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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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war aufgeschlitzt, während des Barons Wams in Fetzen von der Brust hing und auch ein Ärmel aufgerissen war.
    Ihr Keuchen und das Scharren ihrer Füße mischten sich mit dem Klirren der Schwerter, die Schlag um Schlag aufeinander prallten.
    Da stolperte Graf Brass über ein niedriges Tischchen und stürzte auf den Rücken. Triumphierend grinste Baron Meliadus und hob seine Waffe. Der Graf rollte zur Seite und brachte mit einem Hieb gegen dessen Beine auch den Baron zu Fall.
    Beide vergaßen für den Augenblick die Klingen und rangen auf dem Steinboden, die Zähne wütend gefletscht, während die Schwerter, die noch an Schlaufen an ihren Handgelenken hingen, gegen den Boden schlugen.
    Baron Meliadus warf sich zurück und sprang flink auf, doch im gleichen Augenblick kam auch der Graf behände auf die Füße. Er schwang sein Schwert und schlug dem Gegner die Waffe aus der Hand, dass sie durch die ganze Halle schlitterte und in einer Holzsäule stecken blieb.
    Graf Brass’ Augen verrieten kein Mitleid, nur die Absicht, den Baron zu töten.
    »Ihr habt meinen getreuesten und besten Freund ermordet«, knurrte er und hob sein Breitschwert. Baron Meliadus faltete die Hände über der Brust und wartete mit gesenktem Blick und – wie es schien – gelangweilter Miene auf den Todesstoß.
    »Ihr habt Bowgentle getötet, und deshalb töte ich Euch!«
    »Brass!«
    Der Graf zögerte, das Schwert hoch über dem Kopf erhoben.
    Es war Bowgentles Stimme. »Brass, ich lebe. Er traf mich nur mit der flachen Klinge, und die Wunde in meiner Brust ist nicht gefährlich.«
    Bowgentle bahnte sich einen Weg durch die Dienerschaft, die Hand auf seiner Brustverletzung und mit einer Platzwunde auf der Stirn.
    Graf Brass seufzte erleichtert. »Danke dem Schicksal dafür, Bowgentle. Aber trotzdem …« Er betrachtete finster den Baron. »Dieser Schurke wagte es, meine Gastfreundschaft zu missbrauchen, meine Tochter zu beleidigen und meinen Freund zu verwunden …«
    Baron Meliadus hob den Kopf und blickte dem Grafen in die Augen. »Verzeiht mir, Graf Brass. Die Schönheit Eurer Tochter raubte mir die Sinne. Ich beabsichtigte nicht, um mein Leben zu bitten, als Ihr mich bedrohtet, doch nun ersuche ich Euch zu verstehen, dass nur ehrliche menschliche Gefühle mich zu meiner Tat bewegten.«
    Graf Brass schüttelte den Kopf. »Ich kann Euch nicht vergeben, Baron. Auch werde ich nicht länger Eure doppelzüngigen Worte anhören. Innerhalb einer Stunde müsst Ihr meine Burg und bis zum Morgen mein Land verlassen haben, oder ich kenne keine Gnade mehr.«
    »Ihr würdet es wagen, den Zorn Granbretaniens auf Euch zu laden?«
    Der Graf schüttelte den Kopf. »Es liegt mir fern, das Dunkle Imperium zu beleidigen. Wenn Euer König die Wahrheit über diesen Vorfall erfährt, wird er Euch für Eure Untat bestrafen und nicht gegen mich ziehen, weil ich der Gerechtigkeit Genüge tat. Ihr habt versagt, was Euren Auftrag betrifft, Baron. Ihr habt meinen Zorn auf Euch geladen, nicht ich den Granbretaniens auf mich.«
    Vor Grimm kochend, jedoch ohne ein weiteres Wort verließ der Baron die Halle, um sich für die Reise bereitzumachen. Noch ehe eine halbe Stunde verstrichen war, rollte sein bizarres Gefährt durch das Burgtor. Er verabschiedete sich nicht.
    Graf Brass, Yisselda, Bowgentle und von Villach standen im Burghof und blickten ihm nach.
    »Du hattest recht, Bowgentle«, murmelte der Graf. »Yisselda und ich, wir beide ließen uns von diesem Menschen blenden. Kein Abgesandter Granbretaniens wird je noch meine Burg betreten.«
    »Du siehst also nun ein, dass das Dunkle Imperium bekämpft werden muss?« erkundigte Bowgentle sich hoffnungsvoll.
    »Das sagte ich nicht. Soll es tun, was ihm beliebt. Uns hier wird weder Granbretanien noch Baron Meliadus belästigen.«
    »Du täuschst dich, mein Freund«, murmelte Bowgentle überzeugt.
    Und während die schwarze Kutsche über die nächtlichen Straßen der Kamarg holperte, schwor Baron Meliadus einen Eid bei dem Geheimnisvollsten und Heiligsten, das er kannte. Er schwor beim Runenstab, jenem verlorenen Relikt, das alle Geheimnisse der Vorsehung in sich barg, dass er Graf Brass, gleichgültig durch welche Mittel auch immer, in seine Hände bekommen, dass er Yisselda besitzen und die Kamarg zu einem Ruinenfeld machen würde, auf dem alle ihre Bürger ihr Leben lassen müssten.
    Dies schwor er beim Runenstab. Und dadurch war das Geschick von Baron Meliadus, Graf Brass, Yisselda und das des Dunklen Imperiums, und all

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