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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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ihnen, zwei der Granbretanier zu töten und drei weitere zu verwunden. Aber ihre Erschöpfung machte sich immer mehr bemerkbar. Falkenmond vermochte kaum noch sein Schwert zu halten. Wie durch einen Schleier hindurch sah er seine Gegner zum Todesstoß ausholen, aber dann hörte er noch d’Avercs triumphierende Stimme: »Nehmt sie lebend!« ehe er zu Boden ging.

 
3 Die Geistermenschen
     
    Völlig in Ketten gewickelt, dass sie kaum noch zu atmen vermochten, wurden Falkenmond und Oladahn endlose Stufen in die Tiefe des großen Turms geschleift, der in diese Richtung nicht weniger weit als in die Höhe zu reichen schien.
    Schließlich erreichten die Eberkrieger eine Kammer, die offensichtlich einst ein Lagerraum gewesen war, nun aber einen vorzüglichen Kerker abgab.
    Man stieß die beiden mit dem Gesicht voraus auf den Steinboden des Verlieses, wo sie völlig erschöpft liegen blieben, bis ein gestiefelter Fuß sie grob umdrehte. Im flackernden Fackellicht sahen sie Ecardo, dessen eingedrückte Maske triumphierend zu grinsen schien. D’Averc stand, immer noch ohne Maske, zwischen Ecardo und dem riesigen Krieger, den Falkenmond auf dem Turm gesehen hatte. D’Averc hielt sich einen Brokatschal an die Lippen und stützte sich schwer auf den Arm des Riesen.
    D’Averc hüstelte theatralisch und lächelte auf seine Gefangenen herab. »Ich fürchte, ich muss Euch bald verlassen, diese feuchte Luft tut mir nicht gut. Jungen Kerlen wie euch wird das jedoch nichts ausmachen. Doch ich versichere Euch, auch Ihr braucht nicht länger als vielleicht einen Tag hier zu warten. Ich habe bereits nach einem größeren Ornithopter geschickt, der Euch beide morgen nach Sizilien bringen wird, wo meine Hauptmacht gerade lagert.«
    »Ihr habt Sizilien bereits erobert?«, fragte Falkenmond.
    »So ist es. Das Dunkle Imperium verschwendet keine Zeit. In aller Bescheidenheit«, d’Averc hüstelte gekünstelt, »ich bin der Held von Sizilien. Unter meiner Führung konnte die Insel genommen werden. Aber dieser Sieg war nichts Besonderes. Das Dunkle Imperium hat viel fähige Führer wie mich. Wir haben in den letzten Monaten größere Eroberungen in Europa gemacht – auch im Osten.«
    »Aber die Kamarg steht noch«, warf Falkenmond ein. »Das dürfte dem Reichskönig ein Dorn im Auge sein.«
    »Oh, die Kamarg wird sich unter Belagerung nicht lange halten können«, erklärte d’Averc wegwerfend. »Wir schenken dieser kleinen Provinz unsere besondere Aufmerksamkeit. Wer weiß, vielleicht ist sie schon gefallen…«
    »Nicht, solange Graf Brass lebt.« Falkenmond lächelte.
    »Möglich«, meinte d’Averc. »Aber ich hörte, dass er schwer verwundet wurde und Hauptmann von Villach den Tod fand.«
    Falkenmond wusste nicht, ob d’Averc log. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber er war zutiefst erschrocken. Musste die Kamarg tatsächlich aufgeben? Und wenn ja, was würde dann aus Yisselda?
    »Offensichtlich beunruhigt Euch diese Neuigkeit«, murmelte der Eberführer. »Aber Ihr braucht Euch keine unnötigen Gedanken zu machen, Herzog. Wenn die Kamarg fällt, wird sie in meine Obhut übergehen; denn ich gedenke sie als Belohnung für Eure Ergreifung zu beanspruchen. Und jene, meine munteren Begleiter«, er zeigte auf seine rohen Diener, »werde ich dort einsetzen, die Kamarg zu regieren, wo ich es nicht kann. Sie teilen jeden Bereich meines Lebens mit mir – meine Geheimnisse, meine Freuden. So ist es nur gerecht, dass sie auch an meinem Triumph teilhaben. Ecardo hier wird der Verwalter meiner Güter, und aus Peter hier werde ich wohl einen Grafen machen.«
    Aus der Maske des Riesen kam ein tierisches Grunzen. D’Averc lächelte. »Peter hat nicht viel im Hirn, aber seine Kraft und seine Loyalität stehen außer Frage. Vielleicht werde ich ihn Graf Brass’ Platz einnehmen lassen.«
    Falkenmond zerrte zornig an seinen Ketten. »Ihr seid ein gerissenes Tier, d’Averc, aber ich lasse mich von Euch nicht reizen. Ich warte ab. Vielleicht entkomme ich Euch auch noch. Und wenn es mir gelingt, müsst Ihr in steter Furcht vor dem Tag leben, an dem unsere Rollen vertauscht werden und Ihr mein Gefangener seid.«
    »Ich fürchte, Ihr seid zu optimistisch, Herzog. Ruht Euch aus, genießt den augenblicklichen Frieden, denn es wird keinen für Euch mehr geben, wenn Ihr Granbretanien erreicht habt.« Er verbeugte sich spöttisch und verließ mit seinen Begleitern das Verlies. Falkenmond und Oladahn blieben im Dunkeln zurück.
    »Es fällt mir

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