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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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die Augen vom Leuchten des Schwertes geblendet. Er erstach den ersten, holte aus, und ein weiterer stolperte rückwärts in die Grube, wo ihn, was immer dort lebte, in die Tiefe zog. Dann hackte er einem dritten die Hand ab. Auch d’Averc kämpfte wie ein Berserker, und es gelang ihnen, sich die Angreifer vom Leib zu halten.
    Eine Weile schien es, als würde ihr brennender Grimm ihnen den Weg zu Bewchard bahnen. Falkenmond erreichte sogar den Rand des blutgefüllten Teiches und versuchte, Bewchards Fesseln zu durchtrennen, während er gleichzeitig gegen die Piraten kämpfte. Doch da rutschte sein Fuß über den Grubenrand und verschwand bis zum Knöchel im Blut. Er spürte, wie etwas Schleimiges seinen Fuß berührte, und er zog ihn rasch zurück. Da packten die Piraten ihn von hinten und pressten ihm die Arme an die Seiten.
    Er warf seinen Kopf zurück und rief: »Es tut mir leid, Bewchard – ich war zu ungestüm –, aber es blieb keine Zeit.«
    »Ihr hättet mir nicht folgen sollen«, stöhnte der junge Kapitän. »Nun werdet auch ihr mein Geschick erleiden und die Ungeheuer dieser Grube nähren. Ihr hättet mir nicht folgen sollen, Falkenmond und d’Averc!«

 
10 Ein Freund aus den Schatten
     
    »Ich fürchte, Freund Bewchard, Eure Großzügigkeit war an uns verschwendet!«
    Selbst in dieser Situation konnte d’Averc es nicht lassen, seiner Ironie Ausdruck zu geben.
    Er und Falkenmond wurden zu beiden Seiten Bewchards auf Walbeingerüste geflochten. Zwei der toten Opfer waren heruntergeschnitten und durch die beiden Freunde ersetzt worden. Im Teich bewegten sich die schwarzen Wesen ruhelos auf und ab. Das Licht vom Schwert der Morgenröte über ihnen warf sein rotes Glühen über die Halle, auf die erwartungsvollen Gesichter der Piratenlords und auf Valjons Gesicht, dessen dunkle Augen auf ihre Art triumphierend auf den nackten Körpern seiner Opfer ruhten. Auch Falkenmond und d’Averc waren mit den seltsamen Symbolen bemalt worden wie Bewchard.
    Seltsame blubbernde Geräusche aus dem Teich waren zu vernehmen, als die dunklen Wesen dort unruhig umherschwammen und zweifellos auf das frische Blut von oben warteten. Falkenmond schauderte und behielt nur mühsam seinen Mageninhalt bei sich. Sein Schädel pochte, und seine Glieder waren schwach und schmerzten unsäglich. Er dachte an Yisselda, an sein Zuhause und seine Bemühungen, das Dunkle Imperium zu bekämpfen. Er würde nun seine Frau nie wieder sehen, niemals mehr den Wind der Kamarg fühlen und nichts mehr dazu beitragen können, um den Untergang des Dunklen Imperiums herbeizuführen, falls es jemals soweit kommen sollte. Das alles hatte er aufgegeben bei einem vergeblichen Versuch, einen Fremden zu retten, einen Mann, den er kaum kannte, dessen Kampf unbedeutend war im Vergleich zum Kampf gegen Granbretanien.
    Jetzt war es zu spät, darüber nachzudenken, denn seine Zeit war gekommen. Er würde auf schreckliche Weise sterben, verbluten, wie ein Schwein, mit jedem Pulsschlag fühlen, wie die Lebenskraft seinen Körper verlässt.
    Valjon lächelte.
    »Du stößt keinen Schlachtruf mehr aus, mein Sklavenfreund. So schweigsam bist du jetzt. Willst du mich nicht anflehen? Um dein Leben winseln? Mich bitten, dich wieder zu meinem Sklaven zu machen? Möchtest du dich nicht entschuldigen, dass du mein Schiff versenkt, meine Männer getötet und mich beleidigt hast?«
    Falkenmond spuckte ihn an, aber er traf nicht.
    Valjon zuckte die Schultern. »Ich warte auf ein neues Messer. Wenn man es mir gebracht hat und es geweiht ist, werde ich eure Adern aufschlitzen und mich vergewissern, dass ihr ganz langsam sterben werdet, dass ihr seht, wie jene dort unten euer Blut auffangen. Eure ausgebluteten Leiber schicke ich dann dem Bürgermeister von Narleen – Bewchards Onkel, wenn ich mich nicht irre –, damit alle wissen, dass wir von Starvel uns nicht verächtlich machen lassen.«
    Ein Pirat eilte durch die Halle. Er kniete vor Valjon nieder und hielt ihm ein langes, scharfes Messer entgegen. Valjon nahm es, und der Pirat entfernte sich rückwärtsschreitend.
    Valjon murmelte unverständliche Worte und führte mit der Rechten einige Gesten über das Messer aus, während er des Öfteren zum Schwert der Morgenröte emporblickte. Dann nahm er das Messer in seine Rechte und hob es, bis die Spitze fast Falkenmonds Schenkel berührte.
    »Nun werden wir von neuem beginnen«, erklärte er und fing an, die gleiche Litanei zu leiern wie schon zuvor.
    Falkenmond kämpfte gegen

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