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Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem

Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem

Titel: Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Priscyllas Stimme klang vollkommen mitleidlos. »Es ist mir gefolgt, mir und dir. Es will sein Opfer, und es wird es bekommen.«
    »Und dann?« fragte ich leise. »Was wird es dann tun? Weitere Unschuldige töten? Noch mehr und immer mehr Menschen umbringen?«
    »Und das wirfst du mir vor?« Priscylla lachte hart. »Wer hat dir gesagt, daß du nach Goldspie kommen und die alte Ordnung stören sollst? Alles war gut, bis du erschienen bist. Du machst dir Sorgen? Das hättest du eher tun sollen, Robert. Du hast dich in Dinge gemischt, die dich nichts angehen. Jetzt bezahlst du den Preis dafür.«
    Ich wollte etwas erwidern, aber ich kam nicht dazu. Hinter mir begann das Wasser zu brodeln, und als ich mich umwandte, sah ich einen gewaltigen schwarzen Schatten aus dem Hafenbecken auftauchen.
    Der Anblick ließ mir den Atem stocken.
    Die Wolken waren wieder aufgebrochen, und der Mond verschüttete sein silbernes Licht über dem Hafen. Für einen Moment war es beinahe taghell.
    Hell genug jedenfalls, mich das gewaltige Monstrum erkennen zu lassen, das aus dem schäumenden, aufgepeitschten Wasser emporgestiegen war.
    Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte – etwas wie Yog-Shoggot vielleicht, oder eine vergrößerte Ausgabe des Schleimmonsters, das mich überfallen hatte. Auf jeden Fall nicht das.
    Das Ungeheuer war groß wie ein Schiff. Sein Körper war buckelig wie der eines Wales und mit handgroßen, glitzernden Panzerschuppen bedeckt. Lächerlich kleine Flossen peitschten das Wasser, und der Schwanz ringelte sich wie eine gewaltige schwarze Schlange weit hinter seinem Leib in den Fluten. Sein Kopf saß auf einem geradezu unmöglich langen, biegsamen Schlangenhals, acht, vielleicht zehn Yards über dem eigentlichen Körper. Und es war ein Alptraum von einem Kopf.
    Kleine, tückische Augen funkelten mich unter hornigen Panzerplatten hervor an. Das Maul war ein lippenloser Schlitz, groß genug, einen Mann mit zwei Bissen zu verschlingen, und aus seinen Kiefern wuchsen vier Reihen handlanger, dolchspitzer gelber Zähne. Ein ungeheures Grollen übertönte das Wimmern des Windes.
    Ein Saurier! dachte ich entsetzt. Das war keiner der Big Old Ones, sondern ein prähistorisches Ungeheuer, das irgendwie die Jahrmillionen überstanden hatte.
    Priscylla und ihre Begleiter wichen hastig ein Stückweit vom Ufer zurück, aber ich registrierte es kaum. Der Anblick der Bestie lähmte mich.
    Langsam kam das Ungeheuer näher. Seine breite, horngepanzerte Brust teilte das Wasser wie der Bug eines Kanonenbootes, und der Schädel pendelte wie der einer Schlange hin und her, ohne daß sich der Blick seiner boshaften kleinen Augen auch nur für eine Sekunde von mir gelöst hätte. Ein fauliger, übler Geruch schlug mir entgegen, als sich das gewaltige Maul der Bestie öffnete.
    Aber ich sah noch mehr. An Hals und Schnauze der Bestie gähnten faustgroße, gezackte Löcher voller halb geronnenem Blut, und auf seiner linken Flanke prangte ein gewaltiger dunkler Fleck. Das Ungeheuer war verletzt, schwer verletzt sogar. Es war keineswegs unverwundbar.
    Langsam senkte sich der Schädel des Sauriers auf mich herab. Das lippenlose Maul klaffte weit auseinander; ich konnte sehen, wie sich seine Muskeln spannten.
    Als die gewaltigen Kiefer zusammenklappten, ließ ich mich zur Seite fallen. Der Laut klang wie der Einschlag einer Kanonenkugel. Ich rollte mich verzweifelt herum, als der Schädel mit einer zornigen Bewegung herabstieß, um mich zu zermalmen, sprang auf die Füße und rannte im Zickzack los.
    Ich kam nicht einmal drei Schritte weit. Zwei von Priscyllas Begleitern vertraten mir den Weg. Ich wehrte mich wie ein Rasender, aber gegen die überlegenen Kräfte der beiden hatte ich keine Chance. Brutal wurde ich herumgedreht und wieder auf das Ungeheuer zugestoßen.
    Die Bestie tobte vor Zorn. Ihr Schädel hatte die Kaimauer getroffen und ein halbes Dutzend Steine zerschmettert, aber von ihrer Schnauze troff Blut; der Schmerz mußte sie rasend machen. Wieder klafften die Kiefer des Alptraumwesens auseinander.
    Ein Schuß krachte. Der Mann, der meinen Arm gepackt hatte, ließ mich mit einem Schmerzensschrei los, griff sich an die Schulter und taumelte an mir vorbei.
    Ich reagierte instinktiv, versetzte dem zweiten Mann einen derben Tritt vor die Kniescheibe und stieß ihn gegen seinen Kumpan. Er stürzte. Der andere taumelte, durch den Anprall vorwärts gerissen, vollends an mir vorüber. Und direkt auf die Bestie zu.
    Sein Entsetzensschrei ging im

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