt. Ich bin Promo Muffin.« Er streckte ihm die Hand hin.
»Natürlich sind Sie das«, sagte der Zwerg. Er drückte Promo eine Visitenkarte in die Hand. »Ich bin Doing, Mitglied des Verwaltungsrats der SmithiBank. Inzwischen heißen wir natürlich Smithi Finanzdienstleistungen XL .«
»Dann kennen Sie meinen Onkel Milbo!«
»Ja. Und ich kenne Sie, Herr Muffin. Das könnte unser freundliches, informelles Gespräch erklären. Normalerweise dreht sich bei uns Zwergen alles ums Geschäft. Wie ich höre, sind Sie der angenommene Erbe unseres alten Bekannten Milbo Muffin. Darf ich fragen, wer Ihre Investitionen betreut?«
»Das mache ich eigentlich selber. Ich habe alles in Gold und Sammlerstücken angelegt.«
»Mir kam zu Ohren, Sie wären breiter aufgestellt und dass Sie wenigstens noch in Juwelen machen würden. Wenn ich recht liege, nennt ihr Wobbits sie ›Plunder‹.«
»Nicht alle Wobbits«, sagte Promo. Er sah sich nach einem anderen Gesprächspartner um, fand aber keinen. »Und, wie steht es bei der SmithiBank?«
»Könnte nicht besser stehen. Smithi Finanzdienstleistungen ist das Wunder Drittmittelerdes. Daim ist noch immer König und Geschäftsführer in Smithi Plaza Nr. 1 im Vereinsamten
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