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Der Hexer - GK595 - Tage des Wahnsinns

Der Hexer - GK595 - Tage des Wahnsinns

Titel: Der Hexer - GK595 - Tage des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Rowlf ein. »Siehst plötzlich so blaß aus.«
    Es kostete mich alle Kraft, den Kopf zu schütteln. Ich spürte, wie Schweiß auf meiner Stirn perlte. Trotzdem fror ich.
    »Schon gut«, keuchte ich. »Es ist ... nichts.«
    Howard nickte. »Genau, und wegen diesem Nichts werden wir in den nächsten Tagen nicht mehr von deiner Seite weichen. Bis sich das Nichts verflüchtigt hat oder ...«
    Er sprach den Satz nicht zu Ende, aber ich ahnte auch so, was er hatte sagen wollen. Es war ein Kampf gegen eine noch unbestimmte Macht, den ich nur gewinnen konnte, wenn Howard mir half.
    Aber ich hatte auch erlebt, wie wenig Howard gegen die Kräfte hatte ausrichten können, die uns in der Vergangenheit verfolgt hatten. Er war weder ein Hexer, noch verfügte er über magische Fähigkeiten, die er den Gewalten entgegensetzen konnte, mit denen er sich immer wieder einließ.
    Und bei dem, was ich vorhatte, würde er sich höchstens gegen mich stellen.
    ** *
    Als wir Lowgreen erreichten, war es stockfinster. Graue, dünne Nebelfetzen trieben die Straße entlang, und ich spürte, wie die Feuchtigkeit in den Wagen kroch und sich in unseren Kleidern festzukrallen begann.
    Während der Fahrt hatten wir kaum ein Wort miteinander gewechselt. Es hatte etwas Gespenstisches an sich, mit zwei Männern durch die beginnende Dunkelheit zu fahren, mit denen ich mich einerseits sehr verbunden fühlte, die ich aber andererseits fast als meine Feinde betrachtete. Die ganze Zeit über hatte ich darauf gewartet, daß Howard mich fragen würde, nach wem oder was ich eigentlich suchte. Aber entweder wußte er es bereits, oder er spürte, daß ich ihm keine Antwort geben würde.
    Es war mir klar, daß er nicht zulassen würde, daß ich mit Priscylla Kontakt aufnahm. Schließlich war er es gewesen, der für ihren sicheren Gewahrsam gesorgt hatte. Er kannte meine Gefühle für sie, und er wußte auch, welche Gefahr sie für mich – und uns alle – darstellte. Aber das waren rationale Gründe. Was wußte ein Mann wie Howard von Liebe?
    Die Kutsche rollte vor dem einzigen Wirtshaus im Ort aus und kam schließlich ganz zum Stillstand. Der Schlag wurde aufgerissen und das Gesicht des Kutschers erschien in der Öffnung, rötäugig und von einer durchfahrenden Nacht gezeichnet.
    »Alles schon zu Bett gegangen, Sir«, knurrte er. »Ich habe Ihnen ja gesagt, daß man um diese Zeit hier niemanden antrifft ...«
    »Und Sie haben mir gesagt, daß der Wirt ein entfernter Cousin von Ihnen ist«, fiel ihm Howard ins Wort. Er zog etwas aus seiner Jackentasche und drückte es dem Kutscher in die Hand. »Wenn Sie so freundlich wären, über Ihre verwandtschaftlichen Beziehungen ein Bett für uns aufzutreiben.«
    »Wenn nur noch ein Strohlager frei ist, ist es aber nicht meine Schuld«, sagte der Mann halb mürrisch, halb versöhnt durch die Banknote, die ihm Howard zugesteckt hatte.
    Er trat zur Seite, und ehe er sich versah, war ich bereits aus der Kutsche gesprungen und hielt auf den Eingang des Wirtshauses zu.
    Howards Gehabe und seine plötzliche, völlig neue Art, mit dem Geld um sich werfen, wurde mir zusehends unerträglicher. Schließlich war ich Mannes genug, allein für mein Nachtlager zu sorgen, und hatte es nicht nötig, den Mann von Welt zu spielen.
    Ich stolperte über eine Schwelle, die den Gartenweg von der Straße trennte, und kämpfte einen Moment um mein Gleichgewicht. Es war eine ekelhaft dunkle Nacht ... und dann dieser Nebel, der in zerrissenen Fetzen herantrieb ... Vorsichtig ging ich weiter, erreichte die Eingangstür, drehte den Knopf und betrat den dunklen Schankraum.
    Ein erstaunter Ausruf hinter mir verriet, daß der Kutscher mir gefolgt war.
    »Komisch, daß die Tür aufsteht«, sagte der Mann und drängte sich an mir vorbei.
    Einen Moment lang hörte ich ihn im Dunkeln hantieren, dann stieß er krachend gegen ein paar Stühle und begann lauthals zu fluchen.
    Irgendwo über uns regte sich etwas. Ich kniff die Augen zusammen und entdeckte einen trüben Lichtschein, der hin und her zu tanzen schien. Es dauerte nicht lange, bis polternde Schritte verrieten, daß sich jemand zu uns herab bemühte. Zuerst sah ich nichts weiter als ein Stück schimmernden Metalls, das sich aber rasch als Gewehrlauf entpuppte, und dann einen älteren Rotschopf mit tief zerfurchtem Gesicht, der mißtrauisch um die Ecke schielte.
    »Guten Abend«, sagte ich freundlich und deutete eine knappe Verbeugung an. »Mein Name ist Craven. Haben Sie für mich und meine beiden

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