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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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jetzt, dass wir am Siegen sind, und würden vielleicht ganz gern einem anderen Orden angehören.«
    Beli salutierte. »König Huons Palast wird bestens verteidigt, Sir.«
    »Und er wird bestens eingenommen werden, Hauptmann.«
     
    Die Musik spielte weiter, und das Feuern draußen nahm seinen Lauf, und Meliadus war gewiss, dass alles nach Wunsch laufen würde. Es mochte dauern, bis der Palast genommen war, aber dass er genommen würde, dessen war er sich sicher.
    Huon fände sein Ende, Flana setzte man an seiner Statt auf den Thron und er, Meliadus, würde der mächtigste Mann im Land.
    Er sah auf die Uhr an der Wand. Es ging auf elf Uhr zu. Er stand auf und klatschte in die Hände. Die Mädchen hörten auf zu spielen. »Holt mir die Sänfte«, ordnete er an. »Ich begebe mich zum Palast der Zeit.«
    Dieselben vier Mädchen kehrten mit der Sänfte zurück, er stieg ein und ließ sich auf die weichen Kissen sinken.
    Als er durch die Korridore getragen wurde, konnte Meliadus immer noch die Musik der Flammenkanonen und die Schreie kämpfender Männer hören. Zugegeben, der Sieg war noch nicht gesichert, und selbst nach Huons Tod mochte es einige Adlige geben, die Flana als Herrscherin nicht akzeptierten. Es würde ein paar Monate dauern, das Reich zu einigen – aber vielleicht konnte er den Hass auf ein anderes Ziel lenken, auf die Kamarg und Burg Brass.
    »Beeilt euch«, rief er den nackten Mädchen zu. »Schneller! Wir dürfen nicht zu spät kommen!«
    Falls Taragorms Maschine funktionierte, hätte er den doppelten Vorteil, er könnte seine Feinde endlich erreichen und das Reich vereinen.
    Meliadus seufzte behaglich. Alles fügte sich auf wunderbare Weise.

 
DRITTES BUCH
     
    Und nun näherte sich alles dem Finale. Die Helden der Kamarg schmiedeten ihre Pläne auf Burg Brass – Baron Meliadus die seinen in Taragorms Palast der Uhren und König Huon die seinen im Thronsaal – und alle diese Pläne begannen neu aufeinander einzuwirken. Auch der Runenstab, der Mittelpunkt des Dramas, übte seinen Einfluss auf die Spieler aus. Und jetzt war das Dunkle Imperium geteilt – gespalten wegen Meliadus’ Hass auf Falkenmond, den er als sein Werkzeug hatte benutzen wollen, der jedoch so stark gewesen war, sich gegen ihn zu stellen. Vielleicht hatte der Runenstab damals – als Meliadus Falkenmond gegen Burg Brass einsetzen wollte – seinen ersten Zug getan. Es war ein sehr straff gewebtes Schicksalsmuster, dieses Drama – so straff, dass einige der Fäden dem Zerreißen nahe waren …
     
    - Die hohe Geschichte des Runenstabs

 
1 Die Uhr schlägt Mitternacht
     
    Falkenmond zog sich fröstelnd den schweren Umhang über und wandte sein ernstes Gesicht den Kameraden zu. Alle blickten auf den Tisch. Das Feuer in der Halle brannte niedrig, aber die Gegenstände auf dem Tisch waren deutlich erkennbar.
    Das erste war das Amulett, dessen rötlicher Schein die Gesichter wie mit Blut färbte. Dann lagen hier Mygans Kristallringe, die ihre Träger durch die Dimensionen zu bewegen vermochten. Sie waren ihre Garanten, in ihren eigenen Raum und die eigene Zeit zurückzukehren. Neben den Ringen ruhte in seiner Scheide das Schwert der Morgenröte, das gleichzeitig Falkenmonds Armee darstellte. Und schließlich, in ein Stück Tuch gehüllt, hatte auch der Runenstab – Falkenmonds Standarte und Hoffnung – auf dem Tisch Platz gefunden.
    Graf Brass räusperte sich. »Aber meint ihr, es sei selbst mit diesen mächtigen Dingen möglich, ein Imperium, so groß wie das granbretanische, zu schlagen?«
    »Wir haben den Schutz der Burg«, erinnerte ihn Oladahn. »Von ihr aus sind wir in der Lage, uns nach Belieben durch die Dimensionen zu bewegen. Das bedeutet, dass wir einen ausgedehnten Partisanenkrieg führen können, bis der Widerstand des Feindes gebrochen ist.«
    Graf Brass nickte. »Was Ihr sagt, stimmt, aber ich bin doch skeptisch.«
    »Ihr seid es gewohnt, klassische Schlachten zu schlagen«, erinnerte ihn d’Averc. Der schwarze Kragen eines Ledermantels umrahmte d’Avercs bleiches Gesicht. »Und Ihr wärt gewiss zuversichtlicher, wenn Ihr den Gegner in geschlossenen Reihen Euch gegenüber hättet, die Lanzenkrieger, die Bogenschützen, Kavallerie, Infanterie und so weiter. Aber solche Schlachten können wir nicht führen. Wir müssen aus dem Dunkel zuschlagen, aus der Deckung, zumindest anfangs.«
    »Ihr habt recht, d’Averc, nehme ich an.« Graf Brass seufzte.
    Bowgentle schenkte allen Wein nach. »Es ist vielleicht besser,

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