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Der Hexenschwur: Roman (German Edition)

Der Hexenschwur: Roman (German Edition)

Titel: Der Hexenschwur: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deana Zinßmeister
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ernst.
    »Im März haben die Spanier Kurfürst Philipp Christoph von Sötern gefangen genommen. Wie es heißt, löste seine Verhaftung kein großes Bedauern aus, da er ein unangenehmer Bursche sein soll. Man erzählt, dass er im österreichischen Linz festsitzt. Zudem haben spanische Truppen die Stadt Trier besetzt und Sierck erobert.« Als er die fragenden Blicke der beiden Männer sah, erklärte er: »Sierck ist eine Festung, die den Herzögen von Lothringen gehört und auf einem Hügel über der Mosel thront. Aber das spielt alles keine Rolle. Wichtig ist, dass du nicht die Handelsstraße nach Kaiserslautern nimmst.«
    »Warum?«
    »Es heißt, dass Graf von Gallas, der Generalleutnant und oberste Befehlshaber der Artillerie, auf dem Weg dorthin ist. Es wird vermutet, dass er Zweibrücken und Kaiserslautern einnehmen will. Zwar liegt das Gelbe Regiment der Schweden vor Kaiserslautern, um es zu verteidigen, doch wer weiß, ob sie Gallas’ Truppe standhalten können. Andererseits heißt es, dass Gallas’ Soldaten undiszipliniert sind und er selbst dem Alkohol im Übermaß zuspricht, sodass er es sich vielleicht überlegt und seine Truppen nach Lothringen führt.« Murmelnd fügte er hinzu: »Vorausgesetzt, die Truppen folgen ihm, denn nicht umsonst bezeichnet man ihn auch als ›Heerverderber‹.«
    Johann atmete tief durch und antwortete dann nervös: »Ich habe von Kriegsführung keine Ahnung, Moscherosch, und kann mit Euren Erklärungen nichts anfangen. Mein einziges Anliegen ist es, meine Familie sicher aufs Eichsfeld zu bringen. Alles andere ist mir einerlei.«
    »Vielleicht ist es sogar besser, wenn du vom Kriegsgeschehen nicht zu viel weißt«, erwiderte der Amtmann und leerte seinen Krug. Mit einem Seufzer blickte er Johann an. »Du solltest auch Trier und das Umfeld der Stadt meiden, da dort die Pest ausgebrochen ist. Soldaten sollen sie mitgebracht haben, und nun ist die Stadt verseucht.«
    »Herr im Himmel! Mir würde es besser gehen, wenn ich nichts von alldem wüsste«, sagte Johann erregt und fuhr sich mit beiden Händen durch sein dunkelblondes Haar. »Was ratet Ihr mir nun?«, fragte er verzweifelt und umfasste mit der Hand sein Kinn.
    »In Saarbrücken konnte ich eine Karte einsehen. Ich habe dir eine Strecke herausgesucht, die meines Erachtens am sichersten ist.« Moscherosch zog ein Blatt Papier aus seinem Wams. Er hielt es ins Licht und las laut vor: »Von Wellingen in Richtung Mettlach, Mainz, Königstein im Taunus, Homburg und dann in Richtung Kassel aufs Eichsfeld.«
    »Diese Strecke ist anders, als ich geplant habe«, warf Johann ein.
    »Alle Wege führen nach Rom, das sagten schon die Heiden. Vertraue mir, diese Strecke scheint nach meinen Kenntnissen im Augenblick die sicherste zu sein. Allerdings …« Moscherosch zögerte einige Atemzüge, dann erst fuhr er fort: »Allerdings kann sich das täglich ändern.«

• Kapitel 14 •
    Johann wollte während der Reise mit seiner Familie in Gasthöfen übernachten, denn er hatte über die Jahre eine ordentliche Summe zusammengespart, sodass sie sich diese Annehmlichkeit leisten konnten. Das meiste Geld hatte er in einen Gürtel eingenäht, den er um seinen Leib gebunden trug und von dem nicht einmal Franziska wusste. Johann hatte es ihr verschwiegen, da er befürchtete, dass sie bei Gefahr das Versteck ausplaudern könnte. Deshalb führte er in einem Geldbeutel nur so viele Münzen mit, wie er für die Reise benötigen würde. Doch was nützt das Geld, wenn kein Gasthof in Sicht ist?, dachte er und blickte besorgt um sich. Der Forst, den sie seit geraumer Zeit durchfuhren, schien nicht enden zu wollen. Bald würde die Sonne untergehen, und Johann befürchtete, dass sie ihr erstes Lager inmitten des Waldes würden aufschlagen müssen. Doch da erblickte er zwischen den Bäumen die Lichter einer Ortschaft und atmete erleichtert auf.
    • •
    Kaum graute der Morgen, wurden Magdalena und ihr Bruder vom Vater geweckt. Das Mädchen setzte sich auf und sah zu ihrer Mutter, die ebenfalls wach war. Stöhnend erhoben sich Franziska und ihre Tochter von den Matratzen.
    »Mir tut jeder Knochen im Leib weh«, jaulte das Mädchen und blickte ihren Vater mürrisch an.
    Auch ihre Mutter hielt sich das Kreuz. »Das stundenlange Sitzen auf dem harten Kutschbock bringt mich um«, schimpfte sie leise und streckte sich.
    »Ich spüre nichts«, erklärte Benjamin und machte übermütige Sprünge, sodass Johann lachte.
    »Packt alles zusammen«, bat er die

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