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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Bruder.«
    »Das ist er auch. Bruder im Geiste, wie man so schön sagt. Vielleicht ist er auch mein leiblicher Bruder. Ich habe es vergessen. Es ist schon so lange her, dass wir zum ersten Mal zusammentrafen.«
    »Und was brachte euch zusammen?«
    »Eine gemeinsame Sache, könnte man sagen. Ein Ideal.«
    »Könnte vielleicht der Runenstab dieses Ideal sein?« flüsterte Falkenmond, und seine Stimme klang kaum lauter als die kleinen Wellen, die nunmehr ruhig gegen den Strand trieben.
    »Durchaus.«
    »Ihr seid plötzlich so kurzangebunden, Freund Frank«, wunderte sich d’Averc.
    »Ja, wir von den Orkneyinseln sind ein wenig mundfaul.« Orland Frank lächelte. »Dort hält man mich doch tatsächlich für einen Schwätzer.« Es schien ihm allerdings nichts auszumachen.
    Falkenmond deutete hinter sich. »Diese Ungeheuer, und die gespenstischen Wolken zuvor – wäre es möglich, dass sie etwas mit dem Runenstab zu tun haben?«
    »Ich habe weder Ungeheuer noch Wolken gesehen. Ich bin ebenfalls gerade erst hier angekommen.«
    »Wir wurden von riesigen Reptilien zu dieser Insel getrieben«, erklärte Falkenmond. »Und nun glaube ich zu verstehen weshalb. Auch sie dienen zweifellos dem Runenstab.«
    »Das könnte schon sein«, brummte Frank gleichgültig. »Ihr müsst wissen, Freund Dorian, das geht mich nichts an.«
    »War es der Runenstab, der schuld an der Havarie unseres Schiffes ist?« fragte Falkenmond grimmig.
    »Das kann ich wirklich nicht sagen«, erwiderte Frank und setzte seine Haube auf. »Ich weiß nur, dass ich hier bin, um euch ein Boot zu geben und zu erklären, wie ihr zum nächsten bewohnten Land kommt.«
    »Ihr habt ein Boot für uns?« fragte d’Averc überrascht.
    »Ja, es ist nicht gerade eine Schönheit, aber ein durchaus seetüchtiger Kahn. Er bietet gerade Platz für euch beide.«
    »Nur für zwei? Wir haben eine Besatzung von fünfzig Mann!« rief Falkenmond entrüstet. »Wenn der Runenstab schon Wert darauf legt, dass ich ihm diene, dann sollte er bedachter handeln! Das einzige, was er bisher fertig gebracht hat, ist, mich gründlich zu verärgern!«
    »Vergesst den Ärger, er bringt nichts ein«, meinte Frank mit sanfter Stimme. »Ich hatte übrigens gedacht, Ihr seid im Auftrag des Runenstabs nach Dnark unterwegs. Mein Bruder sagte mir …«
    »Euer Bruder bestand darauf, dass wir uns nach Dnark begeben. Aber ich hatte andere Verpflichtungen, Orland Frank – Verpflichtungen gegenüber meiner Frau, die ich schon seit Monaten nicht mehr gesehen habe, gegenüber meinem Schwiegervater, der auf meine Rückkehr wartet, gegenüber meinen Freunden …«
    »Die Leute von der Burg Brass? Ja, ich habe von ihnen gehört. Sie sind im Augenblick durchaus sicher, wenn Euch das beruhigt.«
    »Wisst Ihr das ganz bestimmt?«
    »Ganz bestimmt. Ihr Leben verläuft ziemlich ereignislos, wenn man von den Schwierigkeiten mit diesem Elvereza Tozer absieht.«
    »Tozer? Was ist mit diesem Renegaten?«
    »Soviel ich weiß, hat er sich irgendwie seinen Ring wieder verschafft und ist fort.« Orland Frank machte eine ausholende Bewegung mit seiner Rechten.
    »Fort? Wohin?«
    »Wer weiß das schon? Ihr habt doch selbst Erfahrung mit Mygans Ringen.«
    »Sie sind ziemlich unberechenbar.«
    »Das habe ich auch gehört.«
    »Nun, auf jeden Fall sind sie Tozer los.«
    »Ich kenne den Mann gar nicht.«
    »Er ist ein talentierter Dramatiker«, erklärte Falkenmond, »mit der moralischen Einstellung eines – eines …«
    »Eines Granbretaniers?« schlug Frank vor.
    »Genau.« Falkenmond runzelte die Stirn und starrte in Orland Franks Augen. »Macht Ihr mir auch nichts vor? Sind meine Verwandten und Freunde sicher?«
    »Ihre Sicherheit ist im Augenblick nicht bedroht.«
    Falkenmond seufzte. »Wo ist dieses Boot? Und was ist mit meiner Besatzung?«
    »Ich verstehe ein wenig vom Schiffsbau. Ich werde ihnen helfen, ihr Schiff wieder instand zu setzen, damit sie nach Narleen zurückkehren können.«
    »Und warum können wir nicht mit ihnen fahren?« fragte d’Averc.
    »Wenn ich recht verstanden habe«, erwiderte Frank mit Unschuldsmiene, »dann seid ihr ein recht ungeduldiges Paar und möchtet so schnell wie möglich weiter. Es kann Tage, ja Wochen dauern, bis das Schiff repariert ist.«
    »Gut. Wir nehmen das Boot«, resignierte Falkenmond. »Täten wir es nicht, würde der Runenstab – oder welche Macht es sonst auch immer war, die uns hierher trieb – uns nur noch weitere Unannehmlichkeiten bereiten.«
    »Das wäre sehr leicht

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