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Der Hexenschwur: Roman (German Edition)

Der Hexenschwur: Roman (German Edition)

Titel: Der Hexenschwur: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deana Zinßmeister
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wer er war.
    »Vater!«, schrie sie, sodass Benjamins Kopf hochruckte und er zu ihr rannte.
    Beide Geschwister liefen Arne entgegen, der ihren Vater zum Fuhrwerk trug und dort sanft ablegte. Magdalena konnte vor Tränen kaum sehen. Schemenhaft erkannte sie, wie Arne das Kinn ihres schreienden Bruders mit dem Zeigefinger anhob, damit er zu ihm aufblickte. Sie sah auch, dass er zu Benjamin sprach, doch seine Worte erreichten nicht ihr Ohr. Wie durch eine Nebelwand schwappten nur vereinzelte Wortfetzen zu ihr, die sie zuerst nicht verstand und dann nicht glauben wollte.
    »Euer Vater lebt!«, hörte sie Arne sagen.
    Benjamin und sie starrten den Mann ungläubig an. Magdalena schloss die Augen und schüttelte sich, bis die Nebelwand vor ihren Augen verschwand. Als sie Arne anblickte, lächelte er und nickte.
    »Ja, er lebt«, wiederholte er, »aber es geht ihm nicht gut.«
    Benjamin und Magdalena schauten über den Rand des Fuhrwerks und sahen in die Augen ihres Vaters, der zu lächeln versuchte.
    »Wie kann das sein?«, fragte Magdalena. »Ich habe gesehen, wie sie ihn aufgehängt haben.«
    Arne berichtete mit ruhiger Stimme: »Die Söldner haben ihn an einem morschen Ast aufgehängt, der abbrach. Euer Vater stürzte auf den aufgeweichten Boden. Als ich die Kiste unter dem Busch ausspionierte, habe ich ihn gefunden und von seinem Strick befreit. Das Seil hat sich tief in seine Haut eingeschnitten und eine hässliche Wunde verursacht, aber er kann sprechen. Wenn auch undeutlich und schwach. Ich denke, dass er wieder gesund wird.« Er schaute Magdalena lächelnd an, die verlegen den Blick senkte. »In unserem Lager werde ich ihm eine Heilsalbe auf die Wunde streichen, damit sie sich nicht entzündet«, erklärte er.
    »Bist du ein Heiler?«, fragte Magdalena.
    »So könnte man das sagen. Ich bin Arzt.«
    »Dann komm schnell zu meiner Mutter, denn sie liegt ohnmächtig in der Scheune«, bat Magdalena und wies Benjamin an: »Du bleibst bei Vater.«
    »Fichtennadelsud«, erkannte Arne, kaum dass sie die Scheune betraten. Er kniete sich zu Franziska nieder, befühlte ihre Stirn und hob ihre Augenlider, dann legte er sein Ohr auf die Brust und horchte. »Ihre Lunge ist krank«, stellte er fest. »Nimm den Topf vom Feuer und stell ihn so dicht wie möglich in die Nähe ihres Gesichts, damit sie die heilenden Dämpfe einatmen kann.«
    Als Gustavsson ans Feuer trat, erklärte Arne dem väterlichen Freund: »Sie ist schwer krank. Im Lager habe ich Medikamente, um ihr Linderung zu verschaffen.«
    »Du willst sie mitnehmen?«, fragte Erik erstaunt.
    »Wenn wir sie zurücklassen, stirbt sie, und unser Befreiungsakt war vergeblich«, gab Arne zu bedenken.
    Gustavsson schaute ihn nachdenklich an und nickte schließlich. Dann sah er das Mädchen an und fragte: »Wie heißt du?«
    »Magdalena.«
    »Gut, Magdalena. Komm mit mir hinaus und lass uns nach den Verletzten sehen. Arne kümmert sich um deine Mutter.«
    Kurt, Gustav, Peter und Matthis lagen tot im Schnee. Kurt und Matthis waren durch Schwerthiebe getötet worden, die wahrscheinlich von Peter stammten. Der Bursche hatte wie irr um sich geschlagen und war dann auf Erik losgegangen, der ihm den Todesstoß versetzte. Gustav dagegen war im Kampf hingefallen und mit dem Hinterkopf auf einen Stein geschlagen. Rasch hatte der Schnee sich rot gefärbt, und Gustav war gestorben. Der dicke Heinrich und Fritz hatten überlebt und sich ergeben. Nun lagen sie stöhnend auf dem schneenassen Boden.
    Als Erik sah, dass ihre Verletzungen nicht tödlich waren, sagte er zu Magdalena: »Wir werden deine Mutter zu deinem Vater aufs Fuhrwerk legen, und du spannst eure Pferde davor. Nachdem wir unsere Pferde aus dem Wald geholt haben, machen wir uns auf den Weg in unser Feldlager.«
    »Was geschieht mit den Toten und was mit den beiden da?«, fragte Magdalena leise und zeigte zu Heinrich und Fritz.
    Gustavsson entschied: »Sie sollen die Toten beerdigen und dann ihres Weges ziehen oder verrecken.«
    Magdalena widersprach wütend: »Ich will, dass sie aufgehängt werden, so wie sie es mit meinem Vater gemacht haben.«
    Gustavsson winkte ab: »Es ist die Mühe nicht wert.«
    Magdalena nickte erschöpft. Sie hatte keine Kraft mehr, dem alten Mann zu widersprechen. Dann ging sie zur Koppel und holte die beiden Hengste.
    Gustavsson lenkte das Fuhrwerk, und Benjamin saß bei seinen Eltern auf der Ladefläche. Dem Knaben war anzusehen, dass er müde, hungrig und durchgefroren war.
    Magdalena und Arne ritten

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