Der Herr der Ringel: Die Bewährten (German Edition)
Berg. Quählihn, Iro, Touri, Bifi und Tofu sind zusammen mit mir im Verwaltungsrat und absolut unersetzlich. Fettsack ist inzwischen so dickleibig, dass er sechs Helfer braucht, um von seinem Eckbüro in den Konferenzraum zu gelangen.«
»Das hört sich nicht gut an.«
»Nein«, sagte Doing. »Wir haben ihn angefleht, einen Ernährungsberater und einen Trainer anzuheuern oder vielleicht sogar einen Lebensberater, aber er will nicht auf uns hören. Trotz allem hält er sich besser als Theorin, Hilli und Billi. Die sind nämlich noch immer tot.«
»In der Tat. Aber das sind doch noch nicht alle, oder? Mal sehen, da sind Quählihn und Pfählihn, Mori, Touri und Iro, Bifi und Tofu, Boing und Doing, Hilli und Billi, Fettsack und Theorin Eichenkilt. Das sind alle dreizehn. Fehlen also noch Pfählihn, Boing und Mori, stimmt’s? Was ist aus denen geworden?«
»Ich habe gehofft, Sie würden es wissen. Sie sind zu einer Geschäftsreise aufgebrochen, und man hat seit Jahren nichts mehr von ihnen gehört. Bei Smithi haben wir die strikte Anweisung, auf Nachrichten innerhalb von zehn Monaten zu antworten, deshalb fürchte ich, dass etwas schiefgegangen ist. Ich habe gehofft, sie wären hier in Suchtal und würden Kunden im Letzten Eigenheim bewirten, aber das ist nicht der Fall. Doch genug davon«, sagte Doing. »Lassen Sie mich Ihnen noch ein wenig davon erzählen, wie erfolgreich Smithi Finanzdienstleistungen ist. Unser Hauptbüro im Vereinsamten Berg ist prunkvoller denn je. Wir haben einen solchen Aufschwung, dass es sogar einen Trickle-down-Effekt nach Seestadt gibt, das gerade einen kleinen wirtschaftlichen Boom erlebt. Der dortige Biervertrieb macht eindeutig mehr Umsatz.«
»Wirklich! Milbo hat diese Gegend immer als absolut tot beschrieben.«
Doing sah Promo an und lächelte. »Sie haben Milbo sehr geliebt, nicht wahr? Ich meine nicht, dass Sie verliebt waren, nur die normale Liebe zwischen einem reichen, exzentrischen Wohltäter und seinem angenommenen Erben.«
»Nun, sicher, ähm, ich denke schon. Ja.«
»Was für eine Type«, sagte Doing. »Aber genug der Sentimentalitäten. Ich muss noch bei ein paar Kunden herumschleimen.«
Schließlich brachten die Bedienungen keine weiteren Appetithäppchen mehr, und auf einer kleinen Bühne richtete sich eine Band ein. Erst spielte sie ein paar Standards. Um Promo ein Gespräch reinzudrücken, zerrte E.On ihn in eine Ecke.
»Das ist ein wundervolles Hotel«, sagte Promo, bevor E.On etwas sagen konnte. »Und die Bruschetta, die ich eben gekostet habe, war phantastisch. Aber schauen Sie sich das an«, sagte er, indem er auf einen Haufen Leintücher zu seinen Füßen zeigte. »Ihre Bedienungen sollten schmutzige Tischdecken und Servietten nicht einfach in die Ecke werfen. Können wir nicht eine andere Ecke zum Reden suchen?«
E.On kauerte sich neben dem Haufen nieder und sprach mit ihm. »Wachen Sie auf, Superstar. In ein paar Minuten haben Sie Ihren großen Auftritt. Und Milbo ist hier.«
Promo erschrak, als der Haufen sich bewegte. Große pelzige Füße kamen zum Vorschein und ein Gesicht.
»Milbo!«, rief Promo und machte einen Satz zurück.
»Hillo!«, sagte Milbo. So sagen Wobbits Hallo. »Wie ist es dir ergangen, Promo?«
»Milbo, was machst du hier?«
»Schmarotzen in erster Linie. E.On spendiert mir das Zimmer und die Mahlzeiten. Für die Nebenkosten muss ich aber immer noch selbst aufkommen, aber es war großartig. Suchtal ist ein wunderbarer Ort, um herumzusitzen und nachzudenken. Oder um vor allem nur rumzusitzen. Im Moment bereite ich mich auf die Open-Mike-Nacht vor. Ich gebe die Eröffnungsnummer. He, E.On, haben Sie Agrarnorm gesehen? Er meinte, er würde mir mit dem letzten Vers helfen. Ich finde einfach keinen Reim auf Aluminium. Können Sie ihn zu mir schicken?«
E.On ging weg, um Agrarnorm zu suchen, und Milbo lehnte sich dicht an Promo heran.
»Du hast ihn noch bei dir, nehme ich an?«, sagte er zuversichtlich.
»Was?«
»Du weißt schon. Hast du den Du-weißt-schon-was noch?«
»Ach, den Ring«, sagte Promo. »Ja, an einer Kette um den Hals. Sie haben mir eine neue gemacht, während ich mich von der Operation erholt habe. Obwohl mit der alten Kette nichts verkehrt war. Vielmehr schien sie sich immer wieder von alleine zu reparieren, wenn ich sie kaputt gemacht habe. Und ich weiß auch nicht, wie sie es angestellt haben, den Ring auf die neue Kette zu fädeln, da alle doch so ein Trara darum veranstalten, dass nur ich den Ring anfassen darf.
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