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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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mit Juwelen bedeckt, die Fühler bestanden aus Platindraht, und viele schillernde Edelsteine stellten die Facettenaugen dar. Die Männer hatten lange, dünne Beine und Arme, und ihre schlanken Körper steckten in Rüstungen aus schwarzen, goldenen und grünen Metallen, die Insektenleibern nachempfunden waren. Wenn sie sich in ihrer geheimen Sprache unterhielten, klang es wie das Schaben und Klicken von Insekten. ’
    Schließlich betraten sie eine riesige hohe Halle, deren dunkle Wände wie Marmor mit weißen, grünen und rosa Adern durchzogen waren. Aber diese Adern bewegten sich fortwährend; sie flackerten und änderten Form, Länge und Breite von Wand und Decke.
    Auf dem Boden der Halle, der gewiss eine Viertelmeile lang und ebenso breit war, standen in bestimmten Abständen Geräte, die Falkenmond für Maschinen hielt, deren Funktion er aber nicht kannte. Wie alles, was er in Londra bisher gesehen hatte, waren sie reich verziert und bestanden aus wertvollen Metallen und Halbedelsteinen. In sie waren Instrumente eingelassen, die Falkenmond ebenfalls unbekannt waren; sie registrierten, zählten und maßen, bedient von Männern in Schlangenmasken vom Orden der Schlange – dem Orden, dem nur Zauberer und Wissenschaftler im Dienst des Reichskönigs, angehörten. Die Männer trugen melierte Umhänge und hatten die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen.
    Auf dem Hauptgang kam eine Gestalt auf Falkenmond zu und entließ mit einer Handbewegung die Wachen.
    Falkenmond schloss aus der reich verzierten Schlangenmaske, dass dieser Mann im Schlangenorden einen hohen Rang einnehmen musste, vielleicht war er sogar der Grandkonnetabel selbst.
    »Lord Herzog, seid gegrüßt.«
    Falkenmond erwiderte die Verbeugung mit einer leichten Verbeugung seinerseits; viele Gewohnheiten aus seinem früheren Leben waren ihm noch geblieben.
    »Ich bin Baron Vitall, der oberste Wissenschaftler unseres erhabenen Reichskönigs. Wie ich hörte, seid Ihr für einen oder mehrere Tage mein Gast. Willkommen in meinem Heim und meinen Laboratorien.«
    »Ich danke Euch. Was erwartet Ihr von mir?«
    »Als erstes möchte ich gerne, dass Ihr mit mir speist.«
    Der Baron ließ ihm höflich den Vortritt, bis sie zu einer Tür kamen, die offensichtlich zu den Privatgemächern des Wissenschaftlers führte. Ein Tisch war bereits gedeckt, und der Baron bedeutete Falkenmond, es sich schmecken zu lassen. Es war ein einfaches Mahl, verglichen mit dem, was Falkenmond während der letzten vierzehn Tage zu sich genommen hatte, aber alles war gut zubereitet und wohlschmeckend. Als sie ihr Mahl beendet hatten, schenkte Kalan, der zum Essen seine Maske abgenommen und ein blasses Gesicht mit dünnem weißem Haar und weißem Bart enthüllt hatte, Wein für sie beide ein.
    Falkenmond nippte daran. Er schien ihm vorzüglich.
    »Meine eigene Erfindung, dieser Wein«, erklärte Kalan lächelnd.
    »Ich trank nie ähnlichen«, gestand Falkenmond. »Welche Rebsorte …«
    »Keine Reben, sondern Korn. Selbst ein etwas anderer Herstellungsprozeß.«
    »Er ist stark.«
    »Stärker als andere Weine.« Er sah Falkenmond nachdenklich an. »Ihr wisst vielleicht bereits, dass ich beauftragt wurde, Euch auf Euren Geisteszustand und Eure Gemütsverfassung zu untersuchen und festzustellen, ob Ihr in der Lage seid, Seiner Majestät, dem Reichskönig Huon, zu dienen.«
    »Ja. Baron Meliadus erwähnte es, denke ich.« Falkenmond lächelte vage. »Auch mich interessiert Ihr Urteil.«
    »Hmmm …« Baron Kalan musterte Falkenmond. »Nun verstehe ich meinen Auftrag. Ich muss sagen, Ihr scheint völlig normal zu sein.«
    »Danke.« Unter der Wirkung des starken Weins kam eine Spur von Falkenmonds früherem Sarkasmus zurück.
    Kalan rieb sich das Gesicht und hüstelte, ein trockenes, kaum vernehmbares Räuspern. Seit er die Maske abgenommen hatte, wirkte er etwas nervös. Falkenmond hatte bereits bemerkt, dass die Granbretanier es vorzogen, ihre Masken aufzubehalten.
    Kalan leerte sein Glas und stülpte sich erleichtert seine kostbare Schlangenmaske über. Sofort verstummte das Hüsteln, und der Baron entspannte sich sichtlich. Obgleich Falkenmond gehört hatte, dass es von Unhöflichkeit zeugte, die Maske in Anwesenheit eines hochgestellten Gastes zu tragen, ließ er sich nichts anmerken.
    »Ah, Lord Herzog«, seufzte Kalan. »Wer vermag zu beurteilen, was normal ist und was nicht? Es gibt viele, die uns Granbretanier für geistesgestört halten.«
    »Ist das möglich?«
    »In der Tat. So manche, die

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