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Der Hexer - GK595 - Tage des Wahnsinns

Der Hexer - GK595 - Tage des Wahnsinns

Titel: Der Hexer - GK595 - Tage des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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heimsuchten, und sahen sich nun plötzlich vier Mann gegenüber, die ihren Vorstellungen von Dieben wohl kaum entsprechen konnten.
    Zwar wirkten weder Rowlf noch ich in unserem augenblicklichen Zustand besonders vertrauenswürdig, aber daß wir keine Strauchdiebe waren, ließ schon ein flüchtiger Blick auf unsere Kleidung erkennen.
    Und daß der Wirt unseren Kutscher mit Namen kannte, mußte sie total verwirren.
    »Ich habe die Herrschaften hergefahren, Cousin«, bekannte Albert. »Die Tür war auf ...«
    »Moment, Moment«, unterbrach ihn ein mittelgroßer, breitschultriger Mann, der mit gesenktem Gewehr neben dem Hintereingang stehengeblieben war und das Geschehen schweigend verfolgt hatte. »Soll das heißen, daß du uns wegen ein paar späten Gästen aus dem Bett gerissen hast, Flenelton? Den hier ...« Er deutete auf unseren Kutscher. »... kennen wir doch alle. Ist ja schließlich nicht das erste Mal, daß er dir oder deinem arbeitsscheuen Bruder Gäste verschafft.«
    Es dauerte nicht mehr lange, bis sich der ganze Irrtum aufgeklärt hatte. Wie wir ins Haus gekommen waren, blieb allerdings weiterhin ein Rätsel. Flenelton blieb dabei, daß er den Schankraum wie jeden Abend abgeschlossen hatte. Aber zumindest hielt er uns nicht mehr für Diebe.
    Nachdem er seine Nachbarn grundlos aus dem Bett gejagt hatte, blieb ihm nichts anderes übrig, als eine Runde zu geben – und es blieb nicht bei der einen. Howard zeigte sich von der großzügigen Seite und ließ Bier auf Bier folgen. Nachdem es uns wie selten zuvor gelungen war, gleich mit unserer Ankunft die allgemeine Aufmerksamkeit auf uns zu lenken, tat er wohl gut daran, dieses merkwürdige Nachbarschaftsfest zu organisieren.
    Die Männer in ihren Nachthemden oder hastig übergeworfenen Kleidungsstücken, die vor einem Pint Bitter hockten, zunehmend redseliger wurden und uns dennoch ab und zu einen mißtrauischen Blick zuwarfen, hatten etwas Bizarres an sich. Obwohl ihre Gewehre alt waren und einige von ihnen nicht gerade kräftig wirkten, hatten sie sehr schnell reagiert.
    So schnell, wie es nur Menschen tun, die sich vor einer gemeinsamen Gefahr zusammenschließen. Ich fragte mich, wovor sie wirklich Angst hatten.
    ** *
    Es war nicht leicht gewesen, von den mittlerweile schon reichlich angetrunkenen Männern etwas über Mr. Baltimore zu erfahren. Sein Haus am anderen Ende des Waldes wurde von den Dorfbewohnern gemieden. Mehr noch – als ich versuchte, das Gespräch behutsam in die von mir gewünschte Richtung zu lenken, spürte ich deutlich, daß sie es sogar vermieden, über ihn zu reden, und daß meine Fragen, obgleich ich mir Mühe gab, sie so beiläufig wie möglich zu stellen, ihr Mißtrauen erneut wachrief. Aber schließlich, nach einer Stunde und mehr als einer Runde Ale, die ich spendiert hatte, erhielt ich doch eine halbwegs brauchbare Wegbeschreibung.
    Ich hatte mich entschlossen, mich gleich auf den Weg zu machen. Kurz bevor der allgemeine Aufbruch begann, nutzte ich einen Besuch auf der Toilette, um aus dem Fenster zu steigen und mich aus dem Dorf zu schleichen. Schon nach wenigen hundert Metern blieben die Häuser hinter mir zurück; nur die Fenster der Gaststube waren hell erleuchtet, sonst war alles stockdunkel.
    Ich hatte eine Lampe mitgenommen, aber ich wagte noch nicht, sie zu entzünden. Es war nicht nötig, daß jemand auf meine nächtliche Expedition aufmerksam wurde; Howard würde mein Fehlen früh genug bemerken und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Ich mußte ihn nicht noch mit der Nase daraufstoßen.
    Ich kämpfte mich einen schmalen Pfad entlang und hielt mich an der ersten Hecke, auf die ich stieß, links in Richtung Buchenhain. Der Mann, der mir halb lallend den Weg beschrieben hatte, hatte mir geraten, nicht über die Wiese zu gehen, um einen mehrere Meilen langen Umweg zu vermeiden.
    Nach kaum hundert Metern erreichte ich eine mit Heidekraut bewachsene Lichtung, über der lose Nebelfetzen hingen. Ich folgte einem Pfad, der an einer Hecke parallel zum Wald vorbeilief. Erst jetzt wagte ich, den Docht der Lampe zu entzünden. Bis jetzt hatte ich mich nach der Beschreibung gut zurechtgefunden, und ich hoffte, daß es so bleiben würde.
    Der Wind fuhr sanft über die Äste und erzeugte ein Geräusch, das an das leise Atmen eines großen Tieres erinnerte, und die Lampe warf tanzende Schatten auf den Nebel. Die weißen Schwaden reflektierten das Licht, und die Helligkeit blendete mich mehr als sie mir half, meine Umgebung zu

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