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Der Hexer - GK595 - Tage des Wahnsinns

Der Hexer - GK595 - Tage des Wahnsinns

Titel: Der Hexer - GK595 - Tage des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Begleiter noch ein Zimmer frei?«
    Die Augen des Rotschopfs weiteten sich, als sein Blick auf die umgestürzten Stühle fiel.
    »Keine Bewegung, oder ich knall euch über den Haufen«, brummte er. »Sieht so aus, als wäre ich gerade noch rechtzeitig gekommen.«
    Sein Kopf fuhr ein Stück zurück, und ich hörte, wie er nach oben schrie. »Ann! Diebespack! Hol die Nachbarn! Sie sollen Stricke mitbringen! Mit dem Gesindel hier machen wir kurzen Prozeß!«
    Das Flattern seines Nachthemdes unterstrich seine Worte wie das ärgerliche Flügelschlagen einer gereizten Fledermaus.
    »Uns geht es in erster Linie um ein Zimmer, Sir«, sagte ich vorsichtig. »Obwohl ich Ihnen versichern darf, daß ich nichts gegen Ihre Nachbarn habe, möchte ich ausdrücklich betonen, daß ich sie heute abend nicht mehr kennenlernen möchte.«
    »Hör auf zu quatschen!« fuhr mich der Rothaarige an. »Erst klaut ihr unser Vieh, und jetzt brecht ihr schon in unsere Häuser ein. Wer stiehlt, mordet auch. Und wer mordet, mit dem machen wir kurzen Prozeß.« So, wie er die Worte aussprach, schienen sie sogar fast logisch. »Sprecht euer letztes Gebet, bevor wir euch am nächsten Baum aufknüpfen und eure Hälse langziehen ...«
    »Entschuldigung, Sir, daß ich Euren nicht uninteressanten Vortrag unterbrechen muß«, sagte ich. »Aber Ihr irrt. Wir sind Reisende, harmlose Reisende. Das ist die Wahrheit und ...«
    Ich schluckte, und beeilte mich angesichts des Gewehrlaufs, der genau auf meinen Kopf gerichtet war, konkreter zu werden. »Seht Euch doch mal das Gesicht meines Begleiters an. Na? Erkennt Ihr ihn jetzt?«
    Der Rothaarige funkelte mich wütend an. »Wie, zum Teufel, soll ich da unten eure Gesichter sehen, was? Aber das, was ich sehe, reicht mir. Soweit ich erkennen kann, bist du ein unrasierter Lump, und dein Kumpan ein taubstummer Gewaltmensch.«
    »Aber Charles«, brachte der Kutscher schließlich hervor. Seine Stimme hatte etwas Klägliches. »Du wirst doch nicht auf dein eigen Fleisch und Blut schießen wollen?«
    »Was soll der Quatsch? Ich heiße nicht Charles.
    Charles ist mein Zwillingsbruder.«
    »Sie haben einen Zwillingsbruder, Sir?« fragte ich interessiert. »Dann wird mir einiges klar ...«
    »Mir ist schon seit ein paar Minuten alles klar«, fauchte Charles’ Zwillingsbruder. »Ich selbst habe die Tür erst vor einer guten halben Stunde abgeschlossen, und jetzt stehen plötzlich zwei Halunken in meiner Gaststube und behaupten, harmlose Reisende zu sein.«
    In diesem Moment ging der Radau los. Ein paar bewaffnete Männer stürmten durch die Hintertür in den Schankraum. Das Zimmer war mit einem Mal mit flackerndem Licht und schreienden Menschen erfüllt.
    Die Nachbarn des Wirts, die seine Frau zusammengetrommelt hatte. So schnell hatte ich sie nicht erwartet. Die meisten hatten sich nur Mäntel über ihre Nachthemden geworfen, aber alle hielten die Gewehre in den Händen.
    Möglicherweise war Charles unter ihnen, aber ich hatte keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Ich fühlte mich unsanft ergriffen und gegen die Wand geschleudert. Bevor ich auch nur an Gegenwehr denken konnte, hatte man mir schon die Hände auf den Rücken verdreht, und irgendein Idiot zielte mit einem altertümlichen Gewehr auf mich. Ein anderer preßte mir den Doppellauf seiner Schrotflinte so hart in die Seite, daß ich kaum Luft bekam, während ein dritter dicht vor meinem Gesicht mit einem Messer herumfuhrwerkte, als wolle er mir die Augen ausstechen.
    »Schluß jetzt!« rief jemand von der Tür her.
    Howard und Rowlf standen wie hingezaubert im Eingang. Beide hielten Revolver in den Händen. Und ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, waren sie durchaus entschlossen, sie auch zu benutzen.
    »Die Komplizen«, keuchte der rothaarige Wirt, der gerade im Begriff war, die Treppe herunterzusteigen.
    Das Gewehr in seinen Händen wirkte mit einem Mal schäbig und unbrauchbar, und in seinem Blick war ein Zögern, das nicht zu diesem grobschlächtigen Kerl passen wollte. Er starrte auf den Kutscher, den man gleich mir unsanft gegen die Wand geschleudert hatte.
    »Albert! Du steckst mit diesen Männern unter einer Decke?«
    War der Kerl so blöd, oder tat er nur so?
    In diesem Moment hätte man eine Stecknadel im Raum fallen hören können. Die bleichen Gesichter der aus dem Schlaf gerissenen Männer, die uns mit ihren Gewehren bedrohten, spiegelten wachsende Verwirrung wider. Sie hatten die zwei Diebe festsetzen wollen, die seit geraumer Zeit das Dorf

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