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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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gelangten sie in einen Tunnel aus gelbem Stein, dahinter, so wussten sie, lag der Maschinenraum und der Wächter.
    Falkenmond zögerte, ehe er das Instrument an die weiße Wand vor ihnen legte.
    »Wir müssen geschickt und rasch handeln«, sagte er zu Oladahn, »denn das Ding hinter dieser Wand wird aktiviert werden, sobald es unsere Gegenwart spürt …«
    Er brach ab, als er ein dumpfes Dröhnen vernahm – ein enormes Krachen und Stoßen. Die weiße Wand erzitterte, als habe man auf der anderen Seite ein großes Gewicht dagegen geworfen.
    Oladahn betrachtete zweifelnd die Wand. »Vielleicht sollten wir es uns noch einmal überlegen. Wenn wir hier unser Leben wegwerfen, ohne etwas zu erreichen …«
    Aber Falkenmond hatte bereits das Instrument aktiviert, die schützende Wand wechselte die Farbe, und der seltsame kalte Wind blies ihnen ins Gesicht. Von hinter der Wand ertönte ein grausliches, schmerzerfüllt und erstaunt klingendes Winseln. Die Wand wurde rosa, verblasste – und gab das Maschinenungeheuer frei.
    Das Verschwinden der Wand hatte es offenbar überrascht, und es machte im Augenblick keine Anstalten, sich auf sie zu stürzen. Obwohl es auf den metallenen Hinterbeinen kauerte, überragte es sie, und die vielfarbigen Schuppen blendeten sie fast. Entlang seinem Rücken bis zum Hals hoben sich messerscharfe Hörner ab. Es erinnerte mit seinen kurzen Hinter- und langen Vorderbeinen, die in Metallhänden mit spitzen, langen Krallen ausliefen, in etwa an einen Affen. Seine Augen waren facettiert wie die einer Fliege, und aus seiner Schnauze ragten rasiermesserscharfe Zähne.
    Hinter dem mechanischen Wächter waren an den Wänden entlang unbekannte Maschinen ordentlich aufgereiht oder übereinander gestapelt, und auch in der Mitte des riesigen Raumes standen viele. Hier entdeckte Falkenmond die beiden Kristallgeräte, die Rinal beschrieben hatte. Schweigend deutete er darauf, dann rannte er, gefolgt von Oladahn, an dem Maschinentier vorbei in die Lagerhalle.
    Ihre Bewegungen rissen den Wächter aus seiner Starre. Er brüllte auf und setzte ihnen nach, wobei er einen metallischen Gestank verströmte, der in Falkenmonds Nase biss.
    Aus dem Augenwinkel sah Falkenmond eine metallene Krallenhand nach ihm greifen. Er sprang zur Seite und stieß dabei eine kleinere Maschine um, die auf dem Boden zerschellte. Die Klaue zischte dicht an seinem Gesicht vorbei und holte erneut aus, aber Falkenmond war bereits außer Reichweite.
    Ein Pfeil prallte klirrend gegen die Metallschnauze, aber die gelben und schwarzen Metallschuppen wurden nicht einmal angekratzt.
    Mit einem Brüllen hielt das Ungetüm nach seinem anderen Gegner Ausschau und schnellte sich auf ihn zu.
    Oladahn stolperte zurück, aber nicht schnell genug, denn die Bestie packte ihn mit der Pranke und zog ihn auf das weit geöffnete Maul zu. Falkenmond brüllte auf und stach dem Ding mit dem Schwert in die Lende. Es grunzte und schleuderte sein Opfer von sich. Oladahn lag schlaff in einer Ecke, bewusstlos oder tot.
    Falkenmond sprang zurück, als die Bestie nun auf ihn zukam. Dann wechselte er die Taktik, duckte sich und rannte unter den gespreizten Beinen des Metalltieres hindurch. Als es sich umzudrehen begann, rannte Falkenmond wieder zurück.
    Das Metallungeheuer schnaubte vor Wut. Es hieb mit den Klauen um sich. Es sprang hoch in die Luft und landete mit einem ohrenbetäubenden Krachen, dann raste es über den Boden der Halle auf Falkenmond zu, der sich zwischen zwei Maschinen gezwängt hatte, mit ihnen als Deckung kroch er näher auf die Geräte zu, die er holen sollte.
    Jetzt stieß das Monster auf der Suche nach seinem Widersacher Maschinen um. Falkenmond hatte sich inzwischen bei einer Maschine mit glockenförmiger Schnauze versteckt, an deren Ende sich ein Hebel befand. Er hoffte, dass es sich um eine Waffe handelte, und zog am Hebel. Ein schwaches Summen drang aus der Maschine, doch das schien alles.
    Jetzt hatte der Wächter ihn fast erreicht.
    Falkenmond machte sich bereit, er wollte das Schwert in eines der Augen schleudern, sie schienen der verwundbarste Teil der Kreatur zu sein. Rinal hatte ihm erzählt, dass die mechanische Bestie nicht wirklich getötet werden konnte, aber wenn man sie blenden konnte, hatte man vielleicht eine Chance.
    Das Ungeheuer taumelte plötzlich und grunzte, als es die gerade Linie der Schnauzenmaschine schnitt. Offenbar sandte die Maschine irgendwelche unsichtbaren Strahlen aus, die den komplizierten Mechanismus des

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