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Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb

Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb

Titel: Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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in die Stadt, nur weil Rowlf irgendwelche Geschichten gehört hatte?
    »Ich glaube nicht, daß es klug wäre, wenn wir uns jetzt in der Stadt sehen lassen würden«, fuhr ich fort. »Die Leute könnten anfangen, dumme Fragen zu stellen.«
    »Wir erregen genausoviel Aufsehen, wenn wir uns auf diesem Kahn verkriechen«, widersprach Howard. »Durness ist nicht London, Junge. Sie haben bereits angefangen, über uns zu reden, mein Wort darauf, und ...«
    »Warum sind wir dann überhaupt noch hier?« fragte ich, obwohl ich ganz genau wußte, daß ich keine Antwort darauf bekommen würde.
    »Eben«, grinste Howard. »Du hast es erfaßt, Robert. Gehen wir in den Pub und genehmigen wir uns ein Bier, oder auch zwei. Ich möchte endlich wieder festen Boden unter den Füßen spüren.«
    Ich resignierte. Es war nicht das erste Mal, daß ich zu spüren bekam, wie konsequent Howard war, wenn er sich vorgenommen hatte, über irgend etwas nicht zu reden. Kopfschüttelnd griff ich nach meinem Wettermantel, der zerknautscht auf der schmalen Koje neben der Treppe lag, streifte ihn über und verließ die Kajüte.
    Es begann bereits zu dunkeln. Die Stadt lag wie ein massiger schwarzer Halbkreis aus Schatten über dem Hafen, und hier und da waren bereits die ersten Lichter zu erkennen. Der Himmel war bedeckt, wie er es seit Tagen gewesen war, aber wenigstens regnete es nicht, und der Wind war weniger kalt, als ich befürchtet hatte.
    Es war still. Das Meer war seit Tagen unruhig, und die wenigen Fischerboote, die trotz des schlechten Wetters am Morgen herausgefahren waren, waren längst zurückgekehrt und lagen sicher vertäut und verlassen am Kai. Unser Schiff war das letzte in der langen, durchbrochenen Kette verschieden großer Schiffe und Boote, die an der kniehohen Kaimauer festgemacht hatten, und wir hatten auch von dem normalen Tagesbetrieb kaum etwas mitbekommen. Jetzt war der Hafen verlassen und dunkel, bis auf das blasse Licht, das hinter den Scheiben der Bretterbude flackerte, in der der Hafenwächter schnarchte.
    Und trotzdem zeigte mir gerade dieser so täuschend friedliche Anblick, in welch mißlicher Lage wir uns befanden. Die Leute hier in Durness mußten schon mehr als nur blind sein, wenn sie nicht auf die drei sonderbaren Fremden aufmerksam werden sollten, die in dem gemieteten Boot ganz am Ende des Hafens hausten und nur nach Dunkelwerden einmal ihre Nasen ins Freie streckten. Wahrscheinlich waren wir das Tagesgespräch in den Pubs und Kneipen.
    Ich wartete, bis Howard und Rowlf hinter mir die Treppe hinaufgepoltert waren, zog den Mantel enger um die Schultern und setzte mit einem kraftvollen Sprung auf die Kaimauer über.
    Fast wäre ich gestürzt. Zwei Tage an Bord des winzigen Schiffchens hatten mich die Brandung vergessen lassen; das Heben und Senken der Planken unter meinen Füßen war mir so vertraut geworden, daß ich es gar nicht mehr bemerkt hatte. Dafür schien der feste Boden jetzt unter mir zu schwanken.
    Rowlf grinste, als er meine Unsicherheit bemerkte, verbiß sich aber vorsichtshalber jede Bemerkung und deutete mit einer vagen Geste nach vorne, zur Stadt hinauf. »Besser, wir gehn irgendwohin, wo uns niemand nich kennt«, brummelte er. »Sindn bißchen gereizt, die guten Leute.«
    Howard nickte zustimmend, zog seinen Hut tiefer in die Stirn und senkte den Kopf, als eine plötzliche, eisige Brise vom Meer her über die Kaimauer fauchte. Irgendwo, sehr weit entfernt, grollte Donner. Das Gewitter hatte vor drei Tagen begonnen und kam in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen zurück oder meldete sich wenigstens von Zeit zu Zeit mit einem einzelnen Blitz oder dem entfernten Echo eines Donnerschlages. Es war nicht mehr zu leugnen, daß der Winter seinen Einzug hielt.
    Schweigend gingen wir auf der schmalen, kopfsteingepflasterten Straße zur Stadt hinauf. In den schwarzbraunen Schatten der Häuser gingen mehr und mehr Lichter an, und es wurde rasch dunkel; als ich zurücksah, war das Meer zu einem schwarzen Abgrund geworden, der weit im Norden mit dem Horizont verschmolz.
    Howard blieb stehen, als die ersten Häuser vor uns auftauchten. Ich sah auf, setzte dazu an, eine Frage zu stellen, und verstummte wieder, als er eine warnende Geste machte.
    Wir waren nicht mehr allein. Ohne daß ich es gemerkt hätte, war Nebel aufgekommen, ein hellgrauer, dunstiger Nebel, der in trägen Schwaden über der Straße hing und im schwächer werdenden Licht des Abends sanft zu pulsieren schien.
    Hinter dem Nebel

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