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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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vergessenen Rasse, die irgendwann zwischen dem Fallen des Todesregens und dem Entstehen der Prinzentümer lebte. Wer sie waren, woher sie kamen und weshalb sie wieder untergingen, weiß man nicht.«
    »Aber Ihr wisst es doch sicher«, meinte d’Averc gutgelaunt. »Ihr enttäuscht mich. Ich hielt Euch für allwissend.«
    Der Ritter in Schwarz und Gold erwiderte nichts. Das Licht, das von der Pulsierenden Brücke ausging, spiegelte sich in ihren Rüstungen wider, und tauchte sie in die verschiedensten Farben. Die Pferde fingen an zu tänzeln und waren schwer unter Kontrolle zu halten, als sie sich der großen Lichterbrücke näherten.
    Falkenmonds Pferd schnaubte und bäumte sich auf, als er es auf die Brücke zulenkte. Erst als die Hufe das pulsierende Licht betraten und das Tier feststellte, dass es sie durchaus zu tragen vermochte, wurde es ruhiger.
    Der Ritter in Schwarz und Gold hatte bereits die Mitte der Brücke erreicht. Sein ganzer Körper schien in einen vielfarbigen Schein getaucht. Falkenmond bemerkte, wie das seltsame Strahlen auch ihn und sein Pferd einhüllte, genau wie d’Averc und Oladahn, die ihm zögernd folgten.
    Unter ihnen, durch die sich überkreuzenden Strahlen nur schwach zu sehen, schäumte die See, und in seine Ohren drang ein melodisches Summen. Sein Körper vibrierte im Rhythmus der Brücke.
    Als sie sie schließlich überquert hatten, fühlte Falkenmond sich frisch, als hätte er sich mehrere Tage ausgeruht. Er machte eine Bemerkung darüber, woraufhin der Ritter in Schwarz und Gold erklärte, dass dies eine weitere Eigenschaft der erstaunlichen Brücke sei.
    Sie ritten weiter über Land, auf dem Weg zur Burg des Wahnsinnigen Gottes.
     
    Am dritten Tag ihres Rittes begann es zu regnen, und das ständige Nieseln legte sich auf ihr Gemüt. Die Pferde trotteten über das aufgeweichte ukrainische Flachland, und es schien, als nähme dieses trostlose graue Land kein Ende.
    Am sechsten Tag hob der Ritter in Schwarz und Gold den Kopf und brachte sein Pferd zum Stehen. Er bedeutete den anderen stehenzubleiben und wirkte, als lausche er.
    Kurz darauf hörte auch Falkenmond das Geräusch – das Trommeln von Pferdehufen. Dann sahen sie auf einer kleinen Erhebung zu ihrer Linken einige Reiter in Schafwollkappen und Mänteln galoppieren, mit langen Speeren und Säbeln auf den Rücken.
    Von Panik getrieben sahen sie die Gefährten nicht, sondern donnerten an ihnen vorüber. Ihre Hacken hieben so fest in die Seiten ihrer Pferde, dass Blut aufspritzte.
    »Was ist los?« brüllte Falkenmond ihnen zu. »Wovor flieht ihr?«
    Einer der Reiter wandte sich, ohne langsamer zu werden, im Sattel um. »Eine Armee des Dunklen Imperiums!« rief er und war schon wieder fort.
    Falkenmond runzelte die Brauen. »Sollen wir in dieser Richtung weiterziehen oder uns anderswo hin wenden?« fragte er den Ritter.
    »Nein, kein Weg ist sicher«, erwiderte der Ritter in Schwarz und Gold. »Die Richtung, in der wir ziehen, ist ebenso gut wie jede andere.«
    Nach etwa einer halben Stunde sahen sie in der Ferne Rauch. Es war dicker, öliger Qualm, der am Boden dahinkroch und stank. Falkenmond wusste, was diesen Qualm verursachte, sagte aber nichts. Schließlich kamen sie in eine brennende kleine Stadt, auf deren Marktplatz eine Pyramide aus toten Leibern errichtet und angezündet worden war. Die Toten, alle ausnahmslos nackt, lagen in würdelosem Durcheinander über -und nebeneinander, Kinder sah man, Frauen und Männer und selbst Tierkadaver.
    Es war ein Scheiterhaufen aus Leibern, von dem der Gestank ausging, und es gab nur ein Volk, das nach Falkenmonds Wissen solche Gräueltaten verübte. Die Reiter hatten recht gehabt. Soldaten des Dunklen Imperiums waren in der Nähe. Ein Bataillon musste die Stadt genommen und geschleift haben.
    Sie ritten um die Stadt herum, denn hier gab es nichts, was sie noch hätten tun können, und zogen, wachsamer als zuvor, weiter.
    Oladahn, der noch nicht so viele Grausamkeiten des Dunklen Imperiums mit angesehen hatte, war offensichtlich durch das, was sie in der Stadt vorgefunden hatten, am meisten betroffen.
    »Aber – normale Menschen können doch nicht – können doch nicht …«, stammelte er.
    »Sie betrachten sich nicht als normale Menschen«, sagte d’Averc. »Sie sehen sich als Halbgötter und ihre Führer als Götter.«
    »Das rechtfertigt ihre grausamen Handlungen in ihren Augen«, sagte Falkenmond. »Und abgesehen davon lieben sie es, Zerstörung herbeizuführen, Schrecken zu

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