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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Kind aus.
    Es war ein Junge von orientalischem Äußeren, mit zarter, brauner Haut, in Gewändern, die so dicht mit Juwelen bestickt waren, dass der Stoff darunter überhaupt nicht mehr zu sehen war.
    Er lächelte, und sein Lächeln glich dem milden Leuchten, das ihn umgab; Es war unmöglich, nicht Liebe für ihn zu empfinden.
    »Herzog Dorian Falkenmond«, sagte er mit heller Stimme und verneigte sich, »und Sir Huillam d’Averc. Ich bin ein Bewunderer Eurer Gemälde und Architekturen.«
    D’Averc starrte ihn erstaunt an. »Du kennst sie?«
    »Sie sind großartig. Weshalb schafft Ihr nicht weitere?«
    Der Franzose hüstelte verlegen. »Ich – ich habe wohl die leichte Hand dazu verloren. Der Krieg …«
    »Ja, natürlich. Das Dunkle Imperium. Deshalb seid ihr ja hier.«
    »Es sieht ganz so aus …«
    »Man nennt mich Jehamia Cohnahlias.« Der Junge lächelte erneut. »Und das ist alles, was ich euch über mich sagen kann, falls ihr die Absicht gehabt habt, mich nach mehr fragen zu wollen. Die Stadt hier heißt Dnark, und ihre Bewohner sind in der Außenwelt unter der Bezeichnung ›die Großen Guten‹ bekannt. Ihr habt bereits einige getroffen, glaube ich.«
    »Die glühenden Schatten?« fragte Falkenmond.
    »Ah, seht ihr sie so? Ja, dann also die glühenden Schatten.«
    »Sind sie intelligent?«
    »Und ob. Mehr als das!«
    »Und dies ist Dnark?« fragte Falkenmond weiter. »Ist es die legendäre Stadt des Runenstabs?«
    »Das ist sie.«
    »Merkwürdig, dass die Legenden davon berichten, er befände sich in Asiakommunista, nicht in Amarehk.«
    »Das ist kein Zufall. Eine kleine Irreführung ist manchmal angebracht.«
    Der Junge lächelte erneut.
    »Offensichtlich«, meinte Falkenmond trocken, unfähig, in der Gegenwart des Kindes Ärger zu empfinden. »Erst schickte uns der Ritter in Schwarz und Gold hierher, und als wir uns weigerten, legte es uns sein Bruder nahe …«
    »Ah ja, Orland Frank«, murmelte der Junge. »Ich hege eine besondere Zuneigung für diesen Diener des Runenstabs. Aber kommt jetzt mit in den Saal des Runenstabs.« Er runzelte die Stirn ein wenig. »Verzeiht, gewiss wollt ihr euch erst ein wenig erfrischen und euch vielleicht mit einem anderen Reisenden unterhalten, der erst vor ein paar Stunden vor euch hier ankam?«
    »Kennen wir ihn?«
    »Ich denke schon.«
    Der Junge schien von seinem Stuhl zu fließen. »Diesen Weg.«
    »Wer mag das sein?« murmelte d’Averc. »Wer, außer uns, würde auf die Idee kommen, nach Dnark zu reisen?«

 
7 Ein wohlbekannter Reisender
     
    Sie folgten Jehamia Cohnahlias durch die gewundenen Korridore des Gebäudes. Sie wirkten nun heller, denn die glühenden Schatten – die Großen Guten hatte der Junge sie genannt -waren verschwunden. Offenbar war es ihre Aufgabe gewesen, Falkenmond und d’Averc zu dem Kind zu geleiten.
    Schließlich erreichten sie eine größere Halle, in der eine lange Tafel und Stühle, wahrscheinlich aus demselben Material wie die Wände, standen. Auf der Tafel war ein Mahl gerichtet -relativ einfache Kost, Fisch, Brot und grünes Gemüse.
    Aber sie achteten jetzt nicht darauf, denn ihre Augen wurden von der Gestalt am entgegengesetzten Ende des Saals angezogen. Automatisch fuhren ihre Hände an die Schwerter, und ihre Mienen verzogen sich finster.
    Schließlich stieß Falkenmond zwischen zusammengepressten Zähnen den Namen hervor.
    »Shenegar Trott!«
    Die wohlbeleibte Gestalt mit der einfachen Silbermaske, die höchstwahrscheinlich eine Parodie der Züge darunter darstellte, kam auf sie zu.
    »Guten Abend, meine Herren. Dorian Falkenmond und Huillam d’Averc, nehme ich an.«
    Falkenmond wandte sich dem Jungen zu. »Weißt du, wer dieser Kerl ist?«
    »Ein Forscher aus Europa, soviel ich weiß.«
    »Er ist der Graf von Sussex, die rechte Hand des Reichskönigs Huon. Er hat halb Europa vergewaltigt. Nach Baron Meliadus ist er der sadistischste Schlächter überhaupt.«
    »Aber meine Herren«, sagte Trott mit sanfter, amüsiert klingender Stimme. »Wir wollen doch noch nicht gleich mit gegenseitigen Beleidigungen aufwarten. Wir befinden uns hier auf neutralem Boden. Was den Krieg betrifft, das ist eine völlig andere Sache, die uns im Augenblick nicht beschäftigen sollte. Wir wollen uns wie zivilisierte Menschen benehmen, um nicht von vornherein einen schlechten Eindruck auf unseren jungen Gastgeber zu machen.«
    Falkenmond blickte ihn düster an. »Wie seid Ihr nach Dnark gekommen, Graf Shenegar?«
    »Per Schiff, Herzog von Köln.

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