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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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können. In der anderen Richtung war Land in Sichtweite gekommen; es war die Krim, und dahinter lag die Ukraine.
    Und irgendwo in der Ukraine würden sie den Wahnsinnigen Gott finden, und vielleicht auch Yisselda …

 
ZWEITES BUCH
     
    Während Dorian Falkenmond und seine Gefährten zur Felsenküste der Krim segelten, stürmten die Armeen des Dunklen Imperiums mit immer größerem Aufwand auf die Kamarg ein, mit dem Befehl Huons, des Reichskönigs, weder an Leben noch Material zu sparen, um jene auszurotten, die es wagten, sich gegen Granbretanien zu stellen. Über die dreißig Meilen lange Silberbrücke, die sich über die See spannte, kamen die Horden des Dunklen Imperiums – die Krieger der Orden des Schweines, des Wolfes, des Geiers, des Hundes, der Gottesanbeterin und des Frosches in ihren eigenartigen Rüstwagen und den Waffen aus funkelndem Metall. Und in seiner Thronkugel, fetusgleich in einer Flüssigkeit schwimmend, die ihm Unsterblichkeit verlieh, brannte Huon vor Hass auf Falkenmond, Graf Brass und die anderem, die sich, für ihn unverständlicherweise, nicht von ihm manipulieren ließen wie der Rest der Welt. Es war, als helfe ihnen eine stärkere Macht – die sie leitete, wie er es nicht vermochte –, und dieser Gedanke war es, den der Reichskönig nicht ertrug …
    Viel hing von jenen ab, die nicht unter Huons Einfluss standen, den wenigen freien Seelen – Falkenmond, Oladahn, vielleicht auch d’Averc, der geheimnisvolle Ritter in Schwarz und Gold, Yisselda, Graf Brass und eine Handvoll weiterer. Auf sie verließ der Runenstab sich in der Ausführung des von ihm vorherbestimmten Geschicks.
     
    Die hohe Geschichte des Runenstabs

 
1 Der wartende Ritter
     
    Als sie sich der öden, zerklüfteten Küste näherten, betrachtete Falkenmond verstohlen d’Averc, der seinen Ebermaskenhelm zurückgeschoben hatte und mit einem leichten Lächeln auf die See hinausschaute. D’Averc schien Falkenmonds Blick zu spüren und sah ihn an.
    »Ihr macht Euch Gedanken, Herzog Dorian. Freut Ihr Euch denn nicht, dass unser Abenteuer so gut ausgegangen ist?«
    »Doch.« Falkenmond nickte. »Meine Überlegungen gelten Euch. Ihr stelltet Euch, ohne ein Wort zu verlieren, auf unsere Seite, obwohl Ihr nichts dadurch gewinnt. Ich bin sicher, dass es Euch gleichgültig war, ob Schagaroff seine gerechte Strafe erhielt oder nicht, und ganz gewiss interessiert es Euch wenig, was aus Yisselda geworden ist. Aber Ihr habt keinen einzigen Fluchtversuch unternommen.«
    D’Avercs Lächeln wurde stärker. »Weshalb sollte ich? Ihr trachtet mir nicht nach dem Leben. Im Gegenteil, Ihr habt es mir gerettet. Im Augenblick scheint mir mein Geschick mehr mit Eurem verknüpft als mit dem des Dunklen Imperiums.«
    »Aber Eure Loyalität gilt nicht mir und meinem Streben.«
    »Meine Loyalität, mein lieber Herzog, gilt nur, wie ich bereits einmal erwähnte, dem Zweck, der meine Ambitionen fördert. Ich muss jedoch gestehen, dass ich meine Ansicht über die Hoffnungslosigkeit Eures Unterfangens revidiert habe – Ihr habt ein so unwahrscheinliches Glück, dass ich hin und wieder sogar geneigt bin zu glauben, Ihr könntet vielleicht gegen das Dunkle Imperium bestehen. Wenn das möglich wäre, wäre ich sogar mit größter Begeisterung bereit, mich Euch anzuschließen.«
    »Ihr wartet also nicht vielleicht nur ab, in der Hoffnung, unsere Rollen vertauschen zu können und mich erneut für Eure Herren gefangen zu nehmen?«
    »Ihr würdet meinen Beteuerungen ohnehin nicht glauben.« D’Averc lächelte. »Also verschwende ich lieber gar keine Zeit damit.«
    Die rätselhafte Antwort ließ Falkenmond die Brauen runzeln.
    Als wolle er dem Thema des Gesprächs eine andere Wendung geben, schüttelte sich d’Averc in einem starken Hustenanfall und lehnte sich heftig atmend im Boot zurück.
    Oladahn rief plötzlich vom Bootsbug aus. »Herzog Dorian! Seht – am Strand!«
    Falkenmond blickte in die angewiesene Richtung. Jetzt konnte er unter den aufragenden Klippen einen schmalen Streifen Strand erkennen und einen Reiter, der bewegungslos in ihre Richtung sah, als erwarte er sie mit einer besonderen Botschaft.
    Der Kiel des Bootes schabte über den Kies des Strandes, und Falkenmond erkannte den Reiter, der im Schatten der Klippe wartete.
    Falkenmond sprang aus dem Boot und näherte sich ihm. Von Kopf bis Fuß war der Körper des Ritters gepanzert, der unter dem Helm verborgene Kopf nickte, als bewegten den Reiter düstere Gedanken.
    »Wusstet Ihr,

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