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Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb

Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb

Titel: Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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sein Geist aus der bizarren Botschaft heraushörte und hineindeutete) war – obgleich lautlos – von einer Vielzahl einander überlappender Emotionen erfüllt: Haß, Zorn, Ungeduld, Gier, Verachtung – vor allem Verachtung. Ja, er hatte viel über die Big Old Ones gelernt, in den drei Tagen, in denen er mit Yog-Shoggot, einem der sieben Mächtigen, gesprochen hatte. Vielleicht war es das erste Mal überhaupt, daß einer der Big Old Ones mit einem Menschen direkt sprach; und es war mit Sicherheit das erste Mal, daß einer der Ihren die Hilfe eines Menschen benötigte. Er hatte ein paarmal darüber nachgedacht, wie es für dieses Wesen sein mußte, auf die Mitarbeit einer Kreatur angewiesen zu sein, für die es bisher außer Verachtung und einer gelinden Art von halb wissenschaftlicher Neugier allenfalls noch Haß empfunden hatte. Er war zu keinem Ergebnis gelangt. Er wußte nur, daß Yog-Shoggot vor Ungeduld fieberte. Nach Millionen und Abermillionen Jahren, die er geduldig gewartet hatte, mußten die letzten Tage zu einer Ewigkeit geworden sein. Und trotzdem waren die unhörbaren Botschaften, die seinen Geist überschwemmten, von einer ungeheuren Ruhe und Gelassenheit erfüllt. Selbst die geistige Klammer, die seine Gedanken fesselte und ihn zu einer Puppe machten, die zwar noch über einen eigenen Willen, aber nicht mehr über Entscheidungsfreiheit verfügte, war kalt; Yog-Shoggot war grausam, ein Gott des Bösen und der Vernichtung, aber seine Grausamkeit war eher die eines Wissenschaftlers, der ohne Gewissensbisse tötete und Schmerzen zufügte, um zum Ziel seiner Arbeit zu gelangen.
    Lange, sehr lange stand der Mann reglos an der Küste und lauschte den unhörbaren Befehlen seines Meisters. Als er endlich aus seiner Trance erwachte, hatte er sich verändert; nicht nur innerlich. Der Mann, der vor Tagen hierher gekommen war, war Stephen Mahoney gewesen, ein Einwohner von Durness, der nun für verschollen galt. Der Mann, der mit gemessenen Schritten von der Küste zurücktrat und sich nach Osten wandte, war Roderick Andara.
    Der Hexer war zurückgekehrt.
    ** *
    Der Pub war klein und überfüllt, und die Luft war so schlecht, daß Howard seine reine Freude daran haben mußte und vor lauter Begeisterung sogar vergessen hatte, sich eine Zigarre anzustecken, nachdem Rowlf uns mit seinen breiten Schultern und einigen unsanften Knüffen und Stößen mit den Ellbogen eine Gasse zum Tresen gepflügt hatte. Nach der klammen Kälte des Abends kam es mir hier drinnen geradezu erstickend heiß vor, und die Gläser, die der Wirt unaufgefordert vor uns auf die zerschrammte Theke gestellt hatte, waren nur knapp zur Hälfte gefüllt. Aber das Bier schmeckte gut, was mich einigermaßen versöhnte, und aus der Küche, deren Tür nur halb angelehnt war, drang außer dem Scheppern von Geschirr und Stimmengewirr auch ein verlockender Duft, der mir das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ.
    »Hunger?« fragte Howard, als er meinen sehnsüchtigen Blick bemerkte. Ich nickte, und Howard beugte sich über die Theke und winkte den Wirt herbei. Der Mann bemerkte seine Geste sofort, das sah ich. Trotzdem mußte Howard eine ganze Weile gestikulieren und rufen, ehe er sich endlich dazu bequemte, sich herumzudrehen und – sehr gemächlich – zu uns zu
    kommen.
    »Was gibt’s?«
    Howard deutete auf die Küchentür. »Wir sind hungrig«, sagte er. »Wäre es möglich, etwas von dem zu erstehen, was da in Ihrer Küche so vorzüglich duftet, guter Mann?«
    »Wenn Sie mit dem blöden Gesabbele fragen wollen, ob’s was zu Essen gibt, dann ja«, knurrte der Wirt. Seine Schweinsäuglein musterten Howard mit einer Mischung aus Abscheu und Gier. Es war nicht das erste Mal, daß mir auffiel, wie abweisend die Bewohner von Durness Fremden gegenüber waren; sie nahmen zwar unser Geld, machten aber keinen großen Hehl daraus, daß sie uns im Grunde verachteten. Und der Wirt des White Dragon schien da keine Ausnahme zu machen. Fast gegen meinen Willen mußte ich grinsen, als mir der Name des Pubs wieder einfiel und ich seinen Besitzer dabei vor mir sah. Schmuddeliger Giftzwerg hätte besser gepaßt.
    »Genau das meine ich«, sagte Howard, noch immer im gleichen, freundlichen Ton. »Und was bietet Ihre Küche, guter Mann?«
    »Sie haben die Wahl zwischen Fisch, Fisch und Fisch«, knurrte der Wirt und grinste dämlich. »Sie können aber auch Fisch haben, wenn Ihnen Fisch nicht schmeckt.«
    Howard überlegte einen Moment. »Dann nehmen wir Fisch«, sagte

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