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Der Hexer - GK579 - Das Haus am Ende der Zeit

Der Hexer - GK579 - Das Haus am Ende der Zeit

Titel: Der Hexer - GK579 - Das Haus am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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nickte. »Sicher, aber ...« Wieder sprach er nicht zu Ende, sondern seufzte nur, drehte sich aber nach einigen Sekunden doch herum und ging zu einem der Regale hinüber.
    Er erreichte es nie.
    Ich weiß nicht, was es war. Ich wußte nicht einmal, wie es geschah: Es war eine Vision, aber eine Vision von solcher Wucht, wie ich sie niemals zuvor erlebt hatte. Plötzlich, von einem Lidzucken zum nächsten, war ich nicht mehr in der Bibliothek. Der Raum um mich herum war groß, womöglich größer als die Bibliothek, eine graue, von Feuchtigkeit und Kälte durchdrungene Höhle, erfüllt von Dunkelheit und vereinzelten schmalen Streifen grauen, irgendwie krank wirkenden Lichtes. Ich war nicht mehr ich. Mein Körper war dem eines Fremden – oder genauer gesagt einer Fremden; einer jungen Frau oder eines Mädchens, die zusammengekauert in einer Ecke des Raumes hockte. Ihr/mein Blick war starr auf die gegenüberliegende Wand gerichtet, auf die zerschmetterte Tür darin und das formlose, grausige
    Ding, das wogend und zitternd durch diese Tür hereinkam ...
    Dann war es vorbei, mit der gleichen, unbeschreiblichen Wucht, wie es mich überkommen hatte, ein Gefühl, als würde mein Körper oder vielleicht auch nur mein Geist von einer unsichtbaren geistigen Faust getroffen und bis ins Mark erschüttert. Ich taumelte, griff haltsuchend um mich und fiel auf die Knie. Wie durch einen grauen, wogenden Schleier sah ich Howards Gesicht vor mir.
    »Robert!« Howards Stimme klang besorgt und erschrocken zugleich. »Mein Gott, Junge – was ist mit dir?«
    In meinem Kopf drehte sich alles. Ich stöhnte, schob seine Hand kraftlos beiseite und versuchte aufzustehen, aber ich war für einen Moment so schwach, daß mir Rowlf dabei helfen mußte.
    »Was ist ... passiert?« fragte ich verwirrt. Die Bibliothek drehte sich um mich herum, und Howards Gesicht führte einen irren Veitstanz vor mir auf. Für einen Moment drohte ich abermals das Gleichgewicht zu verlieren.
    »Du weißt es nicht?«
    »Ich ...« Vergeblich versuchte ich, mich zu erinnern. Die Bilder, die ich gesehen hatte, erschienen mir sinnlos. Aber sie waren trotzdem von einer erschreckenden Realität gewesen. »Ich weiß nicht«, murmelte ich. »Ich hatte eine ... eine Art Vision.«
    »Vision?« Howard runzelte die Stirn und sah mich scharf an. »Du hast geschrieen, Robert.«
    »Geschrieen?«
    Er nickte. Sein Gesicht war sehr ernst. »Ja. Du hast ... einen Namen gerufen. Du erinnerst dich nicht?«
    Ich versuchte es, aber alles, woran ich mich erinnerte, war das Bild dieses Kellerraumes. Das Mädchen. Das Mädchen, das ich gewesen war ... Und ein unbeschreibliches Ding, das ...
    Ich stöhnte. Das Bild verschwamm, wenn ich mich genauer zu besinnen suchte. Ich hatte einen flüchtigen Eindruck von Schwärze, wogender, glitzender und irgendwie lebender Schwärze, von schleimigem Fleisch und glitzerndem Horn. Einer Art Papageienschnabel. Aber es verblaßte, sobald ich danach zu greifen versuchte. Es war, als wolle etwas verhindern, daß ich das Ungeheuer beschreiben konnte. Aber ich wußte, daß ich es gesehen hatte. Und das wenige, woran ich mich erinnerte, war schrecklich genug.
    »Charles«, sagte Howard. »Du hast ein paarmal ganz deutlich ›Charles‹ gerufen. Erinnerst du dich nicht?«
    »Ich erinnere mich an nichts«, murmelte ich. »Nur an ...«
    Eine rasche, wellenförmige Bewegung ging durch den Raum. Vielleicht war es auch keine wirkliche Bewegung; es war ein rasches, blitzschnelles Zucken und Wogen, eine Erscheinung, als bögen sich Wände und Decke in sich, veränderten sich Winkel und Geraden auf unheimliche, mit menschlichen Sinnen kaum mehr erkennbare Weise ... Für einen ganz kurzen Moment streifte der Atem einer fremden, unbeschreiblich anderen Welt das Gebäude, einer Welt, von der wir nur Schatten und verzerrte Trugbilder wahrzunehmen imstande waren. Und für einen ganz kurzen Moment war es, als lebe das Haus.
    Dann war es vorbei.
    Howard sprang mit einem unterdrückten Keuchen zurück. »Was war das?« fragte er. »Das ...«
    Wieder wand sich der Boden, und wieder war die Bewegung nicht wirklich zu sehen oder zu fühlen, als spiele sich das alles in einer Dimension – oder auf einer Ebene des Seins – ab, die jenseits der für Menschen Zugänglichen war.
    Howard erbleichte. Sein Mund öffnete sich, aber er brachte kein Wort hervor, sondern starrte nur aus ungläubig geweiteten Augen an mir vorbei auf den Tisch.
    Langsam, mit einem Gefühl widersinniger, aber

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