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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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hörte, kam er zum Palast.«
    »Wird er mir helfen?«
    »Ich weiß es nicht«, murmelte Oladahn und warf einen Blick auf den Ritter in Schwarz und Gold.
    Kurz darauf betrat Königin Frawbra das Gemach, gefolgt von dem greisen Magier. Er trug einen in Tuch gehüllten Gegenstand von der Größe eines Männerkopfes.
    »Lord Malagigi«, murmelte Falkenmond und versuchte aufzusitzen.
    »Seid Ihr der junge Mann, der mich in den vergangenen Tagen belästigt hat? Der Helm verbirgt Euer Gesicht.« Die Stimme des Zauberers klang gereizt. Falkenmonds Hoffnung schwand erneut.
    »Ich bin Dorian Falkenmond. Ich habe Hamadan meine Verbundenheit bewiesen. Meliadus und Nahak sind tot, ihre Streitkräfte geschlagen.«
    »Hm?« Malagigi runzelte die Stirn. »Ich habe von diesem Juwelending in Eurem Schädel gehört. Ich verstehe ein wenig von solchen Zauberschöpfungen und ihren Eigenschaften. Doch ich vermag nicht zu sagen, ob es möglich ist, ihnen die Kraft zu rauben …«
    »Aber man versicherte mir, dass Ihr der einzige seid, der es tun könnte.« Verzweiflung sprach aus Falkenmonds Stimme.
    »Könnte? Ich konnte es vielleicht einmal. Aber jetzt? Ich weiß es nicht. Ich bin alt geworden …«
    Der Ritter in Schwarz und Gold legte seine Hand auf die Schulter des Greises. »Ihr kennt mich, Magier?«
    Malagigi nickte.
    »Und Ihr wisst auch, welcher Macht ich diene?«
    »Auch das.« Wieder runzelte Malagigi die Stirn, und seine Augen wanderten von einem zum anderen. »Aber was hat das mit diesem jungen Mann zu tun?«
    »Auch er dient dieser gleichen Macht, obwohl er sich dessen nicht bewusst ist.«
    »Dann werde ich ihm helfen«, sagte Malagigi entschlossen. »Selbst wenn ich dabei mein Leben aufs Spiel setze.«
    Nun gelang es Falkenmond, sich aufzurichten. »Was bedeutet das alles? Wem soll ich dienen? Ich bin mir nicht …«
    Malagigi winkte ab und zog das Tuch von dem Gegenstand in seinem Arm. Eine Kugel kam zum Vorschein, von der sich kleine Unebenheiten abzeichneten. Jede von diesen leuchtete in einer ständig wechselnden Farbe. Falkenmond blinzelte verwirrt.
    »Ihr müsst Euch konzentrieren«, befahl ihm Malagigi und hielt die eigenartige Kugel dicht an sein Gesicht. »Seht sie Euch an, Dorian Falkenmond. Lasst keinen Blick von ihr. Seht die vielen Farben …«
    Nun blinzelte Falkenmond nicht länger. Er vermochte seine Augen nicht von dem sich immer schneller verändernden Farbenspiel zu reißen. Ein merkwürdiges Gefühl der Schwerelosigkeit befiel ihn, ein unvorstellbares Wohlbefinden. Er begann zu lächeln, und es war ihm, als hülle ein wohltuender, warmer Nebel ihn ein, und er schwebte jenseits von Raum und Zeit. Auf bestimmte Weise war sein Bewusstsein durchaus wach, aber er nahm nichts von der Welt um sich wahr.
    Dieses Gefühl hielt eine lange Weile an. Vage spürte er, dass sein Körper, der ihm kaum noch einen Teil seiner selbst zu sein schien, getragen wurde.
    Die zarten Farben des Nebels verschwammen ab und zu, wurden von rosigem Rot zu Himmelblau und Sumpfdotterblumengelb. Aber das war das einzige, was er sah. Und er spürte auch nichts. Er empfand nur einen tiefen Frieden wie nie zuvor, außer vielleicht als Säugling in den Armen seiner Mutter.
    Dann begannen dunklere Streifen die Pastellfarben zu durchziehen, und langsam verlor sich das Gefühl des Friedens, als schwarze und blutrote Blitze vor seinen Augen zuckten. Er verspürte einen entsetzlichen ziehenden Schmerz und schrie qualerfüllt auf.
    Erst jetzt öffnete er die Lider und starrte voller Grauen auf die Maschine vor ihm. Sie war ein Ebenbild jener in Baron Kalans Laboratorium in König Huons Palast.
    War er wieder in Londra?
    Die Spinnwebstreifen in Schwarz und Gold und Silber murmelten ihm zu, aber sie liebkosten ihn nicht, wie sie es zuvor getan hatten. Im Gegenteil, sie wichen vor ihm zurück, zogen sich immer dichter zusammen, bis sie nur noch einen Bruchteil ihres bisherigen Raumes beanspruchten.
    Falkenmond blickte um sich und sah Malagigi und das Labor, in dem er den Zauberer vor den Männern des Imperiums gerettet hatte.
    Malagigi wirkte völlig erschöpft, aber er sah sehr zufrieden aus. Er packte die Maschine des Schwarzen Juwels und verstaute sie sorgfältig in einer Metalltruhe, deren Deckel er sorgfältig verschloss.
    »Die Maschine«, fragte Falkenmond heiser. »Woher habt Ihr sie?«
    »Ich stellte sie her.« Malagigi lächelte. »Ich fertigte sie selbst an, Herzog Dorian. Eine ganze Woche intensiver Arbeit steckt in ihr. Eine Woche,

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