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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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ihnen durch eine unvorstellbare Barriere getrennt, die eigentliche Welt gab, die immer noch vom Dunklen Imperium bedroht war. Obgleich er dankbar war für den gegenwärtigen Frieden hier, für die Zeit, die er mit der Frau verbringen durfte, die er liebte, war es ihm doch nur allzu klar, dass er bald in diese Welt zurück und wieder gegen die Granbretanier kämpfen musste.
    Doch bis es soweit war, würde er hier glücklich sein.
     
    HIER ENDET DER ZWEITE BAND
    DER SAGE VOM HERZOG VON KÖLN



 
ERSTES BUCH
     
    Und so fanden Dorian Falkenmond, der letzte Herzog von Köln, seine junge Frau Yisselda und ihre Freunde – Graf Brass, Bowgentle, Huillam d’Averc und Oladahn von den Bulgarbergen – Asyl in einer anderen. Kamarg, wo es das durch Granbretanien hervorgerufene Grauen nicht gab. Die alte Maschine der Geistmenschen, die Zeit und Raum zu krümmen vermochte, hatte sie in eine andere Dimension versetzt. Sollte jedoch das Kristallgerät aus irgendeinem Grund zerschellen, würden sie sofort in das Chaos ihrer eigenen Raumzeit zurückgerissen werden.
    Eine Zeitlang erfreuten sie sich ihres Entkommens und genossen das friedliche Leben, doch mit der Zeit kehrten Falkenmonds Blicke immer häufiger zu seinem Schwert zurück, und er fragte sich, wie es wohl in ihrer ursprünglichen Welt aussehen mochte …
     
    - Die hohe Geschichte des Runenstabs

 
1 Die letzte Stadt
     
    Die finsteren Reiter lenkten ihre Schlachtrosse den schlammigen Hügel empor. Der dicke schwarze Rauch, der aus dem Tal aufstieg, reizte sie zum Husten.
    Es war Abend, und die untergehende Sonne ließ ihre langen Schatten noch grotesker erscheinen. Im Dämmerlicht meinte man, Wesen mit Tierköpfen auf Pferden reiten zu sehen.
    Jeder von ihnen trug ein vom Kampf zerfetztes Banner; jeder hatte eine Tiermaske aus juwelenbesetztem Metall über den Kopf gestülpt und steckte in einer schweren Rüstung aus Stahl, Messing und Silber, mit seinem eigenen Emblem; und jeder umklammerte in seiner behandschuhten Rechten eine Waffe, an der das Blut unzähliger Unschuldiger klebte.
    Die sechs Reiter erreichten den Kamm des Hügels und ließen ihre Pferde anhalten. Sie stießen ihre Banner in die Erde, wo diese im heißen Wind aus dem Tal wie das Schwingen von Raubvögeln flatterten.
    Wolfsmaske wandte sich der Fliegenmaske zu, Affenmaske starrte auf Ziegenmaske, und Rattenmaske schien die Hundemaske anzugrinsen – ein Grinsen des Triumphs. Die Tiermaskenträger des Dunklen Imperiums, jeder ein Heerführer, blickten auf das Tal, und über das Tal und die Hügel hinweg auf das Meer und zurück auf die schwelende Stadt, die zu ihren Füßen lag.
    Die Nacht brach herein. Der Feuerschein aus der brennenden Stadt drang mit dem Heulen und Wimmern der Gefolterten bis zu ihnen herauf und spiegelte sich in den Metallmasken der Lords von Granbretanien wider.
    »Nun, meine Herren«, ertönte die klangvolle Stimme Baron Meliadus’, des Grandkonnetabels des Wolfsordens und Oberkommandierenden der Eroberungsarmee. »Jetzt haben wir ganz Europa bezwungen.«
    »So ist es«, fiel Mygel Holst ein, der Erzherzog von Londra und Grandkonnetabel des Ziegenordens. »Es gab in ganz Europa keinen Fußbreit Boden mehr, der nicht uns gehört, und ein beachtlicher Teil des Ostens ist ebenfalls bereits unser.« Der Ziegenhelm nickte zufrieden, und die Rubinaugen, in denen der Feuerschein sich brach, glänzten böse.
    »Bald wird uns die ganze Welt zu Füßen liegen«, rief Adaz Promp, der oberste Befehlshaber des Hundeordens, voller Genugtuung.
    Die Barone Granbretaniens, Herren eines Kontinents, Taktiker und hervorragende Krieger voller wilden Muts, die ihr Leben bedenkenlos aufs Spiel setzten, deren Seelen korrupt waren und deren Verstand dem Wahnsinn verfallen, die alles hassten, was nicht so war wie sie, die ihre Macht benutzten ohne Skrupel, die keine Gerechtigkeit kannten, genossen auf ihre Art, wie die letzte europäische Stadt starb. Es war eine alte Stadt, die Athena hieß.
    »Die ganze Welt«, murmelte Jerek Nankenseen, der Grankonnetabel des Fliegenordens, »nur die verschwundene Kamarg nicht …«
    Bei diesen Worten verlor Baron Meliadus beinahe die Fassung, es fehlte nicht fiel, und er hätte Jerek Nankenseen geschlagen.
    Jerek Nankenseens Maske wandte sich Meliadus zu, und die Stimme, die aus ihr drang, klang spöttisch. »Genügt es Euch nicht, dass Ihr sie vertrieben habt, mein Lord Baron?«
    »Nein«, knurrte der Wolf. »Es genügt mir nicht.«
    »Sie sind keine Bedrohung

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