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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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beugte sich über Schagaroff. »Haben Eure Mannen einmal ein Mädchen gefangen und …«
    »Sie hatten den Befehl, alle Mädchen lebend zu mir zu bringen.«
    »Warum?«
    »Das weiß ich nicht – ich hatte den Auftrag, ihm Mädchen zu schicken – und ich schickte ihm Mädchen.« Schagaroff lachte. »Ihr könnt mich hier nicht lange festhalten. Meine Männer werden misstrauisch. Ihr werdet noch innerhalb einer Stunde tot sein.«
    »Weshalb habt Ihr sie nicht gleich mitgebracht? Vielleicht weil es sich bei ihnen nicht um Wahnsinnige handelt – weil es ihnen nicht gefiele, was Ihr hier vorzufinden erwartetet?«
    Schagaroff zuckte die Schultern. »Ich brauche nur nach ihnen zu rufen.«
    »Möglich«, brummte d’Averc. »Erhebt Euch jetzt.«
    »Diese Mädchen«, fuhr Falkenmond fort. »Wohin habt Ihr sie geschickt? Und zu wem?«
    »Zu meinem Herrn natürlich, ins Inland – zum Wahnsinnigen Gott.«
    »So dient Ihr wahrhaftig diesem Wahnsinnigen Gott und täuscht nicht nur vor, dass diese Piraterie von seinen Anhängern verübt wird?«
    »Richtig – ich diene ihm, obwohl ich nicht seinem Kult angehöre. Doch seine Beauftragten bezahlen mich gut, die Meere unsicher zu machen und ihm die Beute zu schicken.«
    »Warum wird es auf diese Art gehandhabt?«
    »Er hat unter seinen Anhängern keine Seeleute«, grunzte Schagaroff. »Aus diesem Grund ist man wohl an mich herangetreten. Wozu die Beute verwendet wird, weiß ich nicht.« Er stand auf und meinte grinsend: »Kommt, lasst uns nach oben gehen. Es wird mir Spaß machen zu sehen, was ihr vorhabt.«
    D’Averc nickte den beiden anderen zu, die aus der Finsternis des Lagerraums lange, unangezündete Fackeln holten. D’Averc wies Schagaroff an, Oladahn auf Deck zu folgen.
    Langsam kletterten sie hoch und erblickten im Sonnenlicht einen wundervollen Dreimaster, der neben ihrem Schiff lag.
    Die Männer an Bord des anderen Schiffes erkannten sofort, was vor sich ging und wollten näher kommen, aber Falkenmond hielt drohend die Schwertspitze an Schagaroffs Rippen und rief: »Verhaltet euch ruhig, oder wir töten euren Kapitän.«
    »Tötet mich – dann töten sie euch«, knurrte Schagaroff. »Wer erreicht dadurch etwas?«
    »Schweigt!« befahl Falkenmond. »Oladahn, zünde die Fackeln an.«
    Oladahn setzte die erste der mitgebrachten Fackeln mit Feuerstein und Zunder in Brand und entzündete die beiden anderen mit ihr und gab sie an seine Kameraden weiter.
    »Wir haben das ganze Schiff mit Öl überschüttet«, rief Falkenmond zur Besatzung des Dreimasters hinüber. »Wenn unsere Fackeln damit in Berührung kommen, wird das Schiff in Flammen aufgehen – und eures höchstwahrscheinlich ebenfalls. Ich rate euch deshalb, versucht gar nicht erst, euren Kapitän zu befreien.«
    »So werden wir alle verbrennen«, brummte Schagaroff. »Ihr seid nicht weniger wahnsinnig als jene, die Ihr erschlagen habt.«
    Falkenmond schüttelte den Kopf. »Oladahn, kümmere dich um das Beiboot.«
    Oladahn ging nach achtern zur letzten Luke und öffnete sie. Dann schwenkte er den Drehkran über die Öffnung und verschwand mit der Trosse in der Hand im Inneren des Schiffes.
    Falkenmond sah, dass die Besatzung des Dreimasters unruhig wurde, und schwenkte warnend seine Fackel. Die Hitze der Flammen rötete sein Gesicht, und der Feuerschein spiegelte sich in seinen Augen.
    Jetzt erschien Oladahn wieder und drehte an der Ladewinde, in der anderen Hand hielt er immer noch die Fackel. Langsam erschien etwas in der Luke, etwas, das für die Öffnung fast zu groß zu sein schien.
    Schagaroff sog vor Überraschung die Luft ein, als er ein großes Boot erkannte, auf dem drei furchtsam dreinsehende Pferde angebunden waren. Oladahn ließ das Boot auf das Wasser hinaus schwenken und sanft auf dem Meer aufsetzen.
    Als er alles erledigt hatte, lehnte sich Oladahn schnaufend und erschöpft gegen den Ladebaum, er achtete aber darauf, dass die Flammen seiner Fackel dem Holz des Schiffes nicht zu nahe kamen.
    Schagaroff knirschte mit den Zähnen. »Nicht schlecht ausgedacht – aber ihr seid trotzdem nur zu dritt. Was gedenkt ihr jetzt zu tun?«
    »Euch hängen«, erklärte Falkenmond. »Vor den Augen Eurer Mannschaft. Ich hatte zweierlei Gründe, Euch diese Falle zu stellen. Erstens benötigte ich Auskunft, zweitens bin ich entschlossen, für eine gerechte Strafe für Euch zu sorgen.«
    »Wessen Gerechtigkeit?« keuchte Schagaroff, seine Augen waren vor Furcht weit geöffnet. »Warum mischt ihr euch in die

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