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Der Herr der Welt

Der Herr der Welt

Titel: Der Herr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Allmählich hast du es verdient, daß ich mich ausgiebig bei dir bedanke.«
    Kierszan fluchte. »Leider hat es nicht ganz so geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe. Eigentlich suchte ich einen Weg aus dieser verdammten Festung heraus. Aber ich fand keinen. Anums Einfluß ist zu stark!«
    Nona drückte seine Hand. »Vielleicht war es einfach Schicksal« sagte sie. »Ich muß Landru finden! Nach wie vor glaube ich, daß er sich hier aufhält!«
    »Ich habe immer weniger Lust, mein Leben für deine Ideale zu opfern«, sagte Kierszan. »Wenn es einen Weg hinaus gibt, werde ich ihn finden!«
    Nona funkelte ihn wütend an. »Meine Ideale, wie du es nennst, sind auch deine Ideale. Ich brauche dich nicht daran zu erinnern, was Anum aus der Welt gemacht hat. Ich dachte, wir wären uns einig?«
    Kierszan war anzusehen, daß er sich unwohl in seiner Haut fühlte. »Es heißt nicht, daß ich dir nicht helfen werde, Nona. Ich glaube nur zusehends, daß wir hier - mitten in der Höhle des Löwen - keinen Schritt weiterkommen! Erst diese magische Falle in den Gängen, dann dieser Friedhof, das Haus, das uns mit seinem Wahnsinn überschwemmte ... ich frage mich, was als nächstes kommt.«
    »Wir müssen Landru finden!« sagte Nona mit fester Stimme. »Wenigstens dabei mußt du mir noch beistehen!«
    Kierszan zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, warum - aber ich helfe dir.«
    »Gut. Versuche dich auf Landru zu konzentrieren!« sagte Nona.
    »Ich habe ihn nie gesehen. Wie soll ich das anstellen?«
    »Du hast seine Statue gesehen«, erinnerte ihn Nona. »Darauf waren seine Gesichtszüge ziemlich gut getroffen - wenngleich nicht sein Charakter. Er ist alles andere als unterwürfig!«
    Sie drückte Kierszans Hand. Gleichzeitig ließ sie das Bild, das sie von Landru bewahrt hatte, in ihren Gedanken kreisen. Sie konzentrierte sich mit aller Macht darauf.
    »Ich sehe ihn!« flüsterte Kierszan. »Ich weiß allerdings nicht, ob er es wirklich ist, oder ob es nur deine Gedanken sind!«
    Nona spürte, wie sein Bewußtsein sich mit ihrem paarte. Es war ein berauschendes Gefühl.
    »Ich sehe ihn sowohl in deinen Gedanken als auch woanders!«
    fuhr Kierszan fort. »Es ist ... verwirrend!«
    »Folge den Bildern!« drängte ihn Nona. Sie fühlte, wie sein Geist sie beide abermals hinwegführte. Es währte nur Sekundenbruchteile, dann standen sie vor einem Grabhügel. Sie befanden sich wieder auf dem Friedhof.
    »Bist du dir sicher, daß du dich nicht geirrt hast?« fragte Nona. Unwillkürlich sah sie sich nach allen Seiten um. Sie erwartete einen weiteren Angriff, doch die Untoten schienen sich zurückgezogen zu haben. Außerdem war es ein ganz anderer Abschnitt des Friedhofs.
    Sie standen vor einem Grab. Statt eines Engels schmückte ein steinerner Landru die Stätte. Er stand aufrecht, nicht in der unterwürfigen Haltung da. Seine Gesichtszüge waren erstaunlich gut getroffen. Sie drückten innere Qualen aus. Seine Augen blickten in eine imaginäre Hölle.
    »Er ist es«, flüsterte Nona. Zögernd trat sie näher und fuhr mit der Hand über das steinerne Antlitz. Bilder aus der Vergangenheit tauchten vor ihrem inneren Auge auf und ließen sie taumeln.
    Dann spürte sie Kierszans festen Griff.
    »Was ist los?« fragte er.
    »Diese Statue wirkt so echt. Ich mußte daran denken, was wir zusammen erlebt haben«, antwortete Nona leise.
    »Glaubst du, daß hier sein Grab ist?«
    Nona zuckte die Achseln. »Ich glaube nicht, daß er tot ist! Ich glaube es einfach nicht!« Und nach einem Zögern: »Und doch hat deine Kraft uns hierher geführt .«
    Am liebsten hätte sie sich auf die Knie geworfen und das Grab mit bloßen Händen aufgeschaufelt. Aber was glaubte sie dort zu finden? Befand sich der Leichnam Landrus wirklich unter dieser Erde? Und selbst wenn, in welchem Zustand würde er sein?
    Kierszan schien ihre Gedanken zu ahnen.
    »Auf diese Weise werden wir es nicht herausfinden«, sagte er. »Ohne geeignetes Werkzeug ist es zwecklos.« Suchend sah er sich um. Ein erstauntes Keuchen entrang sich seinen Lippen.
    Nona folgte seinem Blick.
    »Unglaublich!« sagte Kierszan. In unmittelbarer Nachbarschaft waren weitere Gräber aufgereiht. Und über allen thronten ähnliche Statuen.
    Nona trat zu einem der Gräber. Das Standbild glich dem ersten, war jedoch nicht identisch. Es zeigte Landru, aber das Gesicht war von Angst verzerrt.
    Genauso verhielt es sich bei den anderen Gräbern: Nur winzige Unterschiede waren festzustellen.
    »Was hat das

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