Der Herzog Von Köln
Wächters beeinträchtigten. Er stolperte, Falkenmond meinte schon, freudig erregt, der Sieg wäre ihm sicher, aber das Ding schüttelte sich nur und kam langsam, mit schmerzhaft wirkenden Bewegungen näher.
Falkenmond erkannte, dass das Ding wieder zu Kräften kam. Er musste jetzt zuschlagen, um überhaupt eine Chance zu haben. Er rannte auf die Bestie zu. Sie drehte langsam den Kopf, aber das sprang Falkenmond schon, an den Schuppen Halt suchend, auf ihre Schultern. Mit einem Knurren hob sie den Arm, um Falkenmond herunterzuzerren.
Verzweifelt lehnte Falkenmond sich nach vorn und schlug mit dem Schwertgriff erst auf das eine, dann auf das andere Auge ein. Beide zersplitterten, und winzige Kristallstücke regneten auf den Boden.
Der Wächter heulte auf, und seine Klauen fuhren gegen die gebrochenen Augen. Das gab Falkenmond Zeit herabzuspringen und auf die beiden gewünschten Geräte zuzulaufen. Hastig stopfte er sie in den Sack, der an seinem Gürtel hing.
Das Ungeheuer hieb mit den langen Armen um sich. Maschinen polterten zu Boden oder wurden durch die Wucht der Schläge eingebeult. Der Wächter mochte zwar blind sein, doch von seiner Kraft hatte er nichts verloren.
Falkenmond machte einen Bogen um das wütende Ungeheuer, griff sich Oladahn und warf ihn sich über die Schulter. Dann rannte er auf den Ausgang zu.
Die Metallbestie hatte seine Schritte gehört und nahm die Verfolgung in die Richtung, aus der sie kamen, auf. Falkenmond lief schneller; er meinte, sein Brustkorb würde bersten vor Anstrengung.
Er floh durch die Gänge, bis er in die Höhle gelangte und zu der schmalen Öffnung, die nach draußen führte. Das Metallmonster würde ihm durch einen so engen Spalt nicht folgen können.
Als er sich mit seiner Last durch den Spalt gezwängt hatte, ‚und die kühle Nachtluft fühlte, hielt er inne und besah sich Oladahns Gesicht. Der kleine Bepelzte atmete; er schien sich auch nichts gebrochen zu haben, nur am Kopf war eine aschgraue Stelle, die wohl der Grund für seine Ohnmacht war. Noch als er Oladahns Körper untersuchte, öffneten sich die Augen des Pelzigen. Ein leises Stöhnen kam über seine Lippen.
»Oladahn, bist du in Ordnung?« fragte Falkenmond besorgt.
»Oh – mein Schädel birst«, stöhnte er. »Wo sind wir?«
»In Sicherheit«, brummte Falkenmond erleichtert. »Versuch jetzt aufzustehen. Die Sonne wird bald aufgehen, und wir müssen Soryandum noch in der Dunkelheit erreichen, sonst sehen d’Avercs Männer uns.«
Ächzend erhob sich Oladahn. Aus der Höhle kam ein wildes Heulen und ein Donnern, als das mechanische Ungeheuer versuchte, zu ihnen zu gelangen.
»In Sicherheit?« sagte Oladahn und zeigte auf den Spalt im Hügel. »Vielleicht, aber wie lange noch?«
Falkenmond sah in die Richtung. Der Spalt war größer geworden durch die Bemühungen des mechanischen Ungeheuers, seinen Feinden zu folgen.
»Um so mehr sollten wir uns beeilen«, sagte Falkenmond, nahm sein Bündel auf und machte sich auf den Rückweg nach Soryandum.
Sie waren noch keine halbe Meile weit gekommen, als sie hinter sich ein gewaltiges Krachen vernahmen, sie blickten zurück und sahen, dass der Hang des Hügels aufgerissen war und die Bestie herauskam. Ihr Heulen hallte in den Hügeln wider und mochte vielleicht auch in Soryandum gehört werden.
»Das Ding ist blind«, erklärte Falkenmond, »vielleicht wird es uns nicht gleich finden. Wenn wir die Stadt vor ihm erreichen können, sind wir vielleicht sicher vor ihm.«
Sie liefen noch schneller und erreichten bald die Außenbezirke von Soryandum.
Nicht viel später, als es dämmerte, schlichen sie durch die Straßen von Soryandum und suchten das Haus der Geistleute.
5 Die Maschine
Rinal und zwei Begleiter erwarteten sie vor dem Haus und trugen sie eilig zum Eingangsfenster.
Im Licht der aufgehenden Sonne, die durch die Fenster fiel, wirkten die Geistleute noch körperloser als vorher. Rinal nahm aufgeregt die Geräte aus dem Sack.
»Sie sind so, wie ich mich ihrer erinnere«, murmelte er. Sein seltsamer Körper schwebte zum Licht, damit er die Objekte besser betrachten konnte. Seine Geistfinger strichen über das Onyxfundament. »Nun brauchen wir keine Angst mehr vor den maskierten Fremden zu haben«, murmelte er. »Wir können ihnen entkommen, wann immer wir wollen …«
»Sagtet Ihr nicht, Ihr könntet diese Stadt nicht verlassen?« wunderte sich Oladahn.
»Das stimmt – aber mit diesen Maschinen können wir die ganze Stadt mit uns
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