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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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D’Averc blickte in seine Richtung. »Ihr müsst Oladahn freigeben, ehe ich zu Euch komme«, rief Falkenmond hinüber. »Denn ich weiß, dass alle Granbretanier Lügner sind. Ich gebe Euch mein Wort, dass ich mich ergebe, wenn mein Gefährte frei ist.«
    »Vielleicht sind wir Lügner«, erwiderte die müde, kaum vernehmbare Stimme, »aber Narren sind wir nicht. Wie kann ich mich auf Euer Wort verlassen?«
    »Ich bin der Herzog von Köln«, erwiderte Falkenmond schlicht. »Wir lügen nicht.«
    Ein ironisches Lachen drang aus der Ebermaske. »Ihr scheint mir recht naiv, Herzog von Köln, doch Sir Huillam d’Averc ist es nicht. Ich bin jedoch zu einem Kompromiss bereit.«
    »Und der wäre?« fragte Falkenmond.
    »Ich schlage Euch vor, Ihr trefft uns auf halbem Weg, so dass Ihr in der Reichweite der Flammenlanzen des Ornithopters seid, dann gebe ich Euren Diener frei.« D’Averc hüstelte und stützte sich schwer auf die Brustwehr. »Was haltet Ihr davon?«
    »Das lässt sich wohl kaum als Kompromiss bezeichnen«, protestierte Falkenmond. »Denn dann könntet Ihr uns beide mit Leichtigkeit töten, ohne Euch selbst in Gefahr zu begeben.«
    »Mein treuer Herzog, der Reichskönig sieht Euch lieber lebend. Sicher wisst Ihr das. Außerdem brächte es mir höchstens eine kleine Grafschaft ein, tötete ich Euch jetzt. Überbringe ich Euch andererseits lebend, ist mir ein Fürstentum gewiss. Ich bin sehr ehrgeizig, das habt Ihr doch bestimmt schon gehört.«
    D’Avercs Argument war überzeugend, aber Falkenmond kannte auch seinen Ruf und wusste, dass ihm nicht zu trauen war. Es stimmte zwar, dass er D’Averc lebend mehr wert war, andererseits mochte es sein, dass der Renegat kein Risiko eingehen wollte, und ihn zu töten beabsichtigte, sobald er in Reichweite der Flammenlanzen war.
    Er überlegte kurz, dann seufzte er. »Ich akzeptiere Euren Vorschlag, Sir Huillam.« Er setzte zum Sprung auf das nächste Hausdach an.
    »Nein! Herzog Dorian!« schrie da Oladahn. »Sie sollen mich ruhig töten. Mein Leben ist nicht viel wert.«
    Falkenmond tat, als hätte er den Freund nicht gehört, und sprang. Das alte Mauerwerk des Flachdachs, auf dem er gelandet war, krachte, und ein. breiter Sprung zeichnete sich ab. Hastig schritt er auf den Turm zu.
    Wieder schrie Oladahn auf und wand sich in den Armen seiner Wächter.
    Falkenmond ignorierte ihn und ging weiter. Das Schwert hielt er noch immer in der Hand, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein.
    Oladahn riss sich los. Von zwei Soldaten verfolgt, rannte er zur Brustwehr. Falkenmond sah ihn einen Herzschlag lang zögern, dann schwang er sich darüber und stürzte in die Tiefe.
    Falkenmond war für einen Augenblick wie erstarrt über das Opfer seines Freundes. Dann eilte er auf den Rand des Daches zu, gerade, als die Flammenlanze sich in seine Richtung drehte. Es gelang ihm, einen tieferen Mauervorsprung zu erreichen und von dort über weitere zur Straße zu kommen, während der Hitzestrahl über ihn hinwegzischte.
    Nun begann er zu rennen, aber nicht weg vom Turm, sondern darauf zu. Er hatte nur einen Gedanken, den Freitod des Freundes an d’Averc zu rächen.
    Kaum hatte er den Eingang betreten, hörte er das Klappern von eisenbeschlagenen Stiefeln die Treppe heruntereilen. Er suchte sich eine Stelle auf einem Treppenabsatz aus, wo er sich einen Gegner nach dem anderen vornehmen konnte.
    D’Averc kam als erster. Er blieb abrupt stehen, als er Falkenmonds grimmiges Gesicht sah, dann griff er mit der behandschuhten Rechten nach seiner langen Klinge.
    »Es war unbedacht von Euch, die Chance zur Flucht nicht zu nutzen, die Euer Diener Euch verschaffte«, sagte er abfällig. »Nun bleibt uns wohl nichts übrig, als Euch zu töten …«
    Er begann zu husten, krümmte sich vor Schmerzen und lehnte sich gegen die Wand. Kraftlos wirkte er dem untersetzten Soldaten zu, den Falkenmond mit ihm auf dem Turm gesehen hatte. »Oh, mein teurer Herzog Dorian, Ihr müsst mir verzeihen, mein Gebrechen überwältigt mich manchmal im ungünstigsten Augenblick. Ecardo – würdest du …«
    Der bullige Ecardo sprang vor und zog ein kurzstieliges Schlachtbeil aus seinem Gürtel. Mit der anderen Hand zog er ein kurzes Schwert. Er lachte siegessicher. »Habt Dank, Meister. Jetzt wollen wir sehen, wie der Nacktgesichtige tanzt.« Geschmeidig wie eine Katze griff er an.
    Falkenmond machte sich bereit, Ecardos ersten Schlag abzufangen.
    Der Mann sprang mit einem wilden Schrei vor, die Kriegsaxt zischte durch

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